LÜGEN

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Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest 🎄

Marks Sicht •
Nachdem Michi mir geschworen hat, nichts Yvonne zu erzählen, ging ich draußen noch eine Weile spazieren.
Ich konnte einfach nicht glauben, was gestern Abend auf der Party abging.
Plötzlich sah ich auf eine Treppe Yvonne sitzen. Ihr Blick war gesenkt.
Und da war sie wieder, meine Angst. Ich bekam immer weniger Luft, ich konnte kaum noch atmen. Mein Herz begann zu rasen und im nächsten Moment spürte ich keine Zeit mehr, keinen Ort, kein bisschen Leben in mir.
Auf einmal hebte Yvonne ihren Kopf.
»M-mark?", stotterte sie und ich sah, dass sie weinte und verwirrt war.
»Was ist gestern Abend passiert? Ich kann mich an gar nichts mehr erinnern...und du?«, fragte sie mich.
Ich ging langsam auf sie zu und setzte mich neben sie.
"Wir hatten alle zu viel getrunken und sind dann eingeschlafen...mehr nicht", log ich leider. Es tat wirklich weh.
»Danke Mark. Es tut mir alles so schrecklich leid. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich wollte nie, dass das im Streit endet. Es tut mir leid. Ich weiß, es ist meine Schuld. Ich habe es kaputt gemacht.«, weinte sie.
"Ist es nicht unglaublich schön, dass wir Menschen finden die uns so glücklich machen, in einer Zeit, in der wir überhaupt nicht an Glück glauben, genauso wie jetzt?", sagte ich.
Sie schaute mir direkt in die Augen.
»M-mark..«
„Nein, Yvonne. Hör mir mal bitte zu.
Du bist für mich alles was ich mir an schönem vorstellen kann.
Die Sonne die mein Herz erwärmt.
Der Regen der meine Traurigkeit wegwäscht.
Der Blitz der in mich fuhr als ich Dich zum ersten Mal sah.
Der Mond, der nachts über mich wacht.
Und der hellste Stern am Firmament,
der meinen Weg im Dunklen lenkt.
Du bist mein Leben und ich werde für Dich alles geben.
Ich wünschte du würdest dich mit meinen Augen sehen, du bist so wunderschön."
Sie lächelte halb. Aber sie lächelte.
»Du hast keine Ahnung, was dein Lächeln mit mir macht, Yvonne.«
"Mist! Ich muss Stefan noch anrufen.", rief sie.
Der Name Stefan war für mich ein Stich ins Herz.
»Kein Problem, ich muss sowieso noch mit Samu sprechen. Bis nacher.«
Schnell lief ich zu Samu.
»Samu! Ich muss mit dir reden!«
"What's up my friend?"
»Smudo hat mir alles erzählt...also was auf der Party abging. Du darfst Yvonne wirklich gar nichts erzählen!
Sie hat einen Freund.«
"And? Was hat he erzählt?"
»Nun...j-ja...ehm...wir waren halt alle betrunken..besonders Yvonne...und dann hatten wir scheinbar extrem rumgemacht...aber uns nur geküsst...mehr war da auch nicht...«
"Bitte waaas?!", schrie plötzlich hinter mir eine aufgeregte Yvonne.
"Eben hast du mir was anderes erzählt! Willst du mich komplett verarschen?!"
»I go dann mal lieber...«, sagte Samu und ging schnell weg.
»Y-yvonne...es tut mir leid...«
"Mark. Ich war betrunken und du hast es ausgenutzt. Du bist so ein Mistkerl!"
»Es t-t..«
"Nein. Du hast nicht die leiseste Ahnung wie sehr mich dein Verhalten verletzt. Ich weiß nicht mehr, was ich bin. Wütend oder enttäuscht. Verletzt oder verwundet. Ich frage mich, ob alles noch genau so wäre wenn ich es nicht rausgefunden hätte. Würdest du das Spiel dann immer noch spielen?
Du hättest dir deine leeren Worte sparen können, denn deine Taten haben mehr gesagt.
»Y-yvonne...Ich hab' gelogen, damit's dir besser geht..«
"Besser?! Ich habe praktisch meinen Freund betrogen, nur weil du mich ausgenutzt hast! Ich weiß nicht was für ein arrogantes Miststück du sein musst, mit mir überhaupt noch ein Wort zu wechseln, mich überhaupt noch anschauen kannst, nach allem was du getan hast.
Du hast mich verraten, hintergangen, belogen und verarscht. Du bist Nichts mehr in meinen Augen. Das Aller letzte. Mehr nicht. Ja, ich hab gedacht, ich könnte dir vertrauen.
Das Schlimme daran ist, ich habe echt daran geglaubt."
»Mark? Wie konnt' der Mund, den ich scheinbar geküsst hab', so viel Lügen sprechen?« und sie ging.
Yvonne ging einfach, ohne ein Wort zu sagen.
Plötzlich drehte sie sich um und schrie:
"Du solltest Schauspieler werden, dann wirst du wenigstens für's Lügen bezahlt." und dann ging sie. Sie war weg.
Scheiße. Was hatte ich getan?
Ich rutschte die Wand runter, fiel auf die Knien und weinte.
Ich wollte alles auf der Welt, außer dich verlieren.
Ich habe schon so viel Zeit verloren. Denn ich habe mich selbst belogen, betrogen und dadurch verloren. Nicht nur mich, sondern damit auch sie...
doch wer weiß, vielleicht habe ich durch diese Erkentniss, nun auch Zeit gewonnen, nun kann ich anfangen von vorn. Kann vielleicht aus diesen Fehlern lernen. Das bringt mir vielleicht nichts zurück, wohlmöglich auch nicht dich. Aber wenn ich anfange ehrlich zu mir selbst zu sein, schaffe ich dann vielleicht einfach endlich, die Schritte nach vorn. .."
»Ich liebe dich..«, flüstere ich weinend.

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