Kapitel 23: Flucht

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Nessie´s Sicht

„Renesmee wach auf!“, sagte jemand sanft an meinem Ohr. „Renesmee! Komm schon wach auf!“, sagte noch einmal jemand. Langsam öffnete ich die Augen. Es war Athenodora. Sie stand im Wintermantel neben meinem Bett. „Lass mich doch schlafen! Ich habe erst vor wenigen Stunden meine Tochter auf die Welt gebracht!“, sagte ich immer noch erschöpft von der Geburt. „Das wissen wir. Jedoch müssen wir jetzt los. Komm zieh das an und folge uns!“, sagte jetzt Sulpicia.

Nachdem ich mich angezogen hatte, deutete Sulpicia mir ihnen zu folgen. Ich war noch verdammt müde und erschöpft und wusste nicht wo es hin ging. „Komm, beeil dich!“, flüsterte Sulpicia mir zu. Nach einiger Zeit kamen wir bei einem Bild an. Athenodora drückte auf einen Stein und das Bild schob sich zur Seite. Wir gingen hinein. Hinter dem Bild war ein langer Gang, von dem einige Türen abgingen. Wir traten in die erste Türe rechts ein. Und da drinnen lag sie. Meine süße kleine Melody. Sie schlief seelenruhig. Wir waren allerdings nicht alleine im Raum. Jemand anderes war noch hier. Ich spannte mich an. Als Sulpicia merkte, dass ich mich anspannte legte sie ihre Hand auf meine Schulter und sagte zu mir: „Ganz ruhig Renesmee. Das ist Corin, sie wird uns helfen hier raus zu kommen.“ An Corin gewandt sagte sie: „Hast du alles gepackt? Ist das Baby reisefertig?“, fragte sie. „Ja!“, sagte sie zaghaft. Plötzlich sagte jemand hinter uns: „Wo soll es denn hingehen?“ Wir drehten uns um. Hinter uns stand Aro. „Es tut mir so leid!“, sagte Corin als ich nach hinten zu ihr blickte. Jane war mittlerweile neben sie getreten und hielt sie fest. Heidi hatte ihr Melody weggenommen. „Jane, töte sie!“, sagte Aro schließlich. Plötzlich hörten wir ein lautes Knacken. Es hörte sich so an, als würde Porzellan zerbrechen und dann war Corin tot. „Und nun zu dir Renesmee!“, sagte Aro. „Es ist so schade. Du hättest ein so wundervolles Leben haben können. Gemeinsam mit deiner Tochter! Aber jetzt, da du vorhattest zu fliehen, müssen wir dich leider umbringen!“, sagte Aro. „Jane!“, sagte er und auf einmal fühlte ich Schmerzen. Auf einmal fühlte ich einen fürchterlichen Schmerz. Ich schrie auf. Jane benutzte ihre Gabe. Da ich noch so schwach war von der Geburt hielt ich dem nicht lange stand und nach wenigen Minuten wurde alles schwarz um mich herum und ich fiel zurück in das schwarze Loch.

Sulpicia

Corin hatte uns verraten. Wir hatten ihr vertraut und sie hatte uns verraten. Und jetzt war sie tot. Das hatte sie nicht verdient. Und wir, wir saßen in der Falle. Renesmee war ohnmächtig geworden, nachdem Jane ihr Schmerzen hinzugefügt hatte. Wir hatten alles so gut geplant, und jetzt war alles umsonst. Aro wollte Renesmee umbringen. Das hatte sie nicht verdient. Sie war in all den Jahren die einzige Freundin die ich hatte, außer Athenodora und Didyme. Aber Didyme war tot. „Aro.“, sagte ich. Ich machte eine kleine Pause und sprach dann weiter „Bitte tu ihr nichts. Denke doch an das Baby! Denke daran, wie es für sie wäre, wenn sie ihre Mutter verlieren würde!“ „Du, du hast gar nichts zu sagen! Du hast mich verraten!“, sagte Aro. „Aber gut, ich werde noch einmal Gnade vor Recht ergehen lassen! Bringt die Drei in den Kerker!“, sagte Aro. Dann kam Felix und packte mich am Arm. Athenodora wurde grob von Afton gepackt und Santiago hob Renesmee hoch. Sie führten uns alle Drei heraus aus dem Geheimgang und stießen uns unsanft in auf die Treppe die zu den Kerkern führte. Ich blickte zu Athenodora und blinzelte ihr zu und befreite mich dann geschickt aus Felix Griff. Athenodora tat es mir gleich. Wir schlugen sie zusammen und rissen ihnen einige Gliedmaßen aus. Dabei bemerkten wir jedoch nicht, dass Santiago mit Renesmee weiter nach unten lief. „Kommt!“, rief er. „Wenigstens der Teil hat geklappt.“, sagte ich mehr zu mir selbst, als zu allen anderen. Mittlerweile waren wir auf der ersten Etage der Gefängnisse angekommen. Wir bogen jedoch nicht ab, sondern gingen weiter. Hier unten kannte ich mich nicht aus. Deshalb hatten wir Santiago eingeweiht. Er war es leid immer nur für Kämpfe gebraucht zu werden und half uns deshalb. Corin hatte sich bereit erklärt uns zu helfen, weil sie es leid war alle glücklich zu machen, selbst jedoch immer unglücklich zu sein. Sie wollte ein Leben ohne die Volturi führen. Ihren Seelenverwandten finden und die Welt bereisen. All das konnte sie jetzt nicht mehr. Und wir würden es auch nicht mehr können, wenn sie uns schnappen würden. Wir liefen weiter nach unten. Bis wir zu einem Tunnel kamen. Je weiter wir hineingingen desto dunkler wurde es. Wir hatten lediglich die Laterne, die Santiago trug. Er hatte Renesmee an Athenodora weiter gegeben. Und ich trug ein paar Ausrüstungssachen, die Corin hier unten versteckt hatte. Leider konnten wir Melody nicht mitnehmen. Wir mussten sie hierlassen. Vorerst. Wir würden sie aber nicht für immer hier lassen. Wir würden zurückkommen und sie holen.

Nessie´s Sicht

Ich hatte wieder denselben Traum, wie bei Melody´s Geburt. Ich fiel und fiel immer weiter und weiter. Dieser Traum war jedoch anders. Denn dieses Mal traf ich den Boden. Ich schlug mit solcher Wucht auf dem Boden auf, dass ich aufwachte. Als ich aufwachte, lag ich auf dem Boden eines dunklen Ganges. Bei näheren hinblicken, sah ich dass es ein Tunnel war. Vor mir stand Athenodora. „Alles ok?“, fragte Sulpicia Athenodora. „Mir geht es gut. Ich habe nur dieses Gerippe nicht gesehen.“, sagte sie. „Davon werden noch ein paar kommen. Die Gefangenen versuchten immer wieder durch die Tunnel zu fliehen und keiner von ihnen kam je heraus. In den Gefängnissen auf dieser Ebene, ließ Aro alle Werwölfe einsperren.“, sagte ein Mann. Wer war dieser Mann und was machte er hier?

Ich sprang auf und wich ein paar Schritte zurück. „Renesmee!“, sagte Athenodora plötzlich. „Wir sind so froh, dass du wieder wach bist!“, sagte Sulpicia. Ich stand immer noch an der Wand und zitterte. Ich blickte gebannt auf den Vampir. Es war Santiago. Was machte er hier? Sulpicia bemerkte, dass ich die ganze Zeit Santiago anstarrte und sagte: „Er tut dir nichts. Er hat uns geholfen zu fliehen!“ Ich fühlte mich zwar immer noch unwohl, ging aber trotzdem einige Schritte nach vorne zu den Anderen. „Wo sind wir?“, fragte ich in die Runde. „Wir sind in einem Tunnel auf dem Weg zur Küste.“, sagte Santiago. Weit entfernt hörten wir Schritte. „Kommt wir müssen weiter! Sie wissen mittlerweile, dass wir in den Tunnel geflohen sind!“, sagte Santiago.

„Kannst du gehen?“, fragte mich Athenodora. „Ich denke schon!“, sagte ich.

Wir gingen schon eine Weile, als mir auffiel, dass Melody gar nicht da war. „Wo ist Melody?“, fragte ich. Alle blieben stehen und blickten mich stumm an. „Wo ist meine Tochter?“, schrie ich jetzt. Plötzlich war Santiago bei mir und hielt mir mit seiner freien Hand den Mund zu. „Leise, sonst hören sie uns noch und wissen wo wir sind!“, sagte er. „Deine Tochter ist noch im Schloss, wir konnten sie nicht mitnehmen. Wir mussten unsere Chance nützen, denn wenn ihr erst einmal im Kerker gewesen wärt, dann hätten wir eine Flucht vergessen können. Niemand kommt lebend aus den Kerkern der Volturi heraus.“, sagte Santiago.

Danach war es still. Plötzlich wurden die Schritte immer lauter und lauter. „Lauft!“, schrie Santiago. Santiago lief vor und Athenodora, Sulpicia und ich folgten ihm. Jedoch bildete ich das Schlusslicht. Immerhin war ich nur zur Hälfte ein Vampir und deshalb lange nicht so schnell wie ein vollwertiger. Sie kamen immer näher und näher, bis sie uns eingeholt hatten. Plötzlich packte mich jemand und hielt mich fest. Ich versuchte zu schreien, jedoch hielt mir jemand die Hand auf den Mund. Derjenige drängte mich in eine Tunnelabzweigung. Jetzt war mein Tod gekommen. Jetzt würde ich sterben. Ich würde meine Familie nie wieder sehen und sie würden nie erfahren, dass ich noch ein Kind zur Welt gebracht hatte. Nie würden sie es erfahren. Ich würde sterben. Ich wurde gefesselt und geknebelt immer tiefer in den Tunnel gezogen. Plötzlich spürte ich einen Stich. Jemand hatte mir etwas in den Arm gespritzt. Ich wurde immer müder und müder und viel dann in einen unruhigen Schlaf.

Twilight FF: The life of RenesmeeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt