UFER

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• Marks Sicht •
Am nächsten Morgen wurde ich durch die Sonnenstrahlen geweckt, die mich sanft an meiner Nase kitzelten.
Meine Gedanken waren mal wieder bei Yvonne - ich kann nicht atmen, wenn sie nicht da ist.
Man wird sich niemals daran gewöhnen, dass jemand geht den man liebt.
Mein ganzer Körper zitterte und erwärmte sich gleichzeitig, als plötzlich der Oberarzt reinkam und mit mir über meine Entlassung sprach.
Gott sei Dank meinte der Arzt, dass ich nach den letzten Untersuchungen dann nach Hause dürfte.
Nach den Untersuchungen, die wirklich sehr lange dauerten, durfte ich endlich entlassen werden.
Schnell packte ich meine kleine, schwarze Tasche und verließ das Krankenhaus.
Ich stieg in mein Auto und verspürte den Drang, schnell ans Ufer zu fahren.
Da ich sowieso nichts zutun hatte, machte ich meinen Wunsch war und fuhr ans Ufer.
Dort angekommen, stieg ich langsam aus und blickte direkt horizontal in den Sonnenuntergang hinein.
Langsam ging ich näher ran.
Die Kieselsteine fühlten sich unter meinen Schuhen ganz sanft an.
Es wird langsam Zeit.. Immer geht es um Zeit. Hätte es damals anders laufen können? Wir wissen alle, dass man die Vergangenheit nicht rückgängig machen kann. Sich nicht ab und zu vorzustellen, man hätte gewisse Schritte in einer anderen Reihenfolge gemacht, ein Wort mit mehr Nachdruck ausgesprochen, eine Sekunde später Luft geholt? Eine Sekunde, die unendlich viele Möglichkeiten in sich birgt.
Am Ufer bemerkte ich plötzlich eine Person.
Langsam näherte ich mich der Person und mir wurde direkt warm ums Herz, als ich erkannte, wer es war.
Ich nahm meine Hände und hielt damit die Augen der Person zu.
»Rate mal wer ich bin«
Doch ich bekam keine Antwort, die Person drehte sich blitzartig um und blickte mit ihren blauen Augen in mein Gesicht.
»Mark«, haute sie.
"Kann man so sagen", lächelte ich.
»Woher weißt du, dass -?«
"Das Schicksal hat mich zu dir geführt. Zu uns, Catti."
Ich bewegte mich mit meinem Körper langsam nach unten und setzte mich neben Yvonne.
»Mark?«
"Ja?"
»Ich hab mir tatsächlich heute nichts sehnlicher gewünscht als dich
zu sehen.«
Ich lächelte.
"Weißt du eigentlich wie schön du bist wenn du lächelst?"
Daraufhin musste ich wie ein kleines Kind grinsen.
»Yvonne, was ist das zwischen uns?«
"Gar nichts."

Was ist das zwischen uns? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt