08. / winter wonderland

1K 98 30
                                    

"The day we met my heart was a winter wonderland"


Der Hyde Park war bedeckt mit einer dicken Schicht Schnee und die ersten Kinder hatten schon einen Schneemann gebaut. Abdrücke, die ein Hund hinterlassen hatten, zeichnete den Schnee und  die ersten Schneeengel waren zu finden.

Eine Gruppe spielte Weihnachtslieder unter dem Pavillon und viele machten Schneeballschlachten. Von jung bis alt. 

London schien so lebendig und der Schnee war nur die Glasur auf der prachtvollen Torte. 

Harry Styles saß auf einer Bank und lauschte zufrieden den Weihnachtsliedern. Weihnachten war für ihn die schönste Zeit im Jahr und er wollte sie auf gar keinen Fall missen. Für diese Zeit wurde er von allen akzeptiert, so wie er ist. 

Ohne Augenlicht war es schwer, aber der Schnee, den man so gut spüren konnte, gab ihm etwas das Gefühl, zu sehen. 

Er sah die Gefühle der Menschen. Er sah sie schon durch ihre Stimmen, aber niemand schätzte es so, wie es geschätzt werde sollte. 

Ein Lächeln bildete sich auf Harrys Lippen, als er hörte, dass sich jemand neben ihm niedergelassen hatte. "Hallo", sagte er fröhlich. Seine Kraft normal zu leben war so immens groß, dass er sich nie unterkriegen ließ, wenn er wieder benachteiligt wurde. 

"Hi", sagte die Person, deren Stimme kratzig war und offenbar von Zigaretten gekennzeichnet. "Weißt du, rauchen ist nicht gut. Es macht deine Lungen kaputt. Oh, ehm, willst du darüber reden?"

Harry merkte, dass etwas mit dem Mann nicht stimmte. Er konnte sich schon denken, dass die Person verwirrt sein würde.

"Ich habe gestern die Diagnose Lungenkrebs bekommen."

"Tut mir leid, aber da bist du selbst schuld, wenn du rauchst." Leicht kicherte der Lockenkopf, dem die ewige Schwärze langsam gefiel. 

"Da hast du wohl recht." Ein Seufzen kam von der Person. "Ich bin Louis und du?"

"Harry, aber ich bin blind. Stört dich das?"

"Harry, darf ich ehrlich sein? Du bist der wunderschönste Mensch, der mir je in meinem stockschwulen Leben begegnet ist."

Harry war sich sicher, dass sein Herz vor Freude zu platzen drohte und dass seine Wangen nun definitiv rot waren. 

"Danke, Louis. Ich wünsche dir frohe Weihnachten." Er wusste nicht, wo her es kam, aber plötzlich hatte er den Drang von dieser Nähe und Freude entfliehen zu müssen. 

"Du siehst es zwar nicht, aber hier hängt ein Mistelzweig." Ein Grinsen konnte man aus Louis' Stimme heraushören. 

"Ich habe noch nie jemanden geküsst und ich kenne dich eigentlich doch gar nicht."

"Manchmal muss man die Weihnachtswunder so hinnehmen, wie sie kommen. Und ich glaube der Weihnachtszauber hat mich nicht zufällig dich treffen lasse, Lockenkopf."

Sanft legten sich Lippen auf die des blinden Jungen, der sich so etwas nie hätte vorstellen können.

"Ich kenne dich erst seit ein paar Minuten, aber weiß, dass du zu gut für diese Welt bist."

Alles an Harry kribbelte und er lächelte so, wie er es noch nie getan hatte. Aus einem sanften Kuss wurde schnell ein weiterer und leidenschaftlicher.

Weihnachtswunder sind das, was Menschen an das Unmögliche und an das Gute glauben lassen. Ein Weihnachtswunder entdeckt man nicht immer sofort, aber irgendwann spürt man es. Man spürt es im Herzen. 

-------------------

Ich hab beim Schreiben geheult. Tue ich immer, wenn es um beeinträchtigte Personen (Blinde usw) geht. Rip me :,)






little Christmas dreams | Larry Adventskalender 2017 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt