05. / wizards

1.2K 113 98
                                    

"It is our choices that show what we truly are far more than our abilities"
❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆❆

Ein braunhaariger Lockenkopf sah gelangweilt an die Wand des Kerkers. Er zog seinen Umhang enger um sich und versuchte die Kälte zu vergessen, die sich den Weg in seinen Körper suchte. Seine Gedanken kreisten mehr um das Fest der Liebe als um die Zaubertrankstunde, die noch lange nicht zu Ende war.

Er konnte sich schon wieder genau vorstellen, wie viel Essen es heute Abend in der großen Halle geben würde. Kürbispasteten mochte er am Liebsten.

Harry Styles war kein sonderlich beliebter Schüler auf Hogwarts und trotzdem hatte er gute Freunde gefunden. Richtige Freunde. Aber leider musste er mal wieder merken, dass es wehtat ein Außenseiter zu sein. Als der Professor mit den fettigen Haaren jeden darum bat, sich einen Partner zu suchen, blieb Harry allein. Er war ein Gryffindor, ein ziemlich stolzer sogar, aber das brachte ihm keinen Vorteil bei Snape. Eher im Gegenteil. Ein ironisches Lachen bekam er von seinem Lehrer und musste die Aufgabe alleine meistern.

Es war nicht nur verdammt schwer, mehrere Sachen gleichzeitig in den Kessel zu geben, nein, es war auch noch ziemlich gefährlich, denn Harry hatte als einziger keine Handschuhe mehr abbekommen.

Und wieder zog sich sein Herz zusammen und die Tränen stiegen ihm in die Augen. Seine glückliche Hälfte bröckelte schon wieder und ließ seine Beine zittern und seinen Kopf verrückt spielen. Er war in einem Käfig der Gefühle eingesperrt und mit Vorurteilen geschlagen.

Der Lockenkopf krallte sich in die untere Hälfte seines Umhangs und konzentrierte sich auf den roten Streifen an seinem Ärmel. Ein leises, unhörbares Seufzen entwich ihm und er begann, den Trank weiter zu brauen.

Erleichterung machte sich in ihm breit, als er den kalten Raum mit dem ekelhaften Geruch nach Kröten verlassen konnte. Zwar ging er etwas in der Menge unter, aber trotzdem fand er seinen Weg zu den Treppen, die ihn wieder hinauf in die weit aus angenehmeren Gänge von Hogwarts brachten.

Manchmal begann er, die Gemälde gruselig zu finden, da sie einen einfach anstarrten. Dann brannte sich ihr Blick in deinen Rücken und man hatte das Gefühl durchleuchtet zu sein.

Harrys Schritte hallten im Gang nieder, da sonst kaum einer so schnell ging. Er wollte einfach nur wieder in den Gemeinschaftsraum, um abzuschalten. Um von diesen beschissenen Stunden abzuschalten.

Der Grünäugige stellte sich auf eine Treppe und hielt sich fest an dem Geländer fest, als sie begann sich zu drehen. So ging es immer weiter, bis er sich im 7. Stock befand.

Das Passwort zum Gryffindor Gemeinschaftsraum konnte er sich wenigstens merken. Schon seit der Grundschule vergaß Harry oft Dinge, das jedoch, konnte er sich merken. Das Porträt schwang auf und er betrat den wohlig warmen Raum, der in Rot und Gelb verziert war.

Es fühlte sich wie nach Hause kommen an.

Kurz winkte er Niall, einer seiner Freunde, die er seit der ersten Klassen hier kannte, zu und ging in den Jungenschlafsaal. Er teilte sich ein Zimmer mit Niall, Liam und Timothy, mit dem er eigentlich weniger Kontakt hatte.

Das Zaubertränkebuch verstaute er in einem Schrank und ließ sich aufs Bett fallen.

Er starrte die Decke an, bis Niall reinkam. Er wuschelte sich durch die blonden Haare und zog seinen Umhang aus.

"Hast du das mit Tomlinson mitbekommen? Er liegt im Krankenflügel, weil er sich im verbotenen Wald mit einem Troll angelegt hat um Calder zu beeindrucken."

Louis Tomlinson war für Harry, der mit Abstand heißeste Typ auf der Schule. Er war Quidditch Spieler, hatte braune, verwuschelte Haare und die schönsten blauen Augen, die es geben konnte. Vielleicht hatte der Lockenkopf auch einen kleinen Crush auf den Slytherin, der sich eigentlich immer ziemlich arrogant benahm.

Da gab es eine innere Blockade, die Harry an allem hinderte. Sie hinderte ihn daran, Louis anzusprechen. Sie hinderte ihn daran, überhaupt so zu sein, wie die anderen. So offen.

Diese Blockade wurde von den Zweigen der Gesellschaft zusammengehalten. Es war fast schon ein unausgesprochenes Gesetz, dass kein Gryffindor und Slytherin zusammen sein durften, solange sie noch Schüler waren.

Und trotzdem fand Harry Louis unglaublich heiß.

——

Louis Tomlinson schrie leise vor Schmerzen auf, als Madame Pomfrey ihm seine Wunde mit einer Salbe einsalbte. Die Stelle wurde durch einen Zauberspruch zusammen gehalten und die Schmerzen etwas verringert.

Als die Schmerzen langsam nachließen, lehnte sich der Braunhaarige in seinem Kissen zurück. Dieser riesige Troll hatte es geschafft, ihm den Arm fast abzuhacken. Louis hatte immer noch den Druck der Angst auf seiner Brust.

Eleanor fand jetzt, dass er ein unverantwortlicher Idiot war. Also ging sein Plan, sie zu beeindrucken mächtig nach hinten los.

Gerade als Louis aufstehen wollte, um zur Toilette zu gehen, betrat ein Junge den Raum, den er schonmal irgendwo gesehen hatte. Er hatte braune Locken, grüne Augen und einen schüchternen Gesichtsausdruck.

Er gefiel ihm. Er fand ihn süß. Bis er die roten und gelben Streifen an den Ärmeln seines Pullis entdeckte. Ein Seufzen entwich dem Doncaster und er hoffte, dass der Junge es nicht gehört hatte.

Der Lockenkopf ging zu Madame Pomfrey und diese zeigte auf ihn. Wollte der Junge etwa etwas von ihm?

Der süße Junge kam auf ihn zu und lächelte nervös. Seine Hände zitterten, was Louis gerne beobachtete. Er verspürte Zufriedenheit, wenn er andere Leute nervös machen konnte.

"Ich bin Harry und eh, ich soll dir helfen, zum Abendessen zu kommen."

Leicht wurde der Junge rot und Louis konnte nicht abstreiten, dass seine Stimme Melodie in seinen Ohren war.

Aber die Hilfe wollte er ungern annehmen. Es kratzte an seinem Ego, aber seine Entscheidung würde an seinem Gewissen kratzen. Also nickte er nur und folgte dem Jungen aus dem Krankenflügel hinaus. Plötzlich blieb Harry stehen und Louis knallte gegen ihn. Der Schmerz seines Armes zog sich bis in seinen Brustkorb und wieder schrie er auf.

Harry hingegen kicherte nur leise und deutete auf etwas über den Beiden. An der steinernen Decke hing ein Mistelzweig.

Das ließ Louis den Schmerz kurz etwas ertränken und er war sich sicher, dass er nichts dagegen hatte, diesen Gryffindor zu küssen. Vor allem jetzt, da jeder beim Essen und nicht im Gang war.

Also beugte er sich etwas vor und legte seine Hände an die Hüften des Lockenkopfes. Seine Hände kribbelten und er näherte sich langsam, mit klopfendem Herzen dem Kopf des Grünäugigen. Die Augen seines Gegenübers funkelten wie Sterne und schlossen sich, als die Lippen der Beiden aufeinander trafen.

Der ganze Schmerz schien von dem Kuss erstickt zu werden. Aber der Löwe würde die Schlange niemals mehr gehen lassen.

——————
Ich hatte so unglaublich viel Spaß beim Schreiben dieses Kapitels!! :D
Und ich entschuldige mich, dass es erst am 6. Dezember rauskommt ;((

little Christmas dreams | Larry Adventskalender 2017 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt