12: "Luck"

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Warte... Was ist jetzt los?
Mühselig öffne ich meine Augen, nur um sie gleich darauf wieder zu schließen. Mein Kopf fühlt sich an als ob sich jemand spontan entschlossen hätte, mein Gehirn zu einem Waschsalon umzubauen. Nichts scheint fest zu sein und ich bin verwirrter als ein Hund vor dem Spiegel. Ich lasse mich wieder in die seltsam wohltuende Dunkelheit fallen und versuche mich zu ordnen. Ich weiß nicht mehr genau was passiert ist. Scarecrow... danach weiß ich nicht mehr weiter. Aber irgendwas war mit ihm. Außerdem wa- MOMENT!? Wo bin ich?!!!
Plötzlich scheint meine Migräne vergessen zu sein und ich schieße aus dem Bett hoch. Aha. Ich habe in einem Bett gelegen. Mit meinem neuen Wissenstand erkenne ich, dass eben jenes Bett in einem großen Raum steht. Rechts hinter dem Bett ist mit ein zwei Meter Abstand eine deckenhohe, weiße Tür. Der Boden ist schwarz weiß gemustert wie ein Schachbrett. Der Raum ist gut 3 Meter hoch und gegenüber der Tür ist ebenfalls ein deckenhohes, weißes Fenster mit Blick auf einen Garten. Außer dem Bett befinden sich seltsamerweise keine Möbel im Raum. Ich laufe schnell zur Tür und versuche sie zu öffnen. Wie ich erwartet hatte, war sie verschlossen. Mit einem genervten Seufzen stelle ich mich ans Fenster und versuche herauszufinden, wo zur Hölle ich eigentlich bin. Auch nach der Begutachtung des zugegebenermaßen schönen Gartens bin ich der Lösung keinen Schritt näher gerückt. Er ist zwar nicht sehr groß, aber er ist an den Seiten von Blumen geschmückt und am hinteren Ende steht eine riesige Trauerweide. Darunter ist ein kleines, verfallenes Gartenhaus. Offenbar bin ich im Erdgeschoss und es müsste Morgen sein. Ich sehe mir die Bauart des Fensters genauer an nur um feststellen zu müssen, dass es absolut ausbruchsicher ist. Cool bleiben.
Ich drehe mich wieder um und entdecke eine weitere, kleine Tür, die am hinteren Ende des Bettes ist. Ich gehe auf sie zu und drücke die Klinke mach unten. Zu meiner Überraschung geht die Tür tatsächlich auf. Die Tür entpuppt sich als Badezimmertür. Das Badezimmer selbst ist im Vergleich zur Größe des Raumes klein. Alles ist in Weiß gehalten und es gibt nur ein winziges Fenster am anderen Ende des Raumes. Dort passe ich unmöglich durch. Ansonsten ist gegenüber der Tür ein Klo und links davon eine Dusche. Das Waschbecken liegt an der anderen Wand links neben der Tür. Ich gehe ein paar Schritte in das Badezimmer und betrachte mich kurz selbst im Spiegel. Mein Hals ist rot und man kann die Handabdrücke des Mannes sehen, aber in den nächsten Tagen sollten sie wieder verschwunden sein. Meine Haare waren offen und fallen unfrisiert, aber zu meinem Glück glatt Mir fällt auf dass ich immer noch das selbe wie gestern Abend trug. Ein lockeres Hemd und eine einfache schwarze Hose. Naja, immerhin wurde ich anscheinend nicht vergewaltigt. Immehin. Nur meine Schuhe fehlen. Wer immer mich in das Bett gelegt hat, hat mir davor noch dir Schuhe ausgezogen. Welcher Verbrecher macht so etwas? Meinen Kopf schüttelnd gehe ich wieder in den Raum. Ich frage mich ob man theoreti-
Ich erstarre an Ort und Stelle als ich höre wie ein Schlüssel in das Schloss eingeschoben wird. Panik macht sich in mir breit und tausend Gedanken schießen mir durch den Kopf. Bevor ich reagieren kann fliegt die Tür auch schon auf. Ich glaube vor Angst und Aufregung gleich kotzen zu müssen. Dann betritt der Joker das Zimmer. Ich starte ihn an als ob er der letzte lebende Panda wäre. Er hingegen starrt mich so voller Hass an als ob Hitler vor ihm stehen würde. Mein Mund wurde trocken und bevor ich Zeit zum Reagieren hatte trifft mich auch schon eine Faust ins Gesicht. Ich falle sofort zu Boden und Rappe mich schnell wieder auf. "Hast du geglaubt du kommst damit durch?", brüllt der Clown und kommt wieder auf mich zu. Den Schmerz in meinem Gesicht ignorierend sprinte ich auf ihn zu, weiche dabei einem Schlag aus, lege meine Hand auf seinen Nacken und schwinge mich auf seine Rücken. Das hat er offenbat nicht kommen sehen denn er fällt schnell um. Ich rolle mich bevor er Zeit zum Reagieren hat auf seinen Bauch und schlage ihm ins Gesicht. Er scheint das gar nicht zu bemerken und stößt mich von sich runter als ob ich eine Fliege wäre. Unsanft lande ich auf meiner Seite und versuche so schnell wie möglich wieder aufzustehen. Der Joker ist schneller und tritt mit in die Rippen. Ein Keuchen bricht aus mir raus und die Welt dreht sich. Er steht wieder auf und sieht auf mich hinunter. Ich versuche aufzustehen, doch mir ist so schwindlig dass ich mich wieder fallen lasse.
Meine Wange blutet an der Stelle wo sein Ring auf meine Haut getroffen ist. Durch den Tritt habe ich das Gefühl als ob ich nicht mehr atmen könnte. Als ob das Ganze nicht schon genug wäre, fängt der Clown zu lachen an. Er kriegt sich genauer gesagt gar nicht mehr ein. Ich hingegen japse wie ein Hund und versuche mich wieder zu fangen. Sein Lachen ist so ekelhaft und unangebracht in dieser Situation dass ich ihn am liebsten umbringen würde. Während er vor sich hin kichert rinnt Blut seine Mundwinkel runter. Das macht das ganze noch perverser. Inzwischen habe ich die Nase gestrichen voll und kann mich ein wenig aufrappeln. "Was ist hier so witzig he?", brülle ich wütend. Er sieht mich an und kichert weiter wie ein grünharriges Kind. "Du wirst es noch bereuen jemals mit mir in so einem Ton geredet zu haben.", grinst er. "Soll das eine Drohung sein? Denn wenn ja ist das eindeutig die falsche Angehensweise.", grummle ich genervt und versuche die Gänsehaut, die sich bei seinem Lachen ausgebreitet hat, zu ignorieren. Er kniet sich vor mich und schaut mir in die Augen. Mir fällt auf wie blau seine Augen wirklich sind und ich muss mich zusammen reißen um nicht allzu offensichtlich zu starren. Sein Gesicht ist meinem so nahe, dass ich seinen Atem fühlen kann. Das Grinsen weicht plötzlich und sein Blick wandert kurz auf... meine Lippen? Habe ich mich gerade verschaut? Im Nachhinein bin ich mir nicht mehr sicher ob er überhaupt in diese Richtung geschaut hat, weil der Moment nur einen Wimpernschlag dauerte. Eine Sekunde später grinst er mich wieder mit dem gleichen, ekelhaften Lächeln an. "Wenn du glaubst, dass ich dir Gotham einfach so überlasse, dann bist du noch naiver als ich gedacht hatte." Er macht eine Pause. Ich presse die Lippen zusammen und funkle ihn kampflustig an. "Sie werden wohl noch länger hier residieren, Miss Black.", sagt er und steht auf. "Dein einziges Glück war dein Körper.", lacht er und dreht sich zum Ausgang. Ich könnte ihm an Ort und Stelle vor die Füße kotzen, wenn ich mir sein Gerede anhorche. Der Joker geht zur Tür und dreht sich noch einmal grinsend um. "Oder ist es Pech?" 

Just A Joke ♤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt