"Ich geh jetzt!", rief ich lautstark durch den Flur, doch noch bevor ich hätte die Tür öffnen können, hielt er meine Arme umklammert und drückte mich gegen eine Wand.
"Tust du eben nicht", flüsterte er fast tonlos und hauchte einen Kuss auf meine Lippen.
Diese Lippen... Lieber würde ich sterben, als sie nicht mehr auf meiner Haut zu spüren.
Nein. Nein, ich darf das nicht."Was willst du von mir?", zischte ich ihn an und tastete neben mir nach der Türklinke.
"Chloe... Es tut mir leid. Ich bin zu weit gegangen", sagte er leise und ließ mich ohne irgendeinem weiteren Wort stehen. Ich lief ihm vorsichtig hinterher.
"Warum... warum hast du mich... geküsst? Und was bitte sollte das gerade eben auf der Couch?!"
"Weiß nicht" Er machte den Wasserkocher an und holte zwei Tassen aus dem Schrank über ihm.
Ich setzte mich derweil auf den Tisch und hatte schon wieder ganz vergessen, dass ich eigentlich gehen wollte."Wie, du weißt es nicht? Du kannst mich doch nicht einfach mal so küssen?!"
Bis jetzt hatte er seinen muskulösen, nur durch sein dunkles Hemd verhüllten Rücken zu mir gewandt.
"Kann ich das nicht?", flüsterte er grinsend und kam einige Schritte auf mich zu. Sie reichten, damit er direkt vor mir stand und vielleicht eine Hand breit zwischen unsere Gesichter gepasst hätte.
"Nein, kannst d-"
Wieder streiften seine unglaublich sanften Lippen meinen Mund. Ich spürte ein leichtes Kratzen, was vermutlich durch seinen kurzen Drei-Tage-Bart verursacht wurde.
"Man du darfst das nicht!", nuschelte ich, als er sich für kurze Zeit von meinen Lippen distanzierte.
"Mir doch egal", raunte er mit seiner mega sexy Stimme in mein Ohr.
"Nein, ich meine es ernst!"
"Ich auch, Chloé"
Dieser französische Akzent, mit dem er meinen Namen umhüllte... Dieses eine Wort, und ich verfiel ihm voll und ganz. Gegen meinen Willen.
"B-bitte hör auf, mich so zu nennen"
Er zog von meinem Ohr aus eine heiße Spur mit seiner Zungenspitze meinen Hals nach unten.
"Lass d-das, Finn", wimmerte ich und es kam mir so vor, als würde er eine Stelle an meinem Hals suchen.
Doch noch bevor er sein Vorhaben umsetzen konnte, verlagerte ich mein Gewicht nach hinten und stützte mich auf den Unterarmen ab. Gut, diese Position war jetzt vielleicht nicht die beste, da es von außen wahrscheinlich so aussah, als würde ich mich mit Absicht vor ihn hinlegen. Aber so konnte ich seinen Lippen entweichen.
Grinsend kam er noch das letzte Stück auf mich zu, was mich seine Beine an meinen Knien spüren ließ."Warum musste ich nur scheiß Lehrer werden? Ich schwöre dir, wenn ich jetzt nicht..."
"Spar dir dein Gelaber. Auch wenn du nicht mein Lehrer wärst, dürftest du das hier nicht! Ich bin minderjährig, schon vergessen? Bei deiner Gin wär da natürlich kein Problem"
Ich zog langsam meine Beine auf den Tisch und rutschte in Richtung Wand.
"Du kennst sie nicht", sagte er ziemlich nachdenklich und starrte ins Leere auf den Fußboden.
"Ich will die auch nicht kennen! Das einzige was sie kann, ist auf ihren High Heels in ihrem viel zu kurzen Kleid dir schöne Augen zu machen"
"Chloe, du kennst sie nicht"
"Das brauch ich nicht, glaub mir. Das was ich vorhin gesehen habe, reicht, damit ich mir- warum rede ich hier andauernd über deine Ex?!"
"Eifersüchtig?", grinste er und lachte mich darauf hin aus.
"Klar doch, auf dich immer", antwortete ich mit ironischem Unterton.
"Wusste ich's doch!"
Er wand sich von mir ab und kümmerte sich um den piepsenden Wasserkocher.
"Was mach ich nur?", flüsterte ich zu mir selbst und legte meine Hände ins Gesicht, woraufhin ich meine Ellbogen auf die Knie stützte.
"Chloé, du siehst, dass... ich es doch einfach kann. Und selbst, wenn es verboten ist-"
"Bist du so heiß darauf, in den Knast zu kommen?"
"Solange ich das hier so weiter machen kann" Er kletterte mit einem Knie auf den zum Glück massiven Tisch und setzte sich, als sein zweites Bein folgte, direkt vor mich.
Und wieder war ich ihm viel zu nah. Das schlimme ist nur, dass irgendein Teil von mir genau danach schreit. Danach ihn zu küssen, ihn anzufassen..."Was machst du?", fragte ich und glaube, ich zitterte sogar bei dieser Frage.
Einige Zeit starrte er mich ratlos an, ließ seinen Blick über meinen Körper schweifen, blieb wieder an meinen Augen hängen und ließ letztlich seinen Kopf absinken.
"Warum bin ich nur so ein scheiß Lehrer geworden?!", wiederholte er seine sich selbst betreffende Frage von vorhin.
"Finn... Mr Evans mir ist das einfach zu viel. Vielleicht... vielleicht mag ich sie ja, irgendwie auch mehr, als ich eigentlich sollte und dürfte. Aber das geht nun mal nicht. Ich kann nicht noch über ein Jahr lang so tun, als würde ich nichts von Ihnen wollen, als wäre zwischen uns hier nichts gelaufen..."
"Du willst was von mir?", fragte er plötzlich hellwach und schien mich mit seinem intensiven Blick zu durchbohren.
"Hab ich das gesagt? Ähm...", lachte ich nervös und suchte mir schon mal einen Weg, von hier herunterzuklettern.
"Hast du", antwortete er mit fester Stimme.
"Ach echt? Okay... Ähm und wäre das denn schlimm?"
"Schlimm?", wiederholte er meine Frage, "naja ich würde es mir nicht für dich wünschen, weil... hör zu, Chloe. Wir sind ziemlich verschieden, du hast keine Ahnung von meinen Eigenarten und ich würde dich nur unglücklich machen, da ich keine Beziehung mit einer Minderjährigen eingehen werde"
Ich brauchte einige Sekunden, bis ich realisierte, was er da gesagt hatte. Du wirst nicht mit ihm zusammen kommen, Chloe. Nicht, bevor du nicht 18 geworden bist. Und das sind immer hin noch acht Wochen. Acht verdammte Wochen, in denen ich mit ständigem Ungewissen leben darf.
"Aha" Das war das letzte, was ich herausbrachte, ehe ich vor ihm wegrannte. Aus der Küche, aus der Wohnung, aus diesem Haus, aus meinem Leben.
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F*cking Teacher
ChickLit"Hab dich lieb. Sorry im voraus, Süße", keuchte er und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. Fuck, hat der 'nen Körper. Es klopfte ein zweites Mal und mein Name ertönte. Er drehte den Schlüssel um und sein Mund verließ ein lautes Seufzen. "Hm...