Ich legte auf und warf das Handy auf das Sofa. Erst jetzt konnte ich meine Hand entspannen. Ich blickte die Handfläche an. Auf ihr waren weisse Halbmonde zu erkennen. Ich fuhr mit meinem Daumen der linken Hand über die Stelle. Und plötzlich wusste ich, wo Magnus war. Ich war ja so bescheuert.
Schnell schrieb ich Sherlock eine Notiz. Dann schnappte ich meinen Mantel, steckte das Handy ein. Zusätzlich nahm ich aber auch noch Sherlocks Revolver mit.
Ich wollte mich dieses Mal wenigstens wehren können. Ich packte ihn in meine innere Jackentasche und dann rannte ich die Treppe hinunter.
In der Baker Street 221B war es jetzt totenstill.
Sherlock war weg.
Mrs. Hudson ebenfalls.
Und nun ging ich ebenfalls.
Und wusste nicht, ob ich jemals zurückkommen würde.
Vielleicht würde ich nachher eine Auszeit nehmen. Denn die Möglichkeit, dass ich sterben würde, gab es nicht.
„Ich bin unsterblich“, murmelte ich, um mir Mut zu machen. Dann ging ich auf den Strassenrand zu und winkte ein Taxi herbei. Lustigerweise hielt bei mir sofort eins. Genauso, wie bei Sherlock.
John hatte da eher Pech. Er wurde nie gesehen. Auch, wenn er auf der Strasse stand. Vielleicht war er ja für sie unsichtbar. Oder ein Zwerg. Oder beides.Die Türe des Taxis öffnete sich und ich stieg ein. Nachdem ich dem Fahrer die Adresse genannt hatte, fuhr er auch schon los. Das Auto rollte durch London, liess die Stadt hinter sich. Langsam wurde es ländlich. Felder tauchten auf. Wir fuhren an ihnen vorbei.
Die Landschaft wurde immer rustikaler. Bis vor uns ein kleines, mir recht vertrautes Dorf auftauchte. Der Fahrer fuhr an meinem alten Zuhause vorbei. Ich sah George, wie er in seinem Garten stand und die Hecke schnitt. Er wirkte noch immer kopflos.Dann sah ich das Haus. Magnus Haus. Oder besser das Haus, das dem Typen gehörte, der sich Magnus nannte. Sebastian Moran.
Das Taxi hielt an. Ich drückte dem Fahrer das Fahrtgeld in die Hand und stieg aus. Dann ging ich vorsichtig auf das Haus zu.„Magnus Ashford“, stand auf dem Schild.
Ist dumm, nicht? Wieso hat der immer noch das alte Türschild dran?
Ich klingelte nicht, sondern hob die Fussmatte hoch und nahm den Schlüssel hervor, der dort unter der Fussmatte lag.
Mit dem öffnete ich die Türe und trat ein. Ich horchte. Ich hörte jemanden im Wohnzimmer. Die Person atmete ruhig und gleichmässig.
„Komm schon Schatz. Ich bin im Wohnzimmer.“
„Ich bin nicht dein Schatz“, rief ich zurück und betrat mit gezückter Waffe das Wohnzimmer.
Dort sass er. Sebastian Moran. Er lächelte mich an.
„Nun hast du mich endlich gefunden. Aber steck die Waffe weg. Du willst mich doch nicht erschiessen?“
Ich zielte auf ihn.
„Sei dir da nicht so sicher.“
Ich lächelte.
„Es gefällt mir so, wenn du lachst.“
„Fresse“, zischte ich.
„Nanana, nicht so frech. Hat dir niemand Manieren beigebracht? Ach ja, ich vergass. Nun, steck die Waffe weg. Ich bin nicht der Böse.“
Ich atmete durch die Nase aus. „Nicht?“, fragte ich dann.„Nein. Ich tu auch Gutes. Zum Beispiel Verräter, wie Mrs. Norbury erschiessen. Wusstest du, dass sie deine Freundin Mary umbringen wollte?“
„Wow. Erstaunlich. Du erschiesst Verräter. Bin ich beeindruckt. Und was ist mit Sherlock?“
„Was ist mit ihm?“
„Dass du ihn entführt hast?“
„Ach das? Ich hab ihn nie entführt“, sagte er.
„Bitte?“Ich stutzte. Was wollte das heissen? Er war weg gewesen.
„Ich weiss nicht, was damals passiert ist. Ich weiss nur, dass ich dich angelogen hab. Das ist alles.“
Magnus trat auf mich zu. Er packte mein erstarrtes Handgelenk. Plötzlich löste sich ein Schuss und Magnus Brust färbte sich rot.
Er sackte zusammen. Ich stand einfach nur regungslos da.
Die Starre hielt an, bis Sherlock, John und Geoffrey auftauchten. Sherlock rannte auf mich zu.
John nahm mir die Pistole ab und Geoffrey legte mir eine orange Decke über die Schultern.
John begleitete mich nach draussen, zum Arzt, der gerade mal nach mir schaute. Dieser hörte meinen Puls ab, schaute nach meinem Blutdruck und leuchtete mir in die Augen. Als er mich für in Ordnung befand, durfte ich gehen. Doch weit kam ich nicht. Denn schon wenig später musste ich anhalten, da dort Sherlock mit verschränkten Armen stand. Wenig später hatte er mich schon in eine Umarmung gezogen.Info
Ich hab mich für kurz und schmerzvoll entschieden.
Ach und John ist kein Zwerg, sondern ein Hobbit.
Und ja, ich wiederspreche mich.
Deshira27Fantasy 😂😂sibirica_1
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Did you miss me ? (Sherlock FF Part 2)
FanficDie Geschichte um Blue und Sherlock geht in eine zweite Runde. Dieses Mal wird die ganze Situation noch verzwickter. Ganz London, oder besser gesagt ganz Grossbritannien hält die Luft an. Moriarty soll zurück sein. Das kündigten jedenfalls die Bil...