Inspiriert von einer guten Freundin, die mir vor kurzem etwas von einem verlassenen Freizeitpark erzählt hat.
"Ach haltet doch euer Maul, Leute! Ich geh jetzt da rein und werde euch zeigen, dass es da keine verdammten Geister oder Dämonen gibt!", rief ich gereizt meinen beiden besten Freunden Timo und Anna entgegen. Anna sah etwas besorgt sowie ängstlich aus, während Timo auf der anderen Seite nur frech grinste. "Alles klar, man! Aber es ist nicht mein Problem, wenn du stirbst!", rief er mir noch hinterher und ich drehte mich mit einem wütend verzerrtem Gesicht weg. Genervt lief ich auf den Eingang des stillen Freizeitparks vor mir zu, den ich gestern im Internet gefunden hatte und dann sofort her kommen wollte. Ohne zu zögern gehe ich an den verlassenen Kassen entlang, die ziemlich dreckig und mit Pflanzen überwachsen waren. Als ich im Park ankam, drehte ich mich einmal um die eigene Achse und seufzte leise, als ich anfing, in die Richtung einiger zerstörten Stände zu laufen, die zuvor wahrscheinlich kleine Spiele oder Essen angeboten hatten. Alles war überdeckt von Erde und aus beinahe jedem Stand lugten Pflanzen zwischen den Holzbrettern heraus. Im Großen und Ganzen war alles ziemlich hässlich und unsympathisch. Als ich in den Himmel sah, sehe ich die rot-pinke Farbe der untergehenden Sonne und muss zugeben, dass mir ein ängstlicher Schauer den Rücken hochkroch. Ich schluckte das aufkommende Grauen wieder herunter, bevor ich mit sicheren Schritten anfing, den Pfad zwischen den ganzen kleinen Hütten zu laufen, während ich in der Entfernung das große Riesenrad sah, dessen Gondeln sich mit dem Wind bewegten. Ich atmete laut aus um zu verhindern, dass ich paranoid wurde, als ich in eine Hütte sah und mir direkt ein zerfetzter, rosaner Teddybär mit nur einem Auge entgegen starrte. Sofort sah ich weg. Die Stille, die über dem verlassenen Freizeitpark lag, machte mich unruhig und mein Herz schlug schneller, während mein Blick hin und her huschte. Ich fühlte mich nicht sicher, dass musste ich zugeben. Als ich dann plötzlich einen kalten Hauch an meinem Nacken spürte, fuhr ich keuchend herum, sah aber nichts. Ich versuchte, meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen, während ich das widerliche Gefühl in meinem Bauch ignorierte, dass sich bei dem kleinen Schreck breit gemacht hatte. Gott, ich hör mich an wie ein richtiger Angsthase, verspottete ich mich selbst und raffte mich nach diesem Gedanken auf, straffte meine Schultern und begann wieder den Weg entlang zu laufen. Ich spürte nur nicht den hellorangenen, vollkommen verrückten Blick, der sich in meinen Hinterkopf brannte und jede meiner Bewegungen verfolgte. Desto tiefer ich in diesen heimlichen Ort lief, desto kälter wurde mir und mir war beunruhigender Weise unbekannt wieso. Ich meine, es war mitten im Sommer! Ich trug ein einfaches Shirt und eine knielange Hose und es war zuvor vollkommen in Ordnung gewesen! Aber jetzt bedeckte eine Gänsehaus meinen kompletten Körper und ich rieb mir über die unebene Haut meiner Arme, während mich ein weiterer Schauer überkam. Plötzlich hörte ich ein klopfen und wie automatisch fuhr ich herum, während ich meine Augen weiteten und ich wieder dieses Gefühl bekam, mein Herz würde stehen bleiben. Als ich nach der Quelle des kurzen Geräusches suchte, blieb mein Blick an einer ungewöhnlich dunklen Hätte stehen und wie in einer Trance lief ich mit zögerlichen Schritten darauf zu. Mein Atem stockte mit jedem Schritt, den ich darauf zulief und als ich dort ankam, schien es mir, als würde mir die Angst den Hals zuschnüren. Ich starrte in den Schatten der Hütte, in dem ich nichts erkennen konnte und hatte Angst, dass ich so lange in die Dunkelheit starren würde, bis ich mir etwas einbilden würde. Ich kratzte meinen, nur noch geringen, Mut zusammen und lehnte mich langsam über die Tresen. Der Schrei blieb mir in meiner Kehle stecken, als plötzlich zwei orange-glühende Augen in der Schwärze auftauchten und weiße, krallenartige Hände mit roten Flecken vor schossen. Die Krallen schnappten sich den Saum meines Shirts und ich wurde grob über die Tresen gezogen, wobei ich dann endlich schreien konnte und ein schmerzhafter Laut meinen Mund verließ. Als ich auf dem staubigen Boden aufkam, wurde mir die Luft aus den Lungen gedrückt und ich hustete abgehackt. Ich drehte mich auf den Rücken und hielt mir den Bauch und spürte erst jetzt, dass ich in einer seltsam, klebrigen Flüssigkeit lag. Dann steig mir auf einmal der ekelhafteste und beunruhigendste Gestank von Blut in die Nase und in dem Moment wusste ich nicht, ob ich überleben würde. Als ich ein unheimliches Kichern hörte, kullerten mir die ersten Angsttränen über meine, von staubbedeckten, Wangen. "Eh, eh, eh... Große Jungs weinen nicht, hat dir das deine liebe Mami dann niemals gesagt?", ertönte eine psychopathische Stimme und ich schluchzte laut, als ich eine scharfe Kralle über meine nasse Wange streichen fühlte, woraufhin ich anfing heftig zu zittern. Wieder kicherte diese unheimliche Person und ich keuchte auf, als ich einen extremen Schmerz in meinem Bauch fühlte und schon spürte ich, wie viel Blut ich verlor. Da es so dunkel war, sah ich das Gesicht des offensichtlich psychisch labilen Etwas, was gerade dabei war, mich zu töten nicht. Ich schnappte vergebens nach Luft und konnte kaum wahrnehmen, wie auf über meine Arme und Beine geschnitten wurde und die Tränen wurden mehr. Auf einmal spürte ich einen eiskalten Atem auf meinem Gesicht und zwang meine schwachen Augen zu fokussieren. Ich wünschte ich hätte es nicht getan, als ich einen Clownsgesicht mit verschmierter Schminke und den orangenen, leuchtenden Augen sah. Dazu noch das breite Grinsen, wobei sich die Mundwinkel unmenschlich kringelten und die gelben, spitzen Zähne, die darin erschienen. Die Gestalt kicherte ein weiteres mal und mit einem letzten Ruck bohrte sie mit ihre Krallen in die Brust und ich schrie stumm auf. "Big boys don't cry", hauchte es mir mit extrem tiefer Stimme entgegen, als sich meine Augen schlossen und mein ganzes Blut in den staubigen Boden sickerte und er die unheimliche dunkelrote Farbe annahm. Als der Clown merkte, dass ich nun endgültig tot war, richtete er sich mit schmollendem Gesichtsausdruck auf und sah aus der dunklen Hütte heraus. Dort sah man Anna und Timo, die mit ängstlichem Gesichtsausdruck den Weg entlang liefen, den ich zuvor gegangen war. Wieder kringelten sich die Mundwinkel des Clowns in das unmögliche Lächeln und er begann zu kichern.
Uff, ich glaube das war die längste Geschichte, die ich in diesem Buch jemals geschrieben habe. Ich hoffe sie gefällt euch und nochmal danke an die Freundin, die sich hoffentlich angesprochen fühlt. Wenn ihr Ideen oder Wünsche habt, schreibt sie bitte in die Kommentare. Ich würde euch auch in den Kapiteln erwähnen. Danke.
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Kurze Gruselgeschichten
Short StoryHier gibt es kurze Gruselgeschichten, Fakten und co. Wenn ihr Vorschläge oder Wünsche für neue Kapitel habt, schreibt es mir bitte in die Kommentare. Ich hoffe sie gefallen und unterhalten euch! Manche Geschichten sind nicht von mir. Die, die von m...