Der Plot hält, aber ...

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Heute ist der 2. März 2018

Intensive Arbeiten bis zum September 2017
Nach dem Go von Frau Scholonek konnte ich mich endlich daran machen, das vorliegende Exposé umzusetzen. Dies begann zunächst recht zügig, da der Start des Buchs sich zur alten Version kaum veränderte.  Nach wie vor begann der Roman mit der Morgenandacht Hutnagls und der der Geiselnahme im Bischöflichen Gymnasium. Insgesamt änderte sich der erste Akt bis zum ersten Indiz bei der Leiche des Direktors so gut wie gar nicht. Es folgten lediglich ein paar kosmetische Änderungen am Text, aber dies machte mir kaum Arbeit. Lediglich der Hinweis auf die Drohvideos und das Schauen derselben fiel aus dem ersten Akt heraus. Zudem war hier der Großteil bereits durch den Nanowrimo von 2016 abgearbeitet worden.

Intensiv wurde es jedoch im zweiten Akt, denn hier ging es nun darum, die alten Schwächen auszumerzen und die Geschichte mit dem neuen Plot in Einklang zu bringen. Somit fielen ganze Szenen komplett weg, während andere Szenen neu geschrieben werden mussten. Dabei drehte es sich einerseits um den späteren Täter bei den Ordensrittern, andererseits um die Ermittlerin Sabrina Mahrer, wie sie dem Ritterorden und ihrem Chef auf die Schliche kommt. Da es sich um einen Echtzeitthriller handelt, musste zudem geprüft werden, ob die Zeitabläufe der einzelnen Erzählstränge synchron zueinander abliefen. Alles in allem bedeutete dies monatelange, harte Arbeit, um den alten Roman zu retten und ihn in einen wesentlich stringenteren Thriller zu verwandeln.

Beim dritten Akt gab es deutlich weniger zu tun, aber auch hier gab es noch einige wesentliche Änderungen zur Version davor. Hier musste erstens das Unglaubwürdige herausgenommen, zweitens musste ich dafür sorgen, dass Hutnagls Leben am seidenen Faden hängt und drittens sollte der Schluss an Kraft gewinnen.

Paukenschlag bei Jennifer B. Wind
All dies konnte ich umsetzen, sodass das Buch Ende September 2017 an die Testleser gehen konnte. Gespannt wartete ich ein Monat lang auf das Feedback der Testleser. Jene Leser, die beide Fassungen gelesen hatten, gaben mir für diese Version wesentlich bessere Noten, als zuvor. Es zeigte sich klar, dass der Plot funktionierte.

Unter meinen Testlesern befand sich auch Jenny B. Wind (deren Bücher "Als Gott schlief" und "Als der Teufel erwachte" sehr empfehlen kann) und ich traf mich am 20. November mir ihr, um das Buch zu besprechen und da kam es zu einem Paukenschlag. Wir entdeckten gemeinsam mit ihrem Mann, der ein echter Polizist ist, dass es der Anfang der Geschichte so nicht funktionierte.

Der Täter hat nicht die Zeit, im Lindenhof des Bischöflichen Gymnasiums eine Geiselnahme zu inszenieren, dann den Direktor zu erschießen und unerkannt die Flucht zu ergreifen. Wenn er das tut, wird ihn irgendwer in der Schule bemerken und den Notruf absetzen. Nach dem Notruf schickt die Polizei sofort eine erste Streife los, die spätestens fünf bis zehn Minuten später dort eintrifft. Wenn man dort eine Amoklage vermutet, geht die Streife sofort hinein, um den Täter zu stoppen.

 Wenn man dort eine Amoklage vermutet, geht die Streife sofort hinein, um den Täter zu stoppen

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Ein weiteres Problem war die Tatsache, dass der Beginn den Leser nicht in die Geschichte zog. Zuvor hatte Frau Scholonek vorgeschlagen, dass die Polizei den letzten Dialog des Opfers mit dem Täter direkt als Zeuge erleben sollte und dies ihr nicht von einem Tatzeugen erzählt werden sollte.  Die Tirade des Täters soll dabei so ausfallen, dass es sowohl in das Klischee eines Schulamokläufers als auch eines Rächers in ganz anderer Sache passt.

Den Vorschlag umzusetzen, erschien mir unmöglich, da der Täter von der Polizei nicht am Tatort angetroffen werden durfte. (Sonst wäre die Geschichte gleich nach dem Mord wieder aus.) Jenny riet mir, mit dem Absetzen des Notrufs zu beginnen. Damit lieferte mir Jenny die Lösung für Scholoneks Vorschlag mit: Im Prolog der neuen Fassung bekommt die Polizei die Tirade des Täters mit, ohne direkt am Tatort anwesend sein zu müssen.

Ebenso bemerkten die Testleser ein Loch in einem Nebenstrang, das ebenso mit viel Gespür in den Roman eingefügt werden musste.  Dies erforderte die Neufassung von zwei neuen Szenen. Intensives, hartes Arbeiten und Hilfe vieler machte es schließlich möglich, dass ich es doch noch schaffte und eine erneute Verlagssuche ins Auge gefasst werden kann.

Die Leseprobe der neuen Fassung wird unter einem neuen Cover hier online gestellt, der Link zum Prolog der Leseprobe ist hier am Ende dieses Kapitels zu finden.

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