Kapitel 39

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Sicht Jasmin:
Ich saß im Zug und hörte Musik über Kopfhörer von meinem Handy. Ich wusste nicht wann ich diese ganzen Pianostücke auf mein Handy gezogen hatte aber es war einfach gerade genau das richtige. Mir war zum heulen, doch die Tränen liefen nicht . Sie wollten einfach nicht raus. Ich lehnte mich ans fenster und schloss die augen und hörte nur die Musik aus meinen Kopfhörern. Doch je mehr ich mich der Musik hingab desto mehr lösten sich die Tränen. Bei einem Stück war dann endgültig vorbei. Mein Lieblingssong von Coldplay in einer wunderschönen ruhigen Pianofassung " A Sky Full of Stars" Ich kannte den Text und nun saß ich hier und heulte rotz und wasser. Warum hatte ich das getan? Warum hatte ich den Mann in den ich mich hals über Kopf verliebt habe so vor den Kopf gestossen und war weg gerannt. Doch dann stellte ich mir die Frage... wieso war er nicht hinterher gekommen. Ich war doch noch ewig am Bahnhof gestanden bevor der Zug fuhr. Kurz bevor ich in den Zug gestiegen war, hatte ich auch das Gefühl er wäre mir sehr nah, doch das war vermutlich nur einbildung. Ich wusste wann der Zug in Hannover ist und stellte mir eine Erinnerung/ Wecker für 10 minuten vorher. Ich wollte nämlich nicht verpennen und weiter fahren.
Dann schloss ich wieder die Augen und mit dieser wunderschönen Musik schlief ich ein. Ich war eigentlich hellwach, doch plötzlich so verdammt müde.
JASMIN TRÄUMT:
Ich stand am Bahnhof, wieso stand ich wieder hier am Bahnhof. Der Zug kam, ich stieg ein, doch während ich einstieg hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Es war eine Männerstimme. Es war Andreas. Komplett aus der Puste. Die Türen des Zuges schlossen sich und er versuchte sie noch zu öffnen. Doch der Zug fuhr ab. Andreas rannte bis zum Ende des Bahnsteiges mit, und rief immer was, was ich durch die Isolierung der scheiben nicht verstand. Dann sah ich ihn auf die Knie sinken und weinen. Ich musste hier raus, aber wie. Ich rannte durch den Zug und als ich am Ende angekommen war zog ich an dem Ding über der Tür. Notbremse. Ich zog die Notbremse. Das war ein Notfall. Ein Liebesnotfall. der Zug bremste und ich flog halb hin. Als der Zug stand drückte ich die Tür auf und sprang aus dem Zug und durch das Schotter rannte ich zurück zum Bahnsteig wo ich nun Chris neben Andreas hocken sah der ihn fest im arm hielt. Ich rannte so schnell es auf diesem Untergrund ging. Kletterte den Bahnsteig hoch und rannte zu Andreas und rief dabei seinen Namen. Andreas sah mich und streckte seine Hand fast kraftlos nach mir aus. auch Chris schaute zu mir. Doch je näher ich kam desto mehr entfernte er sich wie auf einer Rolltreppe die man auch von Flughäfen kannte die eher so rollbänder waren. ich rannte schneller, doch je schneller ich wurde desto schneller wurde das Band und Andreas mit Chris entfernten sich immer mehr. Irgendwann hatte ich keine Kraft mehr und ließ mich auf die Knie fallen. Doch das Rollband lief weiter bis ich beide nicht mehr sah.
In meinen Ohren piepte es. Der Wecker. Ich war gleich in Hannover. Ich merkte das meine Tränen wieder mehr wurden und ich hier völlig falsch war. Ich stieg dann aus dem Zug aus in Hannover, ging zum Fahrkartenautomat und kaufte mir wieder ein Ticket. aber nicht für den Bus um nachhause zu fahren. ich wollte wo anders hin. Dahin wo mein Herz nicht führte. Nach Bünde.

Gebrochenes HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt