Sheila Broflovski vs Herbert Garrison

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Hab beschlossen jetzt zwei Kapitel pro Tag hoch zu laden! 😁
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,, Bitte, bitte, nehmen Sie Platz", wies der Brillenträger auf die Sitzgelegenheiten und setzte sich selbst hinter seinen Schreibtisch.
Wäre nicht Mr. Zylinder, der seine eine Hand in Anspruch nahm, hätte Mr. Garrison nun die Hände ineinander gefaltet.

Geschäftig ließen Mr. Und Mrs. Broflovski sich auf den Stühlen nieder, die vor Mr. Garrisons Schreibtisch aufgestellt waren.
Hinter dem Lehrer stand die Tafel, auf der noch Überreste des Lehrstoffes zu sehen waren, den er gestern mit den Kindergartenkindern durchgenommen hatte.
Ein paar Kritzeleien zierten den gründen Grund, wobei eine davon verdächtig nach einer Frau mit übertrieben großer Oberweite aussah.

Ike saß bei seiner Mutter auf dem Schoss und zappelte unruhig vor sich hin – er war hier doch heute schon mal gewesen, wieso wurde er nochmal her geschleppt?
Er würde jetzt viel lieber daheim sitzen und mit Fingerfarben malen...

,, Nun Mr. und Mrs. Broflovski, es freut mich, Sie zu sehen", begrüßte Mr. Garrison die Eltern seines Schülers und schob sich die Brille weiter nach oben.
,, Oh, wirklich?", erwiderte Sheila überrascht. Sie kannte den Lehrer schließlich bereits aus seiner Zeit als Lehrer der dritten Klasse ihres Sohnes Kyle – und konnte nicht behaupten, gute Erfahrungen mit ihm gemacht zu haben.

Mr. Garrison rollte mit den Augen und winkte ab. Ihm ging es ähnlich.
,, Natürlich nicht, das sollte ein Scherz sein. Also, was kann ich für Sie tun?"
Innerlich fragte der Lehrer sich, ob diese Frau nicht andere Leute hatte, denen sie auf die Nerven fallen konnte, wenn sie ihre Tage hatte...
Noch gut erinnerte er sich daran, wie oft er mit Kyles Mutter Ärger wegen Kleinigkeiten gehabt hatte – diese Plumskuh musste sich wirklich überall einmischen.
Vielleicht lag es daran, dass sie keinen Job hatte, von ihrem lächerlichen Hausfrauen Dasein mal abgesehen. Oder aber Mr. Broflovski musste sie mal wieder so richtig durchnehmen, dass ihre keifende Stimme sich in Schreie der Lust erging und sie keine Kraft mehr hatte, sich mit unschuldigen Lehrkräften anzulegen, so wie er eine war.

,, Mr. Garrison", begann Sheila streng, hätte aber sicherlich ganz anders geklungen, wenn sie auch nur ansatzweise geahnt hätte, was in dem Kopf des Mannes vor ihr vorging.
,, Mein Mann und ich sind äußert beunruhigt wegen dem, was Sie unserem Sohn hier im Kindergarten vermitteln."
Bei den Worten ,, Mein Mann und ich" musste Mr. Garrison sich das Lachen verkneifen.
Als hätte Mr. Broflovski irgendetwas zu sagen – der stand doch total unter der Fuchtel dieses Hausdrachens.

,, Nun, da kann ich wenig machen, die Lehrpläne sind so festgelegt", erklärte Mr. Garrison desinteressiert und warf einen Blick auf Mr. Zylinder, mit der er sich die Zeit jetzt wesentlich besser würde vertreiben können.
,, Das kann ich mir nicht vorstellen!", entgegnete Sheila und kniff die Augenbrauen zusammen.
,, Sicherlich schreibt die Schule Ihnen nicht vor, meinem Sohn die verschiedenen Arten von Marihuana zu erläutern!"

Besagte Tatsache war der Grund, aus dem Sheila sich mit ihrem Mann im Schlepptau in die Schule begeben hatte, um ein ernstes Wörtchen mit Mr. Garrison zu wechseln.
Ike hatte ihr voller Stolz ein Bild gezeigt, auf dem verschiedene Pflanzen abgebildet waren – angeblich eine Hausaufgabe.
Mit Entsetzen hatte Sheila erkannt, dass es sich dabei ausschließlich um Drogen gehandelt hatte.
Das konnte sie nun wirklich nicht durchgehen lassen!

Mr. Garrison konnte die Aufregung noch immer nicht nachvollziehen.
,, Ich vermittle meinen Schülern nur wichtige Dinge, die man für das alltägliche Leben braucht. Sie sollen nicht nur Fachidioten werden, sondern auf das Leben vorbereitet werden."
,, Ich glaube nicht, dass mein Sohn auf das Leben vorbereitet wird, wenn Sie ihm erklären, wie man eine Prostituierte von einer verkleideten Polizistin unterscheiden kann!", donnerte Sheila und schlug mit der Faust auf den Tisch, so dass Ike auf ihrem Schoss leicht wackelte.
,, Dildo mit Erdbeergeschmack...", brabbelte er munter vor sich hin, während seine Eltern sich Mühe gaben, seine empfindliche Kinderseele zu retten, ohne ihn zu beachten.
Mr. Garrison seufzte entnervt.,, Was wollen Sie von mir Lady? Haben Sie nichts Besseres zu tun, als mir auf die Eier zu gehen?!"

Seltsame Visionen-Style/CreekWo Geschichten leben. Entdecke jetzt