20

4.8K 203 6
                                    

"Liam du Arsch."

"Knackarsch."

"Nope Fettarsch."

Liam hatte mich gerade in den Lake Ontario geschmissen. Er hatte es als nette Methode bezeichnet, um mich aufzuwecken. Dankeschön. Fröstelnd machte ich mich auf den Weg zurück ins Haus.

Ich zog mich meine mittlerweile nasse Unterwäsche aus und zog mir eine Jogginghose und ein Shirt von Liam an. Einen BH zog ich zuhause sowieso nie an, viel zu unbequem. Mein Handy klingelte, wer nervte jetzt schon wieder? Ich ging schlech gelaunt ran.

"Black?"

"Guten Tag Ms. Black, ich wollte ihnen nur ausrichten, dass sie mehrere Klausuren verpasst haben. Wenn sie nicht durchfallen wollen sollten sie sich mal wieder in der Schule blicken lassen."

"Ich weiß das ihre Mutter Krebs hat und sie 100 000$ für die Behandlung brauchen. Wenn die 100 000$ morgen auf ihrem Konto sind, haben Liam und ich dann unseren Abschluss mit 1,0 bestanden?"

"Ja Ms. Black ich glaube sie brauchen nicht mehr in die Schule kommen, zum Abschluss Ball lassen Sie sich aber doch noch blicken oder?

"Natürlich, wir wollen doch unsere Auszeichnung abholen."

"Dann bis zum Ball, Auf Wiedersehen."

"Tschüss."

Menschen waren so bestechlich. Liam kam um die Ecke und zog mich mit auf die Couch.

"Liam?"

"Mhm?"

"Wir haben unseren Abschluss mit 1,0 bestanden."

"Das heißt wir müssen nicht mehr in die Schule?"

"No Shit, Sherlock."

"Werd jetzt nicht frech."

Er piekste mich in die Seite und ich quiekte auf. Ich war halt extrem kitzelig. Meine Reaktion war ein saftiger Schlag auf die Schulter, woraufhin er mich erst richtig anfing durchzukitzeln. Ich versuchte mich zu wehren, doch er war einfach zu fett.

"Hör auf."

"Wenn du sagst das ich schlau und heiß bin."

"Man darf nicht lügen."

"Sagt die richtige, ist Mafia Boss aber will nicht lügen."

"Na an irgendwelchen Moralgrundsätzen muss man ja festhalten."

Liam kitzelte mich weiter. Ich lachte und wand mich unter ihm, ich erstickte hier. Tod an Ersticken, läuft doch.

"Okay Li, du bist schlau und heiß."

"Na geht doch."

"Ach fick dich."

"Ne ich fick lieber dich."

"Halt's Maul du Idiot."

"Zicke."

"Primate."

"Fischpups."

"Affenkotstück."

"Okay der war zu gut."

"Ha gewonnen."

"Ich hasse dich."

"Nope du liebst mich."

Lachend stand ich auf und ging in die Küche. Ich stellte mich vor den Kühlschrank und machte ihn auf. Eine Salami, ein Stück Käse und zwei Scheiben Brot waren meine Beute. Ich biss ein Stück von der Salami ab und schlenderte zurück ins Wohnzimmer. Liam guckte mich dezent verwirrt an.

"Du hast Stimmungsschwankungen und isst sehr viel. Bist du etwa schwanger?"

"Ne ich hab bloß meine Regel."

Alles klang ein bisschen undeutlich, da ich jetzt ein Stück Käse im Mund hatte. Ich ließ mich neben Liam fallen.

"Also kein Sex?"

"Vier Tage hältst du wohl mal durch."

Liam zog einen Schmollmund und sah mich traurig an. Ich kniff ihm in die Wange und lachte. Mein I-Phone klingelte in meiner Hosentasche, auf dem Display stand 'McLinold'.

"Ja?"

Ich setzte einen kalten Ton auf, McLinold war in L.A. Boss.

"Madame Black, es gibt Probleme hier, sie wollen von keiner Frau angeführt werden."

Er war halb Franzose und hatte einen total niedlichen Akzent.

"Danke McLinold, ich bin morgen in L.A., Inkognito versteht sich."

"Madame Black, es ist mir eine Ehre."

Solche sexistischen Arschlöcher! Es wird Tote geben, sollten sie mich auch nur ansatzweise provozieren.

"Probleme?"

Liam kraulte mir beruhigend über den Rücken. Ich schloss die Augen und seufzte auf.

"Ja, sie akzeptieren keine Frau als Mafia Boss."

"Zeigs denen Babe."

"Da kannst du dir sicher sein."

Ich wusste das es schwer werden würde. Eine Frau wird in unserem Business nicht sofort akzeptiert. Ich seufzte auf.

"My Lady, würdet ihr vielleicht essen zubereiten?"

"Natürlich Sir, wenn ihr es so wünscht."

"Ja My Lady, ich habe einen Bärenhunger."

Ich lachte, sein geschwollener Ton war zu komisch. Ich sprang über die Sofalehne und hatte wieder 3 Schritte gespart. Langsam schlenderte ich in die Küche.

"Willst du was schnelles aus dem Wok, oder lieber einen Auflauf?"

"Was immer die Küchenchefin empfiehlt."

Also der Wok. Liam kam hinterher und fragte ob er helfen könne. Ich gab ihm eine Paprika und erklärte wie er sie schneiden muss. Liam war so langsam, dass wahrscheinlich bald die Paprika einschlief.

Ich hatte währenddessen schon das Gemüse und Hähnchen geschnitten, den Wok mit Öl erhitzt und alle Zutaten reingegeben. Liam war dann auch mal mit seiner Paprika fertig, er war der langsamste Schneider, neben meinem Vater.

Mein Papa, ich lächelte bei dem Gedanken an ihn, langsam fing ich an seinen Tod zu verarbeiten. Ich dachte an all die wunderschönen Momente mit ihm, wie er mir Fahrradfahren beibrachte, mir meine erste Waffe schenkte, mir Kick Boxen und Krav Maga beibrachte und jeden zur Schnecke machte, der es wagte etwas gegen mich zu sagen. Ja, mein Dad war ein sehr besonderer Mensch. Er hatte für immer einen Platz in meinem Herzen.

*B*

DARKER - Dich darf ich nicht lieben #FederlichtAward18 #OrionAward18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt