seven

71 17 2
                                    


Jacksons Sicht

Nach dem der Dozent die Lesung gehalten hatte, packte ich meine Sachen zusammen und versuchte zu flüchten. Flüchten vor Mark. Seine Blicke durchdrangen mich förmlich. Sie klebten wieder einmal auf mir und es war mir so furchtbar unangenehm. Zwar mochte ich Mark nicht sonderlich, doch die Tatsache, dass ich ihn zum weinen brachte, schmerzte noch immer in meiner Brust und ließ diese fürchterlich zusammenziehen.

Schnell stande ich auf, ging aus dem Seminarsaal heraus und schlängelte mich durch die Menschen. Bitte, lass mich nur einmal in diesem Leben Glück haben. Doch kaum hatte ich es gedacht, spürte ich einen Griff um meinen Unterarm, der begann zu brennen. Bitte nicht. Sofort schlug ich die Hand weg, drehte mich um.

"Lass uns bitte reden.", sprach der Braunhaarige mit fester, selbstsicherer Stimme. Ich sog scharf die Luft ein, da mein Arm wieder begann mit brennen. Meine Augen kniff ich zusammen.
"Soll ich dich noch mehr kränken und verletzen? Ist es das, was du unbedingt willst?"
"Du kannst mich so viel verletzen, wie du möchtest. So lang du mich endlich an dich ranlässt und wir Freunde werden."

Ich lachte verächtlich auf, verdrehte meine Augen. Er war nerviger als eine Obstfliege im Sommer!

"Was hast du dann, huh? Du willst mich nicht mögen! Keiner will mich mögen! Dein Interesse ist nur gefaked!" Meine Stimme wurde von Wort zu Wort aufgebrachter, lauter. Er lügte, wie alle anderen Menschen auch. Er war genauso falsch, wie sie.

"Lass mich allein, Tuan. Ich kann und will so eine Freundschaft nicht." Somit machte ich kehrt. Doch auch diesmal wurde ich von Mark festgehalten, genau an dem gleichem Arm, genau die selbe Stelle, genau die selben Schmerzen. Ich zischte auf, ballte meine Hand zur Faust, um den Schmerz, mehr oder weniger, zu verarbeiten.

"Hab ich dir wehgetan?", fragte er besorgt nach. Ich presste meine Lippen aufeinander, hielt inne.
"Antworte mir, Jackson!" Seine Stimme war besorgt, gleichzeitig auch streng, was mir, um ehrlich zu sein, Angst machte. So kannte ich ihn nicht. Er war doch sonst so ruhig, schüchtern und unsicher.

"Lass mich endlich los. Ich will Heim, verdammt.", zischte ich, riss mich erneut aus seinem Griff los. Gezwungenermaßen versuchte ich den Schmerz durch mein Handeln zu ignorieren und lief schnellen Schrittes aus dem Gebäude. Es brannte so fürchterlich. Wieso verletzte ich mich bis zum heutigen Tag noch selbst? Was war nur falsch mit mir?

Ich verschwand um die Ecke, hoffte ganz einfach, dass ich schnell wieder zu Hause sein würde. Kein Mark. Keine anderen Menschen. Nur ich ganz allein, in der Stille, die dich auffraß.

° ° ◦◦ ° ° ◦◦ ° ° ◦

❥425 Wörter


Feedback ist gern willkommen~ ♡

- Yanny

HATEᴸᵒᵛᵉ | w.js x t.mkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt