EPILOG

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18 Monate später...

Hätte mir jemand vor zwei Jahren gesagt, dass ich meinen Abschluss in NYC und nicht in Miami machen würde, ich hätte ihn als 'verrückt' bezeichnet.

Und doch stehe ich jetzt hier. Okay ich sitze hier. Und warte wann mein Name aufgerufen wird. Gerade steht Liam vorn, unsere Direktorin hat ihr Wort gehalten und uns super Abschlüsse besorgt.

Liam hat einen Schnitt von 1.07, also wenn er nicht mal schlau ist! Lächelnd sah ich ihn an, er konnte wirklich alles tragen, dieser Anzug sah an ihm verboten gut aus.

"Und jetzt unsere Jahrgangsstufen-beste, mit einem Schnitt von 0.9, Ms. Anabelle Black."

Unter Applaus stand ich auf und lief nach vorn. Strahlend nahm ich mein Zeugnis entgegen. Ich schüttelte der Direktorin die Hand, und begab mich wieder auf meinen Platz.

Alle starrten mich an, ich hatte mich mal wieder nicht angepasst und stach wie ein bunter Kanarienvogel aus der Menge, na gut eher ein schwarzer Rabe als ein bunter Vogel.

Ich hatte nämlich kein Kleid an, so wie alle anderen Mädchen hier, sondern eine zerrissene Jeans mit Nieten, ein schwarzes Top und eine Lederjacke. Nicht zu vergessen die Springerstiefel und mein dunkles Make-up.

Grinsend setzte ich mich neben Cassy, die in ihrem dukelblauem Kleid wie eine Prinzessin aussah. Es war weit ausgestellt und mit viel Tüll. Kurz gesagt, ein echtes Märchenkleid.

Nachdem die Frau auf der Bühne ihre Rede beendete, eröffnete sie damit auch das Buffet. Ich stürzte sofort darauf zu, dank Agnoris hatte ich heute noch kein anständiges Mittag.

Sie hatte zurzeit eine Thailändische Kochphase, eigentlich liebte ich asiatisches Essen, aber Risi konnte einfach nicht kochen.

Mittlerweile verstand ich mich auch mit ihr, sie hatte eingesehen das sie nur verarscht wurde, und ist jetzt in unserer Mafia. Der kleine Sohn von Risi und Nate, Jaron, war so niedlich.

Allerdings legten beide viel Wert darauf, das sein Name französisch ausgesprochen wird. Also Järong, total behindert, Nate ist Russe und sie Italienerin, normal das man da seinem Kind einen französischen Namen gab.

Aber mich fragt ja keiner!

"Ana? Kann ich kurz mit dir reden?"

Liam stand vor mir. Wie immer, wenn er mir so nahe war, klopfte mein Herz und ich hatte Schmetterlinge im Bauch. Ich achtete nicht auf die Anziehungskraft zwischen uns.

Das war normal geworden. Es war normal die Anziehungskraft zwischen uns zu unterdrücken. Es war nomal die Spannung, dieses Knistern zu ignorieren. Es war normal den Anderen nur als guten Freund zu sehen.

Nur manchmal, da war uns das Risiko egal, die Folgen alles war uns egal. Dann vergaßen wir für einen kurzen Moment die grausame Welt die uns trennte, und es gab nur uns beide.

"Ja klar, warte!"

Ich steckte mir noch schnell eine Erdbeere in den Mund und folgte dann Liam. Wir blieben vor der Halle stehen, ich holte einen Joint aus meiner Tasche und zündete ihn an.

Seit dem Vorfall vor 18 Monaten war ich wieder voll abgerutscht. Ich hatte auch ein ernsthaftes Alkohol-Problem entwickelt, zumindest laut Nate und Cassy.

Ich reichte den Joint an Liam weiter, er zog zweimal kräftig daran, und gab ihn mir zurück. Ich wusste ganz genau das es nicht gut war, aber ich konnte mittlerweile nicht mehr ohne.

Mein Leben war einfach nur scheiße, mit Drogen und Alkohol erschien es wenigstens okay.

"Was wolltest du mir sagen?"

Ich sah wie Liam schluckte, er war mir so nah das ich seinen Geruch wahrnehmen konnte. Bentley, sein Aftershave mit einem Hauch Minze.

"Jonathan hat mich nach L.A. beordert. Zurzeit machen die Spanier wieder Stress, ich soll die Lage dort regeln. Nur für ein Jahr, danach darf ich zurück."

"Echt? Das ist toll! Ich freu mich für dich."

Eigentlich wollte ich ihn in meiner Nähe haben, aber mich jetzt nicht zu freuen wäre egoistisch und er sollte glücklich werden.

"Bloß gut, ich wollte dich, wenn das Jahr um ist, dann für 8 Wochen nach L.A. einladen. Als meine beste Freundin natürlich."

Ich führte innerlich einen Freudentanz auf. Er lud mich ein zu sich nach L.A. Nach fucking L.A. Das war neben New York die coolste Stadt des Landes.

"Natürlich, ich würde gern nach L.A. Letztes mal lag ich ja die meiste Zeit im Koma. Wann geht dein Flug?"

"Übermorgen, kommst du mich verabschieden? Obwohl warte, sag nicht's, da ist die Hauptversammlung."

"Ja leider."

"Dann heißt es wohl jetzt schon verabschieden."

Er kam noch einen Schritt näher, zog mich an sich und umschlang mich mit seinen Armen. Er war noch nicht mal weg, und ich vermisste ihn jetzt schon.

Als ich den Kopf an seine Schulter lehnte, ließ er seine Hände auf meine Taille sinken. Und so standen wir da und hielten uns gegenseitig im Arm.

Und wieder spürte ich dieses Knistern, diese erotische Spannung zwischen uns, die eigentlich nicht sein sollte. Denn wir waren nur beste Freunde, nicht mehr.

Sein Atem an meinem Hals fühlte sich heiß an, seine Wange streifte meine. Er drückte mich fester an sich, als er langsam seine Lippen über meine Haut gleiten ließ, bevor er mir einen festen Kuss auf den Mundwinkel drückte.

"Bis nächsten Sommer, Ana."

*B*

DARKER - Dich darf ich nicht lieben #FederlichtAward18 #OrionAward18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt