Kapitel 20: Untersuchungen und neue Verbündete

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Nessies Sicht

„Sulpicia, Athenodora. Bitte lasst mich gehen. Ich meine, was wollt ihr von mir? Ich nütze euch doch überhaupt nichts!“, sagte ich. Wir saßen gerade im Gewächshaus auf einer Parkbank. Eigentlich hatten wir vorher über die Einrichtung des Kinderzimmers gesprochen, aber ich schweifte wie so oft in den letzten Tagen vom Thema ab.

Seit ich wusste, dass ich schwanger bin habe ich viel nachgedacht und ich möchte mein Kind nicht hier bekommen und auch nicht hier aufziehen.

„Renesmee. Das Thema hatten wir doch schon so oft. Wir können dich nicht gehen lassen.“, sagte Athenodora und Sulpicia seufzte. „Aber warum denn nicht? Was wollt ihr denn von mir?“, fragte ich. „Das können und dürfen wir dir nicht sagen!“, sagte Sulpicia. „Aber ich möchte mein Kind nicht in dieser kalten Einöde bekommen und ich will auch nicht, dass es hier aufwächst! Ich will zurück zu meinem Mann und zu meiner Familie. Und ich will, dass mein Kind seinen Vater kennenlernt und auch  bei mir und bei Jake aufwächst. Ich will nicht, dass mein Kind die ganze Zeit umgeben von Wachen und Menschenbluttrinkenden Vampiren aufwächst! Ich will hier weg, verdammt nochmal!“, schrie ich mittlerweile schon. Die Hormone gingen wieder einmal mit mir durch und zu allem Überfluss begann ich jetzt auch noch zu weinen. Athenodora und Sulpicia sahen sich eindringlich an. „Na, gut wir werden dir helfen!“, sagte Athenodora schließlich. „Wirklich? Danke, danke, danke! Ihr seid die besten!“, rief ich vor Glück.

Ich konnte mein Glück gar nicht fassen. Sie wollten mir helfen von hier weg zu kommen!  Ohne es zu merken legte ich meine Hände auf meinen Bauch. Er war jetzt schon ziemlich groß. Der Arzt meinte, dass es noch einen Monat dauern würde bis das Baby da ist. Mir wäre es lieber, wenn es so wie bei einer normalen Schwangerschaft noch länger dauern würde, aber andererseits, fett werden würde ich sowieso. Obwohl, fett ist noch ziemlich untertrieben. Ich sah aus wie ein Walross.

„Die da soll essen kommen!“, sagte plötzlich Jane. Ich hatte gar nicht mitbekommen wie sie herein kam. „Ich komme schon!“, sagte ich hastig. Athenodora, Sulpicia und ich machten uns auf den Weg zurück ins Schloss, gefolgt von Jane und Demetri. Im Schloss angekommen wurden uns unsere Jacken, Schals, Hauben und Handschuhe abgenommen. Die Diener würde sie uns auf unsere Gemächer bringen.

„Hier entlang!“, sagte ein anderer Diener und führte uns ins Esszimmer. Dort war schon eine lange Tafel gedeckt. Naja, gedeckt war eher untertrieben. Es lag nur ein Gedeck da, aber dafür standen haufenweise Gläser auf dem Tisch und an der Wand standen 3 Scheibtruhen voll mit Blutkonserven. Die anderen tranken nämlich Blutkonserven und töten keine Menschen, zumindest nicht wenn ich dabei war. Das machten sie mir zu liebe. Das wusste ich ganz genau und ich war ihnen sehr dankbar dafür.

Einer der Diener führte mich auf meinen Platz und ich setzte mich nieder. Die anderen setzten sich auch nieder und kurze Zeit später servierten mir die Diener auch schon die Vorspeise. Es gab eine Kräuterschaumsuppe. Mh lecker. Ich mochte solches Zeug und vor allem wollte ich gesünder Essen und ein bisschen abnehmen wollte ich ja eigentlich auch, aber das kann ich mittlerweile vergessen. Die Suppe schmeckte köstlich und ich ließ mir lange Zeit zum Essen.

Als ich die letzten Löffel aß, war die Suppe schon wieder kalt. Aber egal.

Nachdem ich fertig war, räumten die Diener den Gang wieder weg und brachten mir auch schon die Hauptspeise. Es gab Schnitzel, gefüllt mit Kräutern und Ricotta. Ich aß ein riesengroßes Schnitzel mit Pommes dazu und zu trinken gab es einen Alkoholfreien Cocktail.

Als Nachspeise gab es eine Eistorte. Nachdem ich die gesamte Eistorte aufgegessen hatte, bekam ich noch 2 Hirschblutkonserven, die ich gierig austrank.

„Renesmee, beeil dich! Der Doktor wartet schon!“, sagte Athenodora zu mir. „Ja, ich komme!“, sagte ich und stand auf. Gemeinsam gingen wir dann zum Arztzimmer. Dort angekommen klopfte ich an. „Bleibst du bei mir Athenodora?“, fragte ich. „Wenn du das möchtest!“, sagte sie. „Danke!“, sagte ich und trat ein. Der Doktor hatte uns mittlerweile die Türe geöffnet.

„Guten Tag, Mrs Black.“, begrüßte mich der Arzt. „Guten Tag.“, sagte ich ebenfalls und reichte ihm die Hand. Der Doktor deutete mir, dass ich mich hinlegen soll und dies tat ich auch. „Gibt es irgendwelche Beschwerden?“, fragte mich der Arzt. „Naja, außer, dass ich wie ein Walross aussehe, keine.“, sagte ich. Ein kurzer Blick zu Athenodora verriet mir, dass sie genau das tat was ich erwartet hatte. Sie verdrehte die Augen. Als sie merkte, dass ich sie ansah, lächelte sie mich an.

„Nun, gut. Das haben wir gleich. Stellen Sie sich doch bitte auf die Waage.“, sagte der Arzt. Jetzt war also der Moment gekommen. Der Moment wo ich erfahren würde, wie fett ich jetzt wirklich bin. Ich stellte mich auf die Waage und machte die Augen zu. „Warum machen Sie denn die Augen zu? Glauben Sie, dass Sie wirklich so viel zugenommen haben?“, fragte mich der Doktor. „Ja, das glaube ich.“, sagte ich. „Nun gut, wenn Sie es nicht wissen wollen, dann legen Sie sich jetzt bitte wieder nieder!“, sagte der Doktor. „Aber ich will es doch wissen“, dachte ich mir. Ganz langsam öffnete ich ein Auge nach dem Anderen. Anfangs sah ich die Zahl nur verschwommen. Aber sie ging ins Dreistellige, so wie ich befürchtet hatte. „102 kilo!“, murmelte ich. Wie konnte das denn nur passieren? Ich wog doch sonst nicht so viel. Nicht einmal bei den Zwillingen hatte ich so viel zugenommen! Verdammt! Daran war nur dieses Essen schuld und der Koch! Ab morgen würde ich in den Hungerstreik treten!!!

„Bitte legen Sie sich wieder nieder, wir wollen doch sehen ob es dem Baby gut geht!“, sagte der Arzt. „Ja, natürlich.“, sagte ich und legte mich hin. Danach schmierte er mir so ein Gel auf den Bauch und fuhr mit dem Ultraschallgerät darauf herum. „Hier haben wir das Baby.“, sagte der Arzt. Ich schaute auf den Monitor. Das war mein Baby. Ich konnte es gar nicht fassen! „Hier haben wir die Arme und die Beine und das ist die Nase.“, sagte der Arzt. „Wollen Sie denn das Geschlecht des Babys wissen?“, fragte mich der Arzt. „Ja, bitte.“, sagte ich. „Herzlichen Glückwunsch! Sie bekommen ein Mädchen!“, sagte der Arzt. Ich begann vor Glück zu weinen. Ein Mädchen.

Den Rest der Untersuchung bekam ich nur am Rande mit. Der Arzt meinte, dass das Baby wohl in einem Monat kommen würde und noch so ein paar formelle Sachen.

Danach gingen wir in mein Zimmer. Dort wartete Sulpicia schon auf uns. „Und wie geht es dem Baby?“, fragte sie sofort. „Der Kleinen geht es gut!“, sagte ich. „Der Kleinen? Heißt das es wird ein Mädchen?“, fragte sie. „Ja, ich bekomme ein Mädchen!“, sagte ich. Sie kam zu mir und umarmte mich. „Ich freue mich so für dich!“, sagte sie.

„Wir sollten zum Wesentlichen kommen!“, sagte Athenodora. „Ich habe den Raum schon Schaldicht gemacht.“, sagte sie weiter. „Also Renesmee. Du willst abhauen? Ja, ich will zurück zu meiner Familie!“, sagte ich. „Wir werden mit dir kommen!“, sagte sie. „Wir haben es so satt, die ganze Zeit nur die Marionetten zu sein! Jetzt ist unsere Chance gekommen uns gegen unsere Ehemänner aufzulehnen und zu fliehen und diese Chance werden wir nützen!“, sagte Sulpicia. „Aber dies sollten wir nicht ohne Plan machen!“, sagte jetzt wieder Athenodora. Ich nickte. „Ich würde vorschlagen, dass wir warten, bis das Baby auf der Welt ist und erst dann fliehen, wenn das Baby ungefähr ein Monat alt ist.“, sagte Athenodora. „Ok. Solange kann ich warten. Hauptsache ich komme hier weg. Gut den Rest werden wir einfädeln. Je weniger du weißt, desto besser ist es für dich und dein Baby.“, sagte Sulpicia. „Gute Nacht, Renesmee. Schlaf gut.“, sagten beide noch. Ich zog mich um und legte mich ins Bett. Einige Minuten später fiel ich in einen traumlosen Schlaf.

Twilight FF: The life of RenesmeeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt