Kapitel 38

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"Ach meine Liebe, wieso jagst du mir immer wieder ein solchen Schrecken ein?", murmelt Dorrie in die Umarmung mit hinein.

"Es tut mir leid, ich wollte euch keinen Schrecken einjagen, aber ich hielt das alles für das richtige.", seufzend entferne ich mich von Dorrie und erst jetzt sehe ich, wie fertig sie aussieht. Ihre Augen schreien schon förmlich nach Schlaf und von ihren Augenringen ganz zu schweigen. Sie musste sicherlich viele schlaflose Nächte gehabt haben, das war allerdings nie meine Absicht gewesen. Meine einzige Absicht war, meine beste Freund zu retten. Was ich im Endeffekt auch geschafft hatte, dafür hat sich das alles gelohnt.

Ich würde es wieder tun.

"Bitte mach nie wieder solche Dummheiten! Mein armes altes Herz erträgt das nicht, du bist doch wie eine Tochter für mich."

Nur schwer kann ich mir ein grinsen verkneifen. "Ach komm, so alt bist du doch auch nicht!", neckte ich sie.

Empört stößt sie Luft aus und musste trotz entsetzten Blick, lachen.

"Nein, Dorrie. Du bist doch nie und nimmer alt. Könntest glatt als meine Schwester durchgehen.", äfft Dorrie mich mit verstellter Stimme nach. "Oh, danke für dein Kompliment Lisa. So charmant wie eh und je.", beendet sie. Was mich sofort zum Lachen brachte und Dorrie mit einstieg.

"Sei mal nicht so selbstverliebt, alte Schachtel.", neckte ich sie weiterhin und ging die Treppe hinauf in mein Zimmer.

"Also junge Dame, jetzt gehst du aber zu weit!", ruft sie mir von unten zu. Erst wollte ich mich entschuldigen, doch dann hörte ich sie leise kichern. Da bin ich aber froh, nicht viele kommen mit meinem Humor zurecht.

In mein Zimmer angekommen, lasse ich mich mit einem Plumpsen auf mein Bett fallen, sofort fühle ich mich endlich angekommen. Ich fühle wie mir eine mentale Last von meinen Schultern fällt. Allerdings nicht alles, denn eins beschäftigt mich immer noch und dass macht mich richtig fertig.

Wieso kann mein Leben nicht ein einziges Mal unkompliziert sein? Wieso gibt es dieses bescheuertes Mate Ding? Wieso ausgerechnet muss ich zwei haben und nicht irgendein anderer?

Genervt von den unbeantworteten Fragen, nahm ich mir ein Kissen und presste es an mein Gesicht, wo ich einmal kräftig hinein schreie. Und dann nochmal.

"Was ist denn mit dir falsch?", ertönt eine Stimme von etwas weiter weg.

Sofort zuckte ich zusammen und schmiss mein Kissen weg. Als ich die Person sehe, die mich gerade verstörend ansah, musste ich genervt seufzen. Nicht noch er.

"Was willst du?"

Scott kommt langsam in meine Zimmermitte. Sein Blick ist auf den Boden gerichtet man merkt ihn schnell an, dass ihm die Situation unangenehm ist. Noch unangenehmer wird ist, als er sich neben mich hinsetzt.

"Was-", er räuspert sich einmal und beginnt den Satz von vorne. "Was ist gestern passiert?"

Irritiert schaue ich zu ihm auf, sein Blick ist jedoch stur auf dem Boden gerichtet. "Was interessiert dich das?"

"Nur so?", murmelt er ganz leise.

"Scott, jetzt mal im Ernst. Du hast seit meiner Ankunft, dich nie um mein Leben interessiert. Hauptsache ich habe mich von dir ferngehalten. Also komm mir jetzt nicht so. Ich wiederhole meine Frage: Was willst du?!", fragte ich genauso leise wie er.

Ergebendes stößt er hörbar seine Luft aus "Jayden dreht den ganzen Tag durch und ich dachte vielleicht liegt es an dir."

Die Erkenntnis, dass Jayden momentan am Durchdrehen ist, versetzt mir ein Stich in mein Herz. Ich mochte es nicht, wenn es Menschen die ich mag, nicht gut geht.

"Kann schon sein", murmelte ich beschämt und traurig zu gleich.

Sott legt vorsichtig seine Hand auf meinem Oberschenkel. "Möchtest du darüber reden?"

Eine kurze Stille belegte den Raum. Keiner wagte es etwas zu sagen. Scott, weil er vermutlich Angst hat, etwas Falsches zu sagen und ich, weil ich nicht weiß was ich sagen soll.

Langsam begann ich meinen Kopf zu schütteln. "Nein", hauchte ich. "Nein, ich will nicht darüber reden."

Zum ersten Mal an diesem Tag, sah mir Scott direkt in die Augen. "Wieso? Manchmal tut es gut zu reden."

Ich sah wieder auf den Boden und lasse mir die Worte von Scott durch meinen Kopf gehen. Ich überlegte und dann traf mich eine Erkenntnis. Ihm bin ich doch eh egal, ihm geht es doch nur um seinen Alpha. Und diese Erkenntnis machte mich rasend.

Rasend vor Wut sah ich ihn wieder an. Scott hatte bemerkt, dass sich meine Stimmung schlagartig verändert hatte, weshalb er mich verwirrt ansah.

"Ja, vielleicht hast du recht und Ja, vielleicht würde es gut tun mit jemanden darüber zu reden. Aber sicherlich nicht mit dir. Was willst du überhaupt hier, du hast dich nie für mich interessiert. Das einzige wieso du hier bist und wieso du mich zum ersten Mal so richtig beachtest, ist wegen deinen Alpha. Jeder macht sich sorgen um den großen mächtigen Alpha, weil er vielleicht nicht seine heilige Mate bekommt. Jeder hat Mitleid mit ihm, weil ich mich bis jetzt nicht für ihn entschieden habe. ", vor Wut stand ich auf und hob verzweifelt meine Arme.

"Aber soll ich dir mal was sagen?! Für mich ist das Ganze auch nicht einfach. Ich habe zwei Personen, die auf Mystische Weise an mich gebunden sind. Würde ich mich für den einen Entscheiden, würde der andere darunter leiden. Würde ich mich für niemanden entscheiden, würden beide darunter leiden. Also bitte, wie soll ich mich entscheiden. Wie soll ich diese beschissene Entscheidung treffen. Und sag mir nicht, ich solle auf mein Herz hören, denn das werde ich nicht! Es würde jemanden verletzt.", ich schrie Scott förmlich an. Unter normalen Umständen, würde ich mich entschuldigen aber dies ist keine normale Situation. Ich bin wütend und ich bin traurig.

Scott steht von meinem Bett auf und stellt sich genau gegenüber von mir. Seine Augen sind dunkler geworden, ob es wegen Wut oder Besorgtheit ist, weiß ich nicht. Aber meine Vermutung liegt bei Wut.

"Du hast recht, ich habe mich bisher nie für dich interessiert und das tut mir leid. Ich war kein besonders netter Mensch, aber das bin ich zu jedem den ich nicht kenne. Ich dachte du wärst einer dieser arroganten Mädchen die alles für Geld und Sex machen, dabei habe ich dir nicht mal die Chance gelassen dich zu beweisen. Es tut mir leid, okey? Ich versuche es ab jetzt besser zu machen, denn ich habe erkannt das du nicht die Person bist für die ich dich gehalten hatte. Also lass mich dir helfen."

Mittlerweile flossen mir mehrere Tränen aus den Augen, die ich allerdings sofort wegwischte und auf den Boden sah. Die ganze Situation und die ganzen Situationen davor, machen mich einfach fertig. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.

"Und wie?", hauch ich ganz leise

Scott legt vorsichtig eine Hand an meine Wange und übte ein bisschen druck aus, damit ich gezwungen war, ihn wieder anzusehen.

"Es gibt einen Zauber..." 

*Kleine Ankündigung*

Ich werde das Buch am 21.12.2017 schließen

-L

Meine Mate #wattys2017 *wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt