12.05.1940
Mum,
ich habe letzten Monat das letzte Mal geschrieben, es tut mir leid, aber die letzten Tage war es schwer durchzukommen.
Überall Feinde, ich weiß gar nicht, woher all diese Menschen kamen.
Und wieder überkommt mich dieses Gefühl von selbsthass, welches ich nicht kontrollieren kann.
Ich versuche es Mum, wirklich!
Doch mein Kopf schmerzt so sehr und ich habe meine Zigaretten verloren. Ich habe nur noch 2 Schachteln. Ich habe keine Angst mehr Mum.
Ich möchte nur, dass all das, was hier passiert bald vorbei ist. Ich höre Menschen schreien, vor Angst, vor lauter Schmerzen.
Sie tun mir so Leid Mum.
Ich habe bisher nur einen Streifschuss abbekommen, aber glaub mir, ich schaffe diese kleine Verletzung.So wie ich dich kenne, wärst du krank vor Sorge. Bist du das auch so, oder bist du beruhigt, von den Nachrichten, was die Leute euch glauben lassen? Ich sage es dir, es ist noch lange nicht so harmlos, wie es diese Menschen dort sagen. Sie sagen all das so leicht, weil sie es nicht erlebt haben. Sie wissen nicht, was hier geschieht. Das wissen nur wir und ich mag eigentlich gar nicht dran denken, denn ich koche schon wieder nur so vor Wut!
Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, dass dieser Brief so kurz ist, aber ich mag nicht mehr. Ich bin so müde, es ist schon dunkel und die anderen sitzen am Lagerfeuer und planen den Weg.Liebe euch.
Dein Keith
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Soldiers diary
Historical Fiction"Hey Mum, wie geht es dir?" Kleine Briefe, die einem Soldaten helfen, das Geschehene zu verarbeiten. Kleine Briefe, die einem zeigen, dass auch Soldaten darüber nachdenken, was sie tun. Kleine Briefe, die eine Geschichte bilden. "Mum? Mir geht es b...