Besuch

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Als ich einschlief hatte ich ein recht gutes Gefühl. Obwohl heute vor mir jemand gestorben ist, schlief ich für meine Verhältnisse richtig gut. Als ich erwachte, schlief Sherlock noch. Ich glaubte, ein Pochen zu hören.
Mit verstrubbelten Haaren ging ich zur Türe und öffnete sie. Draussen stand Mycroft.
Im Gegensatz zu mir, die schrecklich aussah, trug er wie gewohnt Krawatte und Anzug und hatte wie üblich einen schwarzen Regenschirm dabei.
„Zieh dich an. Und Sherlock auch. Ich begleite euch.“
„Du musst nicht mitkommen, um uns zu überwachen. Dein Bruder benimmt sich“, sagte ich gähnend und mit Hand vor dem Mund.

„Ihn nicht, aber dich. Wer sagt, dass du nicht plötzlich nach Irland abhaust?“
„Weil ich noch da bin“, tönte es vom Zimmer her. „Ach und hallo Bruderherz.“
Mycroft blickte Sherlock genervt an. „Wenn das so ist. Also zieht euch an. Wir sind spät dran.“

Ich ging in mein Zimmer, suchte eine hellblaue Jeans hervor. Dazu zog ich ein dunkelrotes T-Shirt und einen dunkelblauen Blazer  und ebenfalls dunkelblaue Converse.
Dann kämmte ich mich, band die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen.
Steckte dann  ein Buch über Quantenphysik in eine Umhängetasche, warf diese um meine Schultern und schnappte meinen Mantel.
„Soo ich bin fertig“, rief ich ins Wohnzimmer.
„Ebenfalls“, tönte es aus Sherlocks Zimmer.
„Na dann, folgt mir.“
Mycroft ging die Treppe runter. Dann kam Sherlock und am Schluss ich. Vor dem Eingang, au der Strasse, stand ein schwarzes Auto.
Ich konnte die Marke nicht erkennen, dachte mir aber, dass es sich um einen Mercedes handeln musste. Sherlock und Mycroft nahmen hinten Platz.
So blieb mir nichts anderes, als mich neben den Fahrer zu setzen.

Verheiratet, zwei Kinder, ein Hund, nein zwei. Aber uninteressante Person. Spielt Tennis in seiner Freizeit.

Wir fuhren einige Zeit lang durch London, verliessen dann die Stadt und fuhren dann auf irgendeiner Landstrasse weiter. Während der Fahrt las ich in meinem Buch.

„Was liest du?“, fragte mich Sherlocks Bruder.
„Quantenphysik“, antwortete ich äusserst knapp.
„Aha, interessant“, sagte Mycroft dann und schwieg wieder.
Nach einer geschätzten Stunde Fahrt war ich in der Mitte des Buches angelangt und wir waren zugleich an unserem Ziel. Ich klingelte und wartete vor der Tür, während Mycroft ungeduldig mit seinem Schirm auf den Boden klopfte.
„Wieso hat er den eigentlich dabei? Es regnet nicht. Ist er etwa mit dem Schirm verheiratet?“, raunte ich Sherlock zu.
Dieser musste sich ein Grinsen verkneifen. „Aber dann wäre ja der Kuchen eifersüchtig“, meinte er dann lachend.
„Ja stimmt“, sagte ich, doch konnte nicht weiterreden, da sich die Türe plötzlich öffnete.
Dahinter standen zwei Personen.
Eine ältere Frau, mit weissen Haaren und ein ebenfalls etwa gleichalter Mann mit weissen Haaren. Wenn man die zwei ansah, erkannte man sofort die Ähnlichkeit zu Sherlock. Er hatte die Lippen und das Kinn und die Nase seiner Mutter, und die Augen seines Vaters.
„Du musst Blue sein“, sagte sein Vater und reichte mir die Hand. „Hallo Sherlock, hallo Mycroft.“
Dann sprach Sherlocks Mutter. „Kommt rein.“
Das Haus war gross. So gross, dass ich glaubte, darin verloren zu gehen. Ich war froh, wenn ich hier wieder raus finden würde. In der Küche nahmen wir an einem Holztisch Platz.
Sherlocks Mutter stellte einen Kuchen auf den Tisch. Er sah aus, wie Schwarzwälder Kirschtorte.
„Mike kannst du mir das Messer geben?“, sprach sie Mycroft an.
„Mike?“, fragte ich lachend.
„Ja, wie nennst du ihn sonst?“
„Mycroft?“, sagte ich verwirrt.
„Mutter, wenn du Bitte aufhören könntest. Ihr habt mich Mycroft genannt. Folglich wer ich auch froh, wenn du diesen Namen auch verwenden würdest.“
Ich lachte noch immer unkontrolliert und als Sherlocks Bruder versuchte, mich böse anzuschauen lachte ich nur noch stärker.
„Blue es reicht“, sagte dieser. „Ja Mike.“
„Mutter, was hast du gemacht? Jetzt hört sie nicht mehr auf“, klagte er.
„Ach ist doch nicht so schlimm“, meinte der Vater von ihnen.
Plötzlich kriegte Mycroft einen Telefonanruf.
„Geh schon ran Mike“, meinte Sherlock.
Der Angesprochene holte das Mobiltelefon aus seiner Jackentasche und ging vor das Haus, um zu telefonieren. Ich ass meinen Kuchen fertig. Ich war gerade am zweiten Stück, als Mycroft zurückkam. Er sah nicht so erfreut aus.
„Wir müssen los. Mrs. Norbury wurde tot in ihrem Cottage in Cornwall gefunden. Und es sieht aus, als wäre sie in kriminelle Machenschaften verwickelt gewesen.“
Er stand auf und ich blieb sitzen. Dann hatte Magnus recht gehabt. Ach was solls. Er hat auch getötet.
„Blue“, sagte Mycroft genervt. „Sherlock.“
Wir verabschiedeten uns von deren Eltern und fuhren zurück.

In der Baker Street wurden wir aus dem Auto gejagt und das Auto fuhr weiter, in Richtung Westminster. Sherlock und ich gingen in die Wohnung zurück und setzten uns hin.
„Was machen wir jetzt? Moran ist tot. Jim ebenfalls. Wir haben nichts zu tun“, jammerte ich.
„Ach, ich wüsste da was“, sagte Sherlock grinsend und kramte in seiner Manteltasche. Heraus holte er eine kleines Schächtelchen.

„Willst du mich heiraten Blue Gwendolyn Lucy Hathaway Moriarty?“
Ich schlug meine Hand vor Erstaunen vor meinen Mund. Ich konnte nicht fassen, was da gerade geschah.
„Ja“, sagte ich. „Ich möchte dich heiraten. Aber hat das nicht noch ein bisschen Zeit? Wir können ja so weitermachen wie zuvor. Aber ich werde dich heiraten. Komme, was wolle, wir gehören zusammen.“

Finale

Jetzt wissen wir, was er damals getan hat.
Ausserdem hab ich mich für ein offenen Ende entschieden. Wer weiss? Vielleicht kehen wir ja mal wieder in die Baker Street mit John, Mary, Sherlock und Blue zurück?

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Did you miss me ? (Sherlock FF Part 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt