24.12.2017
Es folgte ein ganz kurzes Gespräch und dann musste mein neuer alter Freund schon wieder verschwinden. Immerhin wartete seine Mutter zu Hause auf ihn und ich war wieder allein. Nachdem ich mich im Zimmer umgezogen hatte, schnappte ich mir die Blutige Wäsche, die ich kurt einmal durchspülte und trat hinunter in den Keller. Kaum jedoch war ich unten, hörte ich schon erneut die Klingel.
Genervt stopfte ich die Wäsche in die Waschmaschine, gab Waschpulver dazu und startete sie. Bevor ich dann wieder nach oben lief. Dieses Mal konnte es nicht nochmals Henry sein und wer war wohl sonst so spät noch unterwegs? Die Polizei?
Wieder öffnete ich vorsichtig die Tür. Jedoch stand weder das Jugendamt noch die Bullen davor, sondern jemand ganz anderes.
„Dylan?" fragte ich überrascht. „Was machst du hier?"
Der Gleichaltrige verschränkte die Arme vor der Brust und trat langsam ein.
„Ich komme gerade aus dem Krankenhaus. Meine Mutter schläft und sie wollen sie dort behalten, um sicher zu gehen dass ihr nicht fehlt. Wo hingegen mein Vater gerade eine Operation hinter sich hat. Aber er wird überleben, wie lange sie ihn dort behalten weiß ich nicht. Aber es werden sicherlich einige Tage sein. So hatte ich die Option dort zu schlafen oder zu jemandem nach Hause zu gehen. Meine Freunde feiern alle Weihnachten mit ihren Familien, wieso sollte ich dort also auftauchen und die Stimmung ruinieren? Da du aber Mitschuld trägst, dachte ich, es wär das Beste bei dir zu bleiben." Kurz schaute er sich um. „Deine Mum ist nicht da?"
„Nein." Auf den anderen Rest ging ich nicht ein. Was sollte ich den dazu sagen? Das es mir leid tat? Das ich das alles nicht wollte? Es wär ein schwacher Trost. Aus diesem Grund schwieg ich lieber.
Dylan hing seine Jacke an einen der freien Kleiderhaken an der Wand, schlüpfte aus seinen Schuhen und folgte mir ins Wohnzimmer.
„Trostloses Weihnachten." War alles was der Junge sagte, als er sich aufs Sofa setze. Meine Mutter hatte weder etwas dekoriert noch das Haus ausgeräumt.
„Ja."
Ich verschwand in der Küche und holte die Cola aus dem Kühlschrank, zwei Gläser und trat dann wieder in die Stube. Räumte den Tisch auf – oder besser stellte einfach alles auf den Boden, damit wir ein wenig Platz hatten. Setzte mich dann auf das Sofa und schenkte uns beiden ein. Sobald ich dies aber getan hatte und mich zurück lehnte, spürte ich deutlich den Schmerz in meinem Rücken und verzog einen Augenblick mein Gesicht.
„Irgendwie kann ich dich jetzt ein wenig besser verstehen." Murmelte er leise. Dylan schien von meinem Zucken nichts bemerkt zu haben. „Wenn ich das so ansehe, würde ich mich auch darüber ärgern dass andere so einen schönen Weihnachtsabend haben."
Wieder schwieg ich und bemerkte wie der Gleichaltrige seinen Blick ganz auf mich fixierte.
„Was bist du eigentlich für ein Monster?" wollte er dann von mir wissen.
„Ich weiß es nicht genau. Aber ich glaube das ich ein Vampir bin."
„Interessant und wie wurdest du einer?" folgte gleich die nächste Frage.
Unruhig rutschte ich leicht auf meinem Platz herum. Ganz wohl war mir gerade wirklich nicht, aber wem wollte es Dylan schon erzählen? Man würde ihn für verrückt halten, wenn er von Vampiren sprach und das ich einer wer.
„Einige Monate."
„Und wie ist es passiert?"
Wieder seufzte ich schwer: „Es war mitten in der Nacht, da wurde ich von einem Monster angefallen. An mehr kann ich mich nicht erinnern."
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Riley - im dunklen Zwielicht #IceSplinters18
ParanormalRiley hat es nicht leicht. Er lebt bei seiner alleinerziehenden Alkoholkranke Mutter. Unbeliebt, mit nur einem einzigen Freund, schlägt er sich gerade so durchs Leben. Als er aber eines Tages von einem Monster angefallen wird ändert sich alles. Zwar...