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~ Pauls Sicht ~

Mit einem gekonnten Schuss, hat Frost mir die Pistole aus der Hand geschossen. Ich lag nun am Boden, alles tat weh, ich sah nurnoch verschwommen, mir war Schwindelig und Finn lag noch immer Bewusstlos am Boden. Ich sah, wie Frost langsam auf mich zu kam und packte mich an der ausgekugelten Schulter. Er drückte mich gegen die Wand, genau auf die Schulter. Es tat unheimlich weh, ich wollte Schreien, doch hatte einfach nicht mehr die Kraft dazu.
"Du scheiß Arschloch!"
Stieß Frost aus und packte mich am Hals, so das ich keine Luft mehr bekam.
"Du hast ja keine Ahnung, wie es sich anfühlt, wenn die eigene Tochter stirbt. Man hat das Gefühl zu ersticken, der Körper ist wie gelähmt und es tut einem alles weh. Und nun wirst du Sterben!!!"
Mit jedem Wort erhärtete Frost seinen Griff um meinen Hals. Mir wurde kalt und alles um mich herum wurde langsam dunkel.
"FINN?? ... PAUL??"
Das war das letzte, was ich dumpf aus der ferne hörte, bevor ich mein Bewusstsein komplett verlor.

~ Semirs Sicht ~

Als ich an der Abzweigung stand, hörte ich Schritte. Es waren die von Jenny und Frau Krüger, die nun auch in den Schacht geklettert sind.
"SEMIR! WAS WAR DAS FÜR EIN SCHUSS??"
Jenny war total aufgelöst und voller Sorge um Paul.
"Keine Ahnung, es kam aus der Richtung, Finn und ich haben uns hier getrennt."
Erklärte ich und zog meine Waffe. Mit langsamen Schritten, gingen Jenny, Frau Krüger und ich in die Richtung, bis wir die Blutspur fanden.
"Fuck.."
Flüsterte ich leise und zeigte Jenny und Frau Krüger, dass wir der Spur folgen müssen und vorallem leise sein sollen.

Wir kamen an der Eisentür an, die ein Spalt geöffnet war. Langsam griff ich nach der tür und stoße sie etwas weiter vor. Langsam betrete ich den Raum und als ich um die Ecke schaute, sah ich ihn. Frost. Er hielt seine Hand um Pauls Hals, der Bewusstlos auf dem Boden gesunken war. Frost stand langsam auf und zuckte ein Feuerzeug.

Scheiße. Ich konnte mich langsam aus meinen Schock befreien und reagierte nun.
"FROST!"
Schrie ich und ging mit gezuckter Waffe auf ihn zu. In dem moment sah ich nun auch Finn, der Bewusstlos auf dem Boden vor mir lag.

Plötzlich holte Frost eine Pistole herraus, doch ich konnte schneller reagieren und traf ihn in die Rechte Schulter, woraufhin er auf den Boden fällt.

"PAUL!!"
Jenny ließ ihre Waffe fallen und läuft auf Paul zu, während Frau Krüger Frost verhaftet.

"Hey Finn! Finn!"
Ich haute ein paar mal gegen Finns Wangen, bis er endlich langsam wieder zu sich kam.
"Se...Semir!"
Finn setzte sich langsam auf und fasste sich an den Hinterkopf.
"Paul?"
Finn schaute mich fragend an und schauten daraufhin gleichzeitig Richtung Jenny, die verzweifelt an Paul rüttelt.

Ich stand hastig wieder auf und lief auf Paul und Jenny zu.
"PAUL!! HEY, MACH KEIN SCHEIß!!"
Ich musterte Paul und seine Verletzungen, als Jenny mich plötzlich entgeistert anschaut.
"Er hat kein Puls mehr..."
Sie flüsterte und wurde Kreidebleich.

Sofort fing ich an Paul wieder zu beleben und beauftragte Finn, einen der Notärzte, die noch oben an der Halle waren, zu holen.
"Paul!"
Immer wieder sagte ich seinen Namen und hoffte, er würde reagieren. Jenny saß geschockt daneben und hielt Pauls Hand. Frau Krüger beobachtete alles, während sie Frost die Handschellen anlegt und Plötzlich ging alles ganz schnell, aber irgendwie auch in Zeitlupe.

Finn kam mit den Notärzten zurück, welche sich um Paul kümmerten. Sie holten den Defi raus und verkabelten ihn. Einer setzte Paul eine Sauerstoffmaske auf, als dann auch die trage kam.

Paul wurde in den Krankenwagen geschoben und mit Blaulicht und Martinshorn wurde er ins Krankenhaus gefahren.

~ Jennys Sicht ~

Es war einer der schlimmsten Momente meines Lebens, Paul ist schwer verletzt auf dem weg ins Krankenhaus und ich hab keine Ahnung, ob er das überleben wird. Als ich keinen Puls mehr fühlen konnte, hatte ich das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, mein ganzer Körper hat gekribbelt und mir war eiskalt.

Als der Krankenwagen nicht mehr zu sehen, oder hören war, kam Semir auf mich zu und nahm mich in den Arm.
"Er wird das schaffen, ganz bestimmt!"
Er versuchte mich aufzumuntern, doch mir kamen nur die Tränen. Was soll ich denn tun, wenn Paul es... nein, daran darf ich erst garnicht denken, aber...
Ich bekam Kopfschmerzen und hielt mir den Kopf. Nun war es komplett vorbei, ich fing an zu heulen und fiel Semir in die Arme.
"Hey Jenny..."
Semir streichte mir durchs Haar wischte mir eine Träne von der Wange weg.

"Jenny, komm, ich fahre dich nach Hause, es ist schon spät!"
Unterbrach Finn und hielt den Autoschlüssel vor meiner Nase.
"Du solltest besser auch ins Krankenhaus"
"Ach quatsch, mir gehts gut, komm, ich fahr dich nach Hause!"
Ich nickte leicht und stieg in den Porsche ein.

~ Semirs Sicht ~

Jenny fuhr mit Finn davon und ich und Frau Krüger kümmerten uns um die Frauen und Kinder, die ich unten entdeckt habe. Allerdings konnte ich mich kein bisschen konzentrieren.

Ich entdeckte auf meiner Handfläche ein wenig Blut, welches von Pauls Schussverletzung am Oberschenkel stammt. Sofort kamen wieder die Bilder in den Kopf, aber nicht nur die von Paul, wie er da lag, sondern einfach alle.
Wie wir an Frosts Wohnung waren, wie Malia aus dem Haus kam und erschossen wurde, wie Paul von Tom Frost durch seine Wohnung geschliffen worden war und Finn angeschossen wurde, wie der Arzt mir sagte, dass Paul aus dem Krankenhaus verschwunden sei und.... wie die Halle vor meinen Augen Explodiert ist.
Es war wie ein schlechter Traum, ich konnte einfach nicht fassen, dass das wirklich passiert sein soll. Wars das jetzt? Oder kommt noch mehr? Und vor allem, ... wird Paul überleben?

"Gerkahn?... Gerkahn!"
Frau Krüger versuchte mich zum wiederholten mal anzusprechen.
"Ja, was, hier?"
"Fahren sie nach Hause, es war ein harter Tag!"
Ich schaute bedrückt auf meine Handfläche und wisch das Blut an meiner Hose ab.
"Nein! Ich fahre ins Krankenhaus zu Paul! Ich muss wissen, was mit ihm ist."
Ich schaute Frau Krüger ins Gesicht und ging dann zielstrebig zu meinem Dienstwagen und fuhr los.

Am Krankenhaus angekommen, ging ich in die Notaufnahme, wo Paul hingebracht worden ist. Ich erkundigte mich bei eine jungen Frau, was mit Paul sei.
"Sind sie ein verwandter?"
"Was? Nein, also ich bin sein Partner und bester Freund!"
"Also gut, Herr Renner wird zurzeit Notoperiert, er hat schwere innere Verletzungen und noch eine Kugel im Oberschenkel, genaueres kann ich ihnen aber zurzeit nicht sagen, sie können aber hier vor dem OP-Bereich warten, wir kommen dann auf sie zu!"
Sie zeigte auf eine Sitzecke mit mehreren Zeitschriften auf dem Tisch.
"Oke, danke"
Ich ging auf die Stühle zu und setzte mich erschöpft hin.

Nun begann die unendliche Zeit. Sekunden vergingen wie in Stunden und Minuten wie in Jahre. Immer wieder stand ich auf, setzte mich wieder hin, holte mir einen Kaffe, setzte mich auf einen anderen Stuhl und die ganze Zeit hatte ich nur eins im Kopf, Paul.

Nach 3 unendlichen Stunden ging endlich die Tür zum OP-Bereich auf und ein etwa 40-jähriger Mann kommt raus.
"Gehören sie zu Herr Renner?"
"Ja, Gerkahn mein name, hallo, ich bin ein Kollege von Paul, wie geht es ihm?"
Stellte ich mich hastig vor.
"Ihr Kollege hat schwere innere Verletzungen erlitten, anscheinend wurde ihm häufiger in den Bauch getreten. Außerdem hat er durch die Schussverletzung viel Blut verloren und die Schulter ist augekugelt und mehrmals gebrochen. Dazu kommen noch vier Rippenbrüche und mehrere Hämatome, also ich wundere mich, dass ihr Kollege sowas überhaupt überlebt hat. Die OP ist ganz gut verlaufen, allerdings ist er noch nicht außer Lebensgefahr."
Ich schaute ihn mit großen Augen an. Lebensgefahr. Hört sich an wie in einem schlechten Film.
"Kann ich zu ihm und mit ihm sprechen?"
Stotterte ich etwas.
"Herr Gerkahn, ihr Kollege Herr Renner.... Er liegt im künstliche Koma!"
KOMA? Hat er das ernst gemeint? Das kann nicht wahr sein, nicht Paul, nein, bitte nicht...
"Wie sind seine Chancen?"
"Herr Gerkahn wir tun alles menschlich mögliche um ihren Kollegen zu retten!"
Ich schaute ihn etwas Sauer an.
"Seine Chancen!!?"
Der Arzt atmete tief durch.
"50:50, maximal!"

Alarm für Cobra 11 - Wie du mir, so ich dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt