Es ist Nacht.
Du liegst in deinem Bett und kannst seltsamerweise einfach nicht schlafen. Gefühlte Stunden liegst du schon in deinem Bett mit den tausend Kissen und starrst an die Zimmerdecke. Dein Körper ist müde aber deine Gedanken wollen dich einfach nicht schlafen lassen. Es gibt momentan einfach zu viel, was in deinem Leben passiert und dich wach hält. Du seufzt auf und deine Augen wandern in deinem stockdunklen Zimmer umher, welches nur von dem fahlen Mondlicht erhellt wird, das durch die spaltbreit geöffneten Jalousien dringt. Dadurch kannst du einen kleinen Blick auf das dunkle Holz deines großen Schranks werfen. Seid du auf die Uni gekommen bist, hast du dir diese Wohnung in einem dreistöckigen Haus gemietet und es ist immer noch ungewohnt für dich, alleine zu wohnen. Du konntest es noch nie leiden, lange Zeit alleine zu sein. Man könnte praktisch sagen, du hättest Angst davor, von niemandem umgeben zu sein. Als kleines Kind warst du sehr ängstlich. Du hattest Angst vor der Dunkelheit, vor deinem Schrank, was wohl unter deinem Bett war und teilweise sogar, was wohl aus der Toilette kroch, wenn man zu lange drauf saß. All diese Ängste konntest du mit dem Alter zum Glück abschütteln aber leider waren da immer noch diese kleinen Hintergedanken, die jedes mal auftauchen, wenn du nur kurz über deine alten Kindheitsängste nachdachtest. Es war für dich eine sehr waghalsige Entscheidung gewesen, alleine in ein Apartment einzuziehen. Plötzlich aber schleicht sich ein kleiner Gedanke in deinen Kopf: Woher kamen diese Ängste, die du als kleines Kind hattest? Dir wurden nie Geschichten vorgelesen oder Sachen erzählt. Auch an verstörende Dinge in Filmen konntest du dich nicht erinnern. Das alles wird unterbrochen, als du plötzlich ein Knarzen hörst. Du schreckst aus deinen Unmengen an Gedanken hoch und reißt die Augen auf, die beinahe zugefallen wären. Wie als wärst du wieder acht Jahre alt, ziehst du dir deine dicke Decke bis zur Nase und wagst es kaum, dich im Zimmer umzusehen. Durch die Erinnerungen, wurdest du wieder daran erinnert, wovor du Angst hattest. Und solche Gedanken taten niemand um diese späte Stunde noch gut. Wieder ertönt das Knarzen. Aus Erfahrung weißt du, dass der Schrank knarzt, wenn man ihn öffnet. Dein Herz bleibt fast stehen. Als du deinen mickrigen Mut zusammen kratzen kannst, schaust du langsam zum Schrank. Die Türen sind offen. Sofort schnellt dein Blick wieder an deine beige Zimmerdecke und du bekommst Todesangst. Du hörst nichts. Nicht einmal Wind oder die kleinen Äste, die Nachts normalerweise an dein Zimmerfenster schlagen. Totenstille. Plötzlich fühlst du einen eiskalten Hauch an deiner Wange und du kneifst panisch deine Augen zusammen. Schreien kannst du nicht, dein Körper gehorcht dir auf einmal nicht mehr. Ein kalter Knoten bildet sich in deinem Bauch und du hast das Gefühl, du erstickst, ohne dass irgendetwas deinen Hals berührt. Unheimliche Gänsehaut kriecht deine Arme hoch, über deine Schultern, runter über deine Brust zu deinem Bauch. Du bist verspannt, ohne es überhaupt wahrzunehmen und du musst dich beherrschen, dich nicht zu bewegen oder einen Laut von dir zu geben. Du hast das Gefühl, es würde gar nicht gut für dich enden. Wieder der kalte Hauch. Nur viel eisiger und du spürst, wie die Gänsehaut stärker wird. Du schluckst hart und bereust es direkt, da sich unmenschlich lange, raue, unterkühlte Finger um deinen Hals schließen und zu drücken. Fest. Sofort fängst du an zu zappeln, zu röcheln und versuchst, dem Griff zu entkommen. Unmöglich. Deine Augen öffnen sich flatternd und wo du die Dunkelheit vermutest, steht eine Gestalt. Nur mit einem Wort kannst du sie beschreiben; Dämonisch. Der Anblick dreht dir den Magen um. Aus der grauen, zerrissenen Haut ragen schwarze nadel-änliche Spitzen und der große, verformte Kopf, der eher einem geschwollenem Etwas gleicht, geht seltsam in die Höhe. Aus der Seite ragen riesige, schwarze Hörner heraus, die gebogen zur Seite gehen und das geöffnete Maul zeigt mehrere Reihen rasiermesserscharfe, unregelmäßiger Zähne. Das Gesicht ist übersät von Schnitten, Narben und Blut. Die Augen jedoch sind so schrecklich, dass du beinahe anfängst zu weinen: Das komplette Auge war rabenschwarz, außer die Pupille, die in einem blutrot leuchtete und du bemerkst, wie tintenartige Flüssigkeit aus den Augen der wiederwertigen Erscheinung quillt und auf deinem Bettlaken tropft. Die Luft verlässt dich langsam und du spürst, wie du keine Kraft mehr dazu hast, dich zu bewegen. Als sich die Gestalt zu dir runter beugt, graut sich alles in dir davor. Als es mit rauer, säuselnder Stimme anfängt zu sprechen, ohne den Mund zu bewegen, fließen schon unzählige Tränen aus deinen Augenwinkeln und du versuchst, Luft zu schnappen. Vergebens. "Nun ja. Welch ein Jammer, dich nun vernichten zu müssen. Und dann auch noch auf solch unschöne Art und Weise. Aber es gibt ja immer noch genug von dir. Ihr seid überall", krächzte es, während sich schwarze Punkte in dein Blickfeld schleichen und deine Gliedmaßen anfangen zu kribbeln. "Aber du hast mich bemerkt und das ist nicht gewünscht. Ganz und gar nicht". Deshalb empfehle ich allen; wenn du Nachts noch wach bist und du Geräusche aus deinem Schrank hörst; schaue nicht hin. Tue so als ob du schläft. Sonst könnte es dein Ende sein.
Hey Leute. Ich hoffe, dass diese Geschichte hier überhaupt gruselig oder so ist. Kommt mir gerade nämlich irgendwie nicht so vor. Na ja. Sorry, dass ich so lange nichts hochgeladen habe, dafür als diese recht lange Geschichte. Aber ja. Ich habe mir diese Geschichte eben mal aus dem Hut gezogen und hoffe sie gefällt euch und ist nicht zu langweilig. Ich meine, das Monster im Schrank ist echt ein Klassiker aber tja. Noch einen schönen Abend, Morgen, Mittag, wann immer du das ließt! Bye!
(Ich entschuldige mich für mögliche Grammatik- und Rechtschreibfehler)
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Kurze Gruselgeschichten
Short StoryHier gibt es kurze Gruselgeschichten, Fakten und co. Wenn ihr Vorschläge oder Wünsche für neue Kapitel habt, schreibt es mir bitte in die Kommentare. Ich hoffe sie gefallen und unterhalten euch! Manche Geschichten sind nicht von mir. Die, die von m...