Kapitel 3

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Ich wache durch meinen nervigen Wecker auf. Wie ich ihn doch liebe. Ich hoffe man hört die Ironie. Ich starre an meine weiße Decke und überlege ob ich vielleicht doch auf krank machen sollte. Ich hatte irgendwie Angst. Meine Tür ging auf und meine Mom kam rein.

„Engel machst du dich bitte fertig, ich fahr euch. Bitte sei in einer halben Stunde unten. Okay?“

„Bohh ja Mom. Ich bin erst aufgewacht lass mich doch erst mal.“

Ohne ein Wort ging sie raus. Sie sollte wissen wie sauer ich bin, und das bin  ich sehr.

Ich schlug die Decke zur Seite und lief langsam in mein Bad, das genau neben meinem Zimmer war und duschte mich schnell. Danach ging ich in wieder in mein Zimmer, suchte mir meine Anziehsachen für heute raus, das eine Leggins und ein langer kuschliger Pullover. Ich nehme meine Schultasche und gehe langsam runter. Ich umarme Nate, der mit meiner Mutter schon ungeduldig auf mich wartete. Ich nahm mir noch kurz ein Brot, was meine Mom mir gemacht hatte und lief mit ihm im Mund zu meinen Schuhen zog mir dann meine roten Vans an und verließ danach mit den zweien das Haus.

Wir stiegen ins Auto, und ich kuschelte mich an Nate und schloss dann nochmal kurz meine Augen.

Das Auto kam zum stehen, was mich dazu brachte meine Augen zu öffnen. Wir standen vor der Schule, was mich zum schlucken brachte. Ich will da einfach nicht rein. Nate gab mir schnell einen Kuss auf den Scheitel und stieg dann aus, was ich ihm gleich tat.

Wir betraten gemeinsam die Schule und schon ein paar Blicke lagen auf mir, die ich versuchte zu ignorieren. Ich zog den Ärmel meines Pullovers runter, da ich echt nicht wollte dass sie meine Narben sahen.

Wir kamen am Sekretariat an und gingen einfach rein.

„Oh ihr müsst Nathan und Sky Jones sein, oder?“ fragte uns die Sekretärin.

Wir bejahten und sie führte uns in unsere Klassen. Nate war in einer anderen, was ich nicht gerade gut fand. Ich wollte nicht in eine Klasse wo mich niemand kennt. Nate war zuerst in seiner Klasse, jetzt bin ich dran. Sie Sekretärin klopfte, und als wir ein ''herein'' hörten machte sie die Türe auf.

Während sie mit meiner neuen Lehrerin redete, schweifte mein Blick über die Klasse. Die meisten musterten mich von oben bis unten, wodurch ich mich echt unwohl fühlte. Aber mein Blick blieb bei einem Jungen hängen, der mich nicht betrachtete, genau sowenig wie die zwei Typen neben ihm. Die drei lachten gerade wegen irgendetwas. Über was lachten sie. Der Junge in der Mitte war irgendwie süß. Seine Haare gingen ihm über das eine Auge, und immer wieder schüttelte er seinen Kopf damit sie ihn nicht nervten. Er machte das ziemlich oft, was mich zum schmunzeln brachte.

„Sky?!“ wurde ich von meiner Lehrerin aus den Gedanken zu gerissen. Ich schüttelte leicht meinen Kopf und blickte sie dann fragend an.

„Du wirst neben Justin sitzen. Ryan du setzt dich hier nach vorne. Langsam reicht es mir mit euch dreien.“ sagte sie sehr streng. Na das konnte ja was werden. Ryan nahm beleidigt seine Tasche und setzte sich dann nach vorne. Ich lief nach hinten und ließ mich neben Justin auf den Stuhl fallen.

Ich spürte Justins Blick auf mir und sah ihn dann genervt an.

„Bin ich ein Kino oder warum glotzt du so behindert.“ zischte ich.

„Ehm t-tut mir leid nur ehm ach nichts.“ er drehte sich schnell weg und redete mit- ehh keine Ahnung wie er heißt. Wir hatten grade Mathe. Wie ich es hasse. Ich konnte es einfach nicht und schrieb so gut wie immer fünfen.

Nach 2 Stunden hatten wir Pause. Ich setzte mich in eine Ecke und wollte einfach nur allein sein. Ich schaute mich ein bisschen um, und als ich Justin sah blieb mein Blick wieder an ihm hängen. Ich bekam Schuldgefühle wegen vorhin. Ich wollte zu ihm und mich entschuldigen aber ich traute mich einfach nicht. Auf einmal drehte er seinen Kopf in meine Richtung und wir sahen uns genau in die Augen. Er Stand 30 Meter weg von mir, aber seine Augen waren so wunderschön. Ich bemerkte wie er sich in Bewegung setzte und auf mich zukam. Mein Blick ging auf den Boden, wo er auch blieb. Als ich merkte wie er sich neben mich setze spannte ich mich an. Ich hasse es wenn Leute die ich so gut wie nicht kenn mir so nahe sind.

„Wegen vorhin eh das tut mir leid ich wollte dich nicht zu anzicken. Ich bin einfach genervt.“ sagte ich nach langem schweigen.

„Ist schon okay. Eh soll ich dir vielleicht die Schule zeigen oder so?“ fragte er mich schüchtern.

„Ehm nein geht schon. Ich komme gut zurecht.“ ich stand auf, wodurch mein Ärmel ein bisschen hochrutschte. Justin starrte geschockt auf meinen Arm.

„Oh mein Gott Sky ehm willst du vielleicht drüber reden.“

„Es geht dich nichts an. Halt dich aus meinem Leben raus.“ ich lief schnell weg, aber die Tränen liefen schon meine Wangen hinunter. Ich lief grade an Nate vorbei der mich nur fragend ansah. Ich wollte an ihm vorbei aber er zog mich zu sich und umarmte mich. Ich drückte mich an seine Brust. Er redete ein bisschen mit mir, bis es mir besser ging, und dann war die Pause aber auch schon aus. Ich gab ihm schnell ein Kuss auf die Backe und verschwand dann im Schulgebäude.

Ich passte im Unterricht eigentlich nicht auf. Ich kritzelte nur auf meinem Block rum, und war genervt, da Justin mich jede zehn Minuten fragte, ob ich nicht doch mit ihm drüber reden wollte, was ich aber einfach ignorierte. Ich meine ich kenn ihn jetzt wie lange? Sechs Stunden? Da rede ich mit ihm doch nicht mit ihm über den Grund warum ich mich ritze.

Als es klingelte und ich packte schnell meine Sachen zusammen und verschwand als eine der ersten aus dem Klassenzimmer.

Als ich aus dem Schulgebäude draußen war holte ich mein Handy und meine Kopfhörer aus meiner Tasche. Ich machte von Ne-Yo „So Sick“ an. Ich liebe dieses Lied so abgöttisch. Plötzlich spürte ich eine Hand an meiner Schulter und drehte mich um. Na klar, es war Justin, wer sonst? Ich nahm meine Kopfhörer aus meinem Ohr und sah ihn erwartungsvoll an.

„Soll ich dich mit nach Hause begleiten?“ fragte er mich.

„Nein Justin. Kannst du mich nicht einfach in ruhe lassen.“  langsam fing er wirklich an zu nerven.

„Oh ehm okay dann hat nicht.“ er schaute mich traurig an blieb dann aber stehen.

Ich steckte wieder meine Kopfhörer in mein Ohr und hörte weiter. Aber ich merkte wie Justin mir hinterher lief.

„Bohhhhhh Justin verdammt. Was willst du den noch.“

„I-Ich wohne dahinten.“ Oh.

Ich drehte mich wieder weg, aber keine Sekunde später Spürte ich eine Hand an meinem Rücken.

„Komm schon rede mit mir. Warum machst du das?“ ich weiß echt nicht warum aber plötzlich liefen mir hunderte Tränen über die Wangen, worauf er mich in den arm nahm.

„Na komm, wir gehen zu mir und dann redest du mit mir.“ ich nickte einfach nur, und lief ihm hinterher.

Bei ihm gingen wir direkt in sein Zimmer, da seine Mom eh nicht da war wie er mir erzählt hatte. Wir setzen und auf sein Bett und er fing an zu reden.

„Also willst du mir erzählen warum du das alles machst"

ich kaute auf meiner Unterlippe und nickte schwach.

„ A-also ich ehm aber bitte halt mich nicht für eine schlampe." Er nickte und nahm meine Hand. Ich holte Luft und fing an zu erzählen

 "A-also ich mir ist mit eh 8 was schlimmes passiert, was ich dir jetzt aber noch nicht erzählen will.“ er nickte, worauf ich weiter redete.

„Und ich musste das irgendwie verarbeiten, also ging ich mit meinen ''Freunden'' auf Partys, trank viel, fing an zu rauchen und nahm eine ganz kurze Zeit auch Drogen. Ich fing an mit Jungs zu schlafen die mir nichts bedeuteten und ich gerade mal zwei Stunden kannte. Und das machte ich so gut wie jedes Wochenende. Seit ich das alles mache haben sich alle von mir entfernt. Meine Eltern auch. Ich höre von ihnen seit ein paar Monaten kein " ich hab dich lieb" mehr. Ich fange langsam an zu Glauben das mich niemand mehr liebt. Und das ist auch so. Und als mein Bruder es ihnen gesteckt hatte was ich alles so mach entschieden sie sich umzuziehen. Ich war letzte Woche kurz davor mich umzubringen, aber meine Mom kam einfach rein. Ich glaube ich mach das alles um Bestätigung zu bekommen. Und ja das war's so im groben und ganzen.“ ich musste schlucken. Wird er überhaupt noch was mit mir zu tun haben wollen?

My LifesaverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt