Blutige Weihnachten!

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Donnerstag - 14.12.2017

Die Zeit war hart für mich. Zweimal in der Woche musste ich bei der Psychologin vorbeigehen. Wie nicht anders zu erwarten waren die Fragen auch dementsprechend und ich fragte mich wirklich was es bringen sollte. Sie wollte dass ich von meinem Vater sprach, den ich ja nur vom höheren Sagen kannte. Das ich die Beziehung zu meiner Mutter genauer anschaute und wie es war als Richard für immer gegangen war. Wie mein Leben jetzt war und was die Gründe sein könnten, warum mich den niemand wirklich mochte. Dabei musste ich die Probleme aber steht's bei mir selbst suchen. Den meine Mitmenschen machten keine Fehler, ich war es der irgendwie alles verkorkste. Nach jedem Termin bei ihr fühlte ich mich danach noch schlechter als zuvor. Das Wetter war verschneit und düster. Eigentlich bot es mir keine Gelegenheit zum Schule schwänzen und trotzdem tat ich es. Die Psychologin, meine Klassenkameraden, Henry, alles ertrug ich nicht fünf Tage die Woche und so ließ ich es ganz auf meine Stimmung abkommen, ob ich hin ging oder nicht. Heute war wieder so ein Tag gewesen, wo ich nur froh war, dass er endlich vorbei war und trotzdem ließ man mich nicht in Ruhe. Mrs. Sharp wollte mit mir reden und ich sah keinen anderen Weg als eben doch mit meiner Klassenlehrerin ein Gespräch zu führen.

Schweigend stand ich vor ihr und wartete ab was sie zu sagen hatte.

„Riley, die Sache mit dem Direktor, Patrick war ohne meine Zustimmung zu Mr. Biggle gegangen. Ich hätte dies alles ganz anders geregelt, aber ich denke er wusste es. Er wusste, dass ich dich niemals so bestrafen würde, wie er es gerne sehen würde. Jedoch freut es mich zu sehen, dass du dir so viel Mühe gibst."

Innerlich hätte ich mich wohl freuen sollen, dass wenigstens sie mir nicht noch mehr Steine in den Weg legen wollte. Aber sie wollte wohl kaum mir nur sagen das es ihr leid tat wie alles herausgekommen war.

„Wenn ich nicht zur Psychologin gehe, dann meldet diese es sicherlich dem Jugendamt." Unterbrach ich meine Klassenlehrerin einfach. „Oder der Schulleiter Schmeißen mich doch von der Schule und dann steht das Jugendamt auch vor der Tür. Von wollen, ist da keine Rede, ich muss. Ich kann es mir nicht erlauben einfach das zu tun was ich will." Grummelte ich leise.

Kurz nickte sie Stumm und seufzte. „Es geht aber um etwas anderes, worüber ich mit dir reden wollte. Henry war bei mir und bahnt mich darum, dass ich doch mit dir reden soll."

Bei den Worten verschränkte ich meine Arme vor der Brust und schnaubte kurz. Es war ja klar gewesen das es einen Hacken haben musste!

„Henry muss von mir gar nichts mehr wollen." War alles was ich gerade dazu sagen wollte und mochte. „Mir in den Rücken zu fallen, das kann ich ihm einfach nicht verzeihen!" murrte ich säuerlich. Das können sie ihm sehr gerne ausrichten. Falls ich jemals einen so schlechten Tag habe, dass ich seine Gesellschaft wünsche, dann wird er es von mir höchst persönlich erfahren. Aber bis es soweit ist, soll er sich einen anderen Deppen suchen!" mit diesen Worten beendete ich das Gespräch, wandte mich wieder von ihr ab und eilte zur Tür. Ich hatte nicht mehr auf seine Anrufe und seine SMS reagiert. Auf WhatsApp hatte ich ihn geblockt und so konnte er mich mal kreuzweise. Wenigstens sah ich es nicht ein, warum ich ihm dies alles verzeihen sollte. Auch die nächsten Tage lebte ich eher so in den Tag hinein. Tat einmal dies und dann das. Wichtig war nur nicht den Anschluss in der Schule vor den Weihnachtsferien zu verlieren und brav meine Termine bei der Psychologin nicht sausen zu lassen. Weihnachten würde auch dieses Mal beschissen werden und genau zwei Tage davor war mein Blutvorrat dann auch zu Ende. Also war die Bescherung gerade zu perfekt.

Sonntag 24.12.2017

Ich hatte Durst und das schon zwei Tage lang. Es war nicht leicht gewesen mich zu entscheiden, aber am Ende hatte ich mir doch einen Plan vorgenommen. Den ich genau in diesem Moment umsetzte. Weihnachten schien auch ohne diese hirnrissige Idee von mir beschissen genug zu sein. Mum war schon am frühen Nachmittag verschwunden. Ihre einzigen Worte an mich waren: „Das Geld liegt auf dem Küchentisch, bestell dir rechtzeitig etwas." Dann war sie schon aus der Tür herausgetreten.

Riley - im dunklen Zwielicht #IceSplinters18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt