Teil 3

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Jungkook stand vor mir, mit nacktem Oberkörper. Verlegen wandte ich den Kopf ab und ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen. "Wo ist dein T-shirt?", brachte ich mit belegter Stimme hervor, woraufhin mir die Röte ins Gesicht schoss. Doofe verräterische Stimme. Ich wollte nicht, dass er wusste, wie gut mir der Anblick seiner nackten Brust gefiel, aber er hatte es natürlich schon längst erkannt. Mit einem selbstsicheren Lächeln hob er seine rechte Hand hoch. "Hier. Ich hab es schon nicht irgendwo in die Ecke geworfen." "Warum hast du es überhaupt ausgezogen?" Mit den Worten 'Weil es pitschnass ist', drehte er sich um und ging an mir vorbei ins Bad. Über der Badewanne begann er sein Shirt auszuwringen, wodurch sich seine Muskeln bewegten. Fasziniert schaute ich auf das Spiel seiner Arm- und Brustmuskeln, die sich bei jedem Wringen an- und entspannten. Nur mit Mühe konnte ich mich davon abhalten die wenigen Meter, die uns trennten, zu überbrücken und meine Hand auf seine Haut zu legen, um die Bewegung seiner Muskeln zu spüren. Schließlich gelang es mir doch mich los zu reißen und ich setzte mich auf die Couch. Ich sah die Handtücher, die ich noch in der Hand hielt, und begann mir mit dem einen meine Haare abzutrocknen. Das andere reichte ich Jungkook, als er aus dem Bad kam. Dabei fiel mein Blick wieder auf seine Brust. Ob sich seine Haut so weich anfühlt wie sie aussieht?" Verärgert über mich selbst drehte ich demonstrativ den Kopf zur Seite und schaute aus dem Fenster. Es gefiel mir ganz und garnicht, dass ich so stark auf ihn reagierte. Das war nicht mal der fall bei Hoseok so gewesen und er hätte mit seiner Figur glatt ein Unterwäschenmodel sein können.

Ich schielte zu meinem Besuch hinüber. Obwohl ihm Jungkook da in nichts nachsteht. Er rubbelte sich gerade mit dem Handtuch seine Haare trocken und blickte mich durch die Nassen Strähnen grinsend an. "Warte hier, ich geh mir schnell was Trockenes anziehen", sagte ich und flüchtete ins Schlafzimmer. Dieses amüsierte Lächeln brachte mich einfach vollkommen aus der Fassung. Fest entschlossen, mich von Jungkook nicht mehr verwirren zu lassen, kehrte ich wenige Minuten später mit einer trockenen Hose und einem T-Shirt ins Wohnzimmer zurück. Jungkook saß auf dem Sofa und betrachtete meine Bilder an den Wänden, die fast ausschließlich Sonnenuntergänge und Urwaldaufnahmen zeigten. "Eine romantische Urwaldgazelle, was sonst." "Urwaldgazelle?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. "Klar", erwiderte Jungkook, "So schnell wie du neulich auf und davon warst, dass hätte einer Gazelle alle Ehre gemacht." Man hatte mich ja schon mit vielem verglichen, aber mit einer Gazelle war doch mal was Neues."Dann fang mal an zu erzählen, wer angeblich so alles hinter mir her ist!", forderte ich ihn auf. Dass ich das ganze nicht sehr ernst nahm, schien ihm zu missfallen. Verärgert zog er die Augenbrauen zusammen und funkelte mich aus seinen unglaublich braunen Augen an. "Es ist keine Ausnahme, sondern eine Tatsache, dass man dich sucht. Deswegen wirst du mir auch folgen müssen, ob du willst oder nicht." "Dein Tonfall gefällt mir nicht, Freundchen." "Dann wird dir der der anderen noch weniger gefallen. Ich bin tatsächlich dein Freund, die anderen das genaue Gegenteil." Sauer funkelte nun ich Jungkook an. "Ach ja?! Wer sind denn die anderen?" Nach kurzem Zögern antwortete er: "Das kann ich dir im Moment noch nicht sagen." "Das reicht!" Nun wirklich stand ich auf und ging zur Tür. "Du lauerst mir im Park auf, verfolgst mich weiterhin und behauptest, dass du damit nicht der einzige wärst. Ich bin auch noch so doof und lass dich in meine Wohnung, um mehr zu erfahren und dann kommst du mir nur mit 'Das kann ich dir noch nicht sagen'. Aber ich hab genug von deinen Märchen." Energisch riss ich meine Wohnungstür auf. "Verschwinde!! Sofort!" Jungkook bewegte sich keinen Millimeter. "Ich sagte SOFORT!", brüllte ich ihn nun fast schon an und zeigte mit vor Wut bebendem Arm in den Flur. "Ich habe dir vorhin schon gesagt, dass ich dich nicht mehr alleine lasse, Jimin. Das ist zu gefährlich", entgegnete er völlig ruhig. Fassungslos starrte ich ihn an. Nun gut, wenn er spielen wollte, dass konnte ich auch. Ich schloss die Wohnungstür wieder, es musste ja nicht gleich das ganze Haus mitbekommen, dass ich mich mit einem anderen Mann stritt, und ging zurück ins Wohnzimmer. Triumphierend grinste mich Jungkook an. Dass sich bei dem Anblick wieder das Ziehen in meinem Bauch meldete, ignorierte ich diesmal gekonnt. Der wird sich noch wundern.

Mit langen Schritten durchquerte ich das Wohnzimmer und griff zum Telefon. "Wen rufst du an?", fragte mich Jungkook stirnrunzelnd. Der Triumphierende Ausdruck war aus seinem Gesicht verschwunden. Sehr gut! Jetzt war es an mir selbstsicher zu grinsen, während ich wählte. "Lakewood Police Department. Was kann ich für sie tun?" meldete sich eine Frauenstimme am anderen Ende. "Guten Abend. Mein Name ist Park Ji Min. Ich möchte ihnen einen Einb..." Plötzlich war die Leitung unterbrochen. Ich wirbelte auf dem Ansatz herum und stand Nase an Nase mit Jungkook. Warum habe ich nicht erst meine Adresse genannt?  Dann hätten sie jetzt vielleicht vorsichtshalber jemanden vorweggeschickt. Jungkook hielt das durchtrennte Telefonkabel in der Hand und starrte mich finster an. "Was an den Worten 'Ich bin dein Freund' hast du nicht verstanden?", fragte er mich grimmig. Sein Atem strich dabei über meine Wange, woraufhin ein angenehmes Kribbeln über meinen ganzen Körper lief.  Ich spürte wie mein Herz anfing stark zu klopfen und verschränkte meine Arme vor der Brust. Hoffentlich, hört er es nicht. Natürlich hoffte ich mal wieder vergebens. Ein schelmisches Blitzten erschien in Jungkook's Augen und er senkte provozierend seinen Blick. Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht stieg und wollte nach hinten ausweichen. Doch da stand schon meine Kommode. Jungkook stützte sich links und rechts von mir auf der Kommode ab und klemmte mich somit zwischen sich und dem Möbelstück ein. Er legte seinen Mund an mein rechtes Ohr und flüsterte: "Und wie willst du verhindern, dass ich dich nicht einfach über meine Schulter schmeiße und mitnehme?" Bei jedem Wort streiften seine Lippen mein Ohr und jagten kleine blitzte durch meinen Körper. Ich spürte wie sich das Ziehen in meinem Bauch ausbreitete und presste die Oberschenkel zusammen. Eine verräterische Nässe breitete sich zwischen ihnen aus. Mit seinen Zähnen begann Jungkook an meinem Ohrläppchen zu knabbern. Als seine Lippen meinen Hals berührten und er ihn sanft küsste, entwich mir ein Seufzer. Ich hätte schwören können ihn als Reaktion drauf schnurren zu hören. Mein Kopf viel in meinen Nacken und das ziehen in der Bauchgegend wurde schlimmer denn je. Jungkook küsste sich meinen Hals hinab und ich genoss jede seiner Berührungen. Ein Arm hatte er um meine Taille geschlungen, mit der freien Hand streichelte er mir über meinen Hintern. Als er zärtlich an meinem Schlüsselbein knabberte, überkam mich das Bedürfnis ihn ebenfalls zu berühren. Vorsichtig glitt ich mit meinen Händen über seine immer noch nackte Brust und spürte die Muskeln, die ich vorhin so fasziniert betrachtet hatte. Alles an ihm strotzte vor männlicher Kraft, was ich von mir nicht behaupten konnte, es aber von anderen schon öfters gesagt bekam. Langsam ließ ich meine Hände tiefer gleiten und ertastete seine Bauchmuskeln. Ein tiefes Grollen entwich seine Kehle und ich spürte ein Kitzeln an meiner Brust, als sein Atem darüber strich. Als er durch den dünnen Stoff meines Shirts in meine linke Brust biss, brachte mich das Augenblicklich zur Vernunft. Die ganze Aktion war absurd. Ich stand hier in meinem Wohnzimmer, mit einem Mann den ich noch nicht einmal wirklich kannte und war mit ihm schon weiter gegangen, als mir irgendeinem anderen Mann zuvor. Das ging mir eindeutig zu schnell, auch wenn mein Körper das nicht so zu sehen schien. Ich wollte Jungkook von mir wegschieben, doch meinen Armen fehlte einfach die Kraft. Ich hielt mich eher an ihm fest als ihn wegzudrücken. Zudem sandte mein verräterischer Körper Signale aus, die alles andere als abweisend wirkten. "Und du hast gemeint, du willst mich loswerden", wisperte Jungkook gegen meine Brust. Mit den paar Worten brach er den Bann komplett, den er über mich gesponnen hatte. Energisch stieß ich ihn von mir weg und blickte ihn mit erhitztem Blick an. "Bilde dir ja nichts darauf ein", keuchte ich und flüchtete erneut ins Schlafzimmer.


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Shadow Shapes || BTS FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt