Kapitel 6 - Dean

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Kyara fing an, ihre alljährliche Halloweenparty zu planen, während Dean sich vor allem seinem Training widmete. Er musste seine Ausdauer noch steigern, war aber guter Dinge und Will schaffte es, ihn jeden Tag aufs Neue zu motivieren. Egal, wie viel dummes Zeug Dean ihm erzählte, egal wie oft er jammerte und sich beschwerte, Will war immer da.

Lemon dagegen wurde von Tag zu Tag grummeliger, dabei mochte er normalerweise die nebligen, kalten Tage des Oktobers. Er sagte immer, er sah gerne zu, wie die Natur langsam zu Grunde ging.

„Komm, tu nicht so, als wüsstest du nicht, was mein Problem ist", sagte Lemon, als Dean zusammen mit ihm, Alessandro und Kyara beim Mittagessen saß und ihn darauf ansprach.

„Sorry, ich habe echt keine Ahnung", erwiderte Dean ehrlich.

„Verdammt, Dean! Hättest du vielleicht, wenn du nicht dauernd in Gedanken bei deinem Internet-Schwarm wärst."

Kyara dippte ihren Selleriestick in Erdnussbutter und nickte zustimmend. „Du bist ein Romantiker, Schätzchen, und nicht dafür gemacht, lange Single zu sein."

„Das mit dir und diesem Will, hat das eine Zukunft? Wie weit wohnt er noch mal weg von hier? 800 Kilometer?", setzte Lemon hinzu und verdrehte die Augen.

„850", korrigierte Dean kleinlaut.

„Dean, du kannst nicht die ganze Zeit dieser unmöglichen Sache hinterhertrauern", sagte Kyara und biss von ihrem Sellerie ab.

„Du wirst nur alt und bitter", ergänzte Lemon in seiner charmantesten Art.

„Ja, du wirst so wie Lemon", grinste Alessandro und erntete einen bösen Blick von Lemon.

Dean wusste nicht, was er sagen sollte. Ganz bestimmt würde er ihnen jetzt nicht beichten, dass er möglicherweise kurz davor war, sich ernsthaft in Will zu verlieben. Oder dass er eventuell schon ein kleines bisschen verknallt war in diesen schüchternen Jungen, der außer ihm niemanden zum Reden hatte ...

„Und was soll ich eurer Meinung nach tun?", fragte Dean trotzig.

Kyaras Augen bekamen dieses charakteristische Funkeln, als würde sie einen Streich aushecken. „Ihr fahrt doch Freitag nach Fort Wayne, für den Wettkampf."

„Hmhm", machten er und Alessandro gleichzeitig.

„Und wir wissen alle, egal wer gewinnt, irgendwo gibt es danach eine Party. Trinkspiele, mexikanisches Essen, süße Jungs in Sportklamotten ..."

Dean starrte sie abwartend an. Lemon schüttelte ungläubig den Kopf und murmelte: „Gottverdammt, Dean."

Kyara schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Dean! Du sollst dir da einen One-Night-Stand suchen! Seit wann bist du so schwer von Begriff?!"

Er zog es vor, darauf nicht zu antworten. Es wäre nicht das erste Mal, dass er nach einem Wettkampf mit einem Sportler oder Cheerleader anbändelte, aber irgendwie fühlte sich die bloße Vorstellung falsch an. Als würde er Will hintergehen. Und das war lächerlich, Will war nicht sein fester Freund und Will war nicht in ihn verliebt. Vielleicht hatte Kyara recht und ein bisschen ungezwungenes Knutschen mit einem sexy Läufer war genau das, was er brauchte.

Hey, Dean, meldete sich endlich Will, als Dean gerade in Gedanken versunken sein Tablett wegbrachte. Ich hab nachgedacht ...

Über mich?, fragte Dean und musste ein Grinsen unterdrücken.

Über die GSA.

Oh. Ja?

Ja. Und darüber, was du gesagt hast, dass es ein sicherer Ort für alle wäre. Und ich glaube, ich schulde es dem Mädchen, dessen Spind ich benutze, zumindest zu versuchen die Schule besser zu machen, als sie sie kannte.

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