Schicksal - wenn plötzlich alles anders ist

Kapitel 9

Ich blickte verdutzt in sein Gesicht, ich war einfach geschockt und verdutzt zu gleich. Plötzlich redete ich so laut wie möglich.

,,wie kannst du es wagen mich anzulügen und mir alles zu verheimlichen ?"

,,Berfin was ist denn los?" Er sah mich so an als würde er die Welt nicht verstehen. Plötzlich fing ich an lauthals loszulachen. Beide schauten mich an und verstanden wohl die Welt nicht mehr.

,, Oh nein, das ist so toll dass ihr zwei euch trifft"

mit meinem Zeigefinger wischte ich mir meine Tränen weg, da ich es so süß fand, wie geschockt und ängstlich beide zu mir schauten.

,,wie lange läuft das denn schon mit euch beiden ?"

Mit großen Augen schaute ich beide an und wartete auf eine Antwort. Gizem schaute ganz nervös auf den Boden und spielte dabei mit ihren Fingern. Yasin hingegen legte stolz seinen Arm um ihre Schulter, schaute kurz verliebt zu ihr rüber und antwortete ,,für mich eigentlich schon immer" dabei lächelte er und ich fing wieder an zu lachen.

Zum ersten Mal nach 2 Jahren konnte ich aus ganzem Herzen lachen und musste nicht schauspielern.
Wir drei gingen in das Café und ließen den Abend ausklingen. ,,Yasin bist du mit dem Auto da ?" Fragte ich ihn. ,,Nein mein Cousin hat mich abgelassen, der holt mich auch wieder ab" ich nickte nur kurz und sog weiter an meinem Strohhalm. Die Location war mega, alles war toll erleuchtet und die Atmosphäre war entspannt.
,,Sollen wir so langsam los, ich muss morgen früh aufstehen"  fragte Gizem in die kleine Runde. Ich machte eine verwerfliche Bewegung, von wegen mir sei es egal und Yasin nickte zustimmend.
Wir verliesen das Local und begaben und richtig Promenade. Yasin bekam einen Anruf.
Kurz entfernte er sich von uns und kam dann wieder zurück. ,,Mein Cousin kommt mich jetzt holen, er ist hier ganz in der Nähe" also liefen wir im entgegen.

Während wir liefen tat ich meine Hände in meine Jackentasche und schaute auf den Boden. ,,wo bist du geblieben? " hörte ich Yasin sagen. Ich blickte hoch und sah diese leuchtenden grauen Augen.
Er sah mich kurz an und schaute dann wieder weg. Ich blieb Starr stehen und mein Herz pochte mir bis in die Ohren. Mir wurde heiß und kalt gleichzeitig und ich schaute ihn wie gebannt an.
,,Ich bin doch schon da, musste kurz was erledigen" er gab Gizem die Hand, diese lächelte ihn an und stellte sich vor. Dann stand er vor mir.
Er schaute mich irgendwie komisch an und seine großen grauen Augen bewegten sich schnell. Er Strecke die Hand aus.

Er schaute in mein Gesicht, und legte dann die Stirn in Falten. ,,Wir beide haben uns schon mal gesehen oder ?"

Ein kurzer Schmerz zog durch meine Brust. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Jedoch war mir klar, dass dieser Typ definitiv nicht der Mann war der mich auf dem Parkplatz überrumpelt hatte. Dieser erinnerte sich nicht einmal an mich.
Ich zuckte mit den Schultern und versuchte was zu sagen. Öffnete meinen Mund jedoch kam nichts bei raus.

,,kannst du nicht sprechen?" Fragte er mich verwirrt und nahm die Hand runter.
Dann lachte er. Ich schämte mich und mein ganzer Kopf brannte. Die Situation war so unangenehm.

,,Ich kenne dich nicht" sagte ich nun mit fester Stimme.

Gizem und Yasin beobachteten mich dabei. Er nickte nur kurz.

,,Ich muss jetzt gehen" sagte ich, wohl etwas zu hektisch, den Gizem und Yasin fragten mich, ob alles in Ordnung wäre. ,,Ich muss nachhause, meine Mutter hat mich angerufen" ich log.

Jedoch könnte ich die Anwesenheit dieses Mannes nicht aushalten. Gizem verabschiedete sich von beiden ich lief schon mal vor und drehte mich nur kurz um. ,,Bis morgen Yasin" sagte ich und beachtete ihn nicht.

Es brach mir das Herz, dass ich so von ihm angetan war und ihn sogar an seinem Duft erkennen konnte. Er sich jedoch nicht an mich erinnerte.

Gizem erkannte meine Blicke.

,,Canim ist alles in Ordnung ?" -,,Ja natürlich wieso denn nicht ?"

Sie blickte mich verwirrt an doch ich versuchte den Blicken auszuweichen. Ich beschleunigte meine Schritte jedoch zog sie mich an meinem Arm zurück.

,,Berfin sag mir bitte was los ist? Hat es was mit diesem Typen zu tun ? Dem Cousin von Yasin? Hat er was falsches gesagt oder was war los?"

Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ein brennen legte sich auf meine Brust. Ich war traurig, ja zu dieser Erkenntnis kam ich wahrscheinlich etwas zu spät jedoch merkte ich, dass etwas nicht mit mir stimmt. Ich war traurig dass er mich nicht so ansah wie ich ihn. Doch mit dieser Wahrheit musste ich klar kommen, ob ich wollte oder nicht.
Gizem strich über meine Schulter, ein kalter Wind strich meine langen Haare nach hinten.

,,Berfin, sag mir doch bitte was los ist" sie sah mich besorgt an.

,,Ich kann es mir selbst nicht erklären, irgendetwas stimmt nicht mit mir" hauchte ich ganz leise.
Meine Lippen vibrierten und ich merkte wie mir Tränen über die Wangen kullerten.

Wortlos nahm sie mich in den Arm, und drückte mich fest an sich. Ich blieb reglos stehen. Mir tat alles weh und ich fühlte mich so als wäre ich aus Stein.

,,Berfin sag mir bitte was ist, dich so zu sehen bricht mir das Herz" besorgt sah mich meine Freundin an.
Ich bekam kein Wort raus. Sie nickte leicht und hackte sich bei mir ein und zusammen liefen wir zum Auto.

,,Ruf mich bitte an, wenn du jemanden zum reden brauchst, ich bin immer für dich da" - wortlos nickte ich. Und sie umarmte mich ein letztes Mal. Tränen schossen wieder in meine Augen und ich nickte nur noch.

Stundenlang bekam ich kein Wort raus. Dieses ganze Gefühlschaos brachte mich um. Ich saß nun seit Stunden hier auf dieser kalten Bank und dachte nach. Hunderte Fragen, doch ich hatte keine einzige Antwort drauf.

,,ich werde dich umbringen, genau wie du meinen Bruder umgebracht hast"

Tränen fließen meine kalten Wangen entlang. Der kalte Wind schlug in mein Gesicht und ich zitterte am ganzen Körper. Vom ganzen stundenlangen weinen bekam ich Kopfschmerzen und stand auf. Mit einer Handbewegung wischte ich meine Tränen weg und lief zum Auto.

,,Hey, geht es dir gut?" - ich blickte in Richtung der Stimme und erkannte einen Mann Mitte zwanzig.

,,Ja, danke" - ,,bist du dir sicher, du siehst ziemlich verheult aus" er schaute mich besorgt an, ich kam mir merkwürdig vor und ging mit schnellen Schritten weiter.

,,Hey, warte doch mal"  Ein ungutes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus.

Ich beschleunigte meine Schritte und bekam panische Angst. Ich hörte Schritte hinter mir und rannte noch schneller.

,,jetzt bleib doch stehen" und mit einem mal zog eine Hand mich mit voller Wucht zurück. Ich prallte gegen eine harte Brust und fing an zu schreien und um mich zu schlagen.

,,lass mich los bitte" ich flehte ihn an und schrie immer lauter. Ein zischender Schmerz machte sich in meinem Kopf breit. Dann wurde alles schwarz.