George

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Lady Smallwood erhob sich nachdem sie sich verabschiedet hatte und die Anderen taten es ihr gleich. Mycroft faselte etwas von einem dringenden Treffen und verschwand ebenfalls. Nun waren nur noch Sherlock und ich übrig.

„Ich würde sagen, wir gehen zurück in die Baker Street.“

Ich nickte und wir verliessen beide das Gebäude und wir machten uns zu Fuss auf um nach Hause zu gehen. Völlig müde erreichten wir beide die Baker Street. Ich öffnete die Tür und wir beide traten ein.

Heute war ein anstrengender Tag gewesen.
Zuerst sollte Sherlock auf eine Mission, dann meldete sich mein Bruder wieder und teilte ganz England mit, dass er vielleicht zurück sei. Und dann kam Sherlock zurück und da war ja noch die Sitzung im House of Parliament. Das war eindeutig genug Stress für einen Tag. Ich wollte nur noch in mein Bett. Doch ich schlief schon auf dem Sofa ein.

Am nächsten Morgen wachte ich wie zu erwarten mal wieder nicht in meinem Bett auf, sondern in dem von Sherlock. Erstaunlicherweise war er nicht da und ich hatte schon Angst, dass ich den gestrigen Tag nur geträumt hatte. Doch dann hörte ich, wie jemand in der Küche war und mit einem Bunsenbrenner hantierte. Ich sprang förmlich aus dem Bett und eilte in die Küche.

Sherlock stand da und führte irgendein Experiment mit Augen durch.

„Hallo sind das Augen?“, fragte ich ihn.

„Normale Leute würden jetzt einen guten Morgen wünschen. Aber sind wir normal? Ach ja, es sind Augen“, scherzte er.

„Jetzt hatte ich schon befürchtet, ich müsste John anrufen, weil du vielleicht krank bist. Gewöhnliche Menschen sind soo langweilig“, sagte ich, während ich mir einen Stuhl schnappte und mich auch an den Tisch setzte.

„Was ist? Glaubst du, Moriarty ist zurück?“, wollte er von mir wissen.
Verwundert sah ich ihn an. Ich hatte selber keine Ahnung, was ich glauben sollte und zuckte mit den Schultern.

„Ich weiss es nicht. Aber ich hoffe nicht, denn sonst habe ich ein riesengrosses Problem“, fügte ich hinzu.

„Wieso? Weil er dein..?“

Sherlock wagte es kaum auszusprechen. Entweder war es ihm peinlich das Wort zu sagen oder bloss unangenehm.

„Sherlock! Du kannst ruhig sagen, dass Jim mein Bruder war. Sogar Mycroft weiss es jetzt. Wenn es die Britische Regierung weiss, ist es wahrlich kein Geheimnis mehr.“

Kurz nachdem ich das gesagt hatte, schaltete Sherlock den Bunsenbrenner ab und legte das Auge auf der Tischoberfläche ab und sah mich an.

„Ich find die Vorstellung einfach etwas seltsam, dass du Moriarty’s Schwester bist und niemandem das aufgefallen ist. Vor allem hätte ich dich vor seinem Spiel beschützen sollen.“

Nun sah ich ihn streng an.

„Sherlock wir wissen beide, dass das nichts gebracht hätte. Aber nun müssen wir herausfinden, ob das wirklich Moriarty war, oder etwas ganz Anderes.“

Jim konnte es nicht gewesen sein, der hatte sich ja vor Sherlocks Augen das Gehirn weggeschossen. Und Sherlock war eindeutig fähig, zu erkennen, wenn jemand tot war. 
Ich stand gerade vor dem Küchenschrank und suchte etwas Essbares. Ich konnte mich zwischen Haferflocken und Cornflakes entscheiden. Ich wählte die Cornflakes und schüttete welche in eine Schüssel. Mit der Schüssel in der Hand ging ich zum Kühlschrank und öffnete ihn, um zu sehen, ob wir vielleicht noch etwas Milch hatten. Doch es grinste mich nur ein Schädel an, den Sherlock mal hineingestellt hatte.

„Dann halt ohne Milch“, meinte ich resigniert und ging ins Wohnzimmer. Als ich gerade zur Tür heraustrat, klingelte mein Handy.

„Sherlock kannst du abnehmen? Ich bin beschäftigt. Bin gerade am Essen. Ach und wir sollten dringend einkaufen gehen.“

In der Küche war plötzlich es totenstill. Als ob das etwas nützen würde, aber ja. Mit dem Motto, wenn es wirklich dringend ist, ruft die Person schon nochmal an, oder schreibt eine Message, liess ich das Telefon klingeln.
Nur wenig später erhielt ich eine Nachricht. Sie war von Lestrade.

„Kommen Sie sofort ins French Café. Dort gab es einen Mord. Wir Sie sicher interessieren. Lestrade“, las ich die Nachricht vor.

„Sherlock kommst du? Oder soll ich dich mit George allein lassen?“, fragte ich ihn.

„Lestrade ist aber gar nicht hier“, antwortete er mir etwas verwirrt.

„Nicht der. Ich meine den Schädel. Hab ihn gerade George getauft, nach einem ehemaligen Nachbarn. War auch immer so kopflos. Kommst du jetzt?“

Hallöchen

Mich sollte man nicht unbedingt anrufen. Meine Geschwister und ich drücken uns dann immer vor dem Telefon annehmen und lassen es klingeln. Egal wie wichtig es ist.

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Did you miss me ? (Sherlock FF Part 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt