Hoch, Tief

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AUTSCH!
Es tut weh, treibt mir Tränen in die Augen.
Nicht zu lokalisieren und trotzdem spüre ich es genau.
Das Tief.

Wieso gibt es Hochs, wenn darauf immer ein Tief folgen muss?
Doch in meiner Naivität habe ich mich der Hoffnung und dem absoluten Glücksmoment hingegeben. Bin süchtig geworden.
Doch so wie das in einer Sucht ist, brauche ich mehr, immer mehr von meiner Droge.
Stattdessen bekomme ich nun eine kleinere Ration. Eine kleinere Menge des Stoffs, der mich glücklich macht. Aber trotzdem bin ich nicht glücklich, fühle mich schlecht, denn ich bin süchtig und es ist nicht genug.
Es ist gut, aber eben nicht genug und nur deshalb ist es mein Tief. Gerade weil es mir so gut ging, geht es mir jetzt schlecht.
Und es tut weh. Das Glück, also... zu wenig davon.
Nicht lokalisierbar und doch ständig zu spüren.

Und jetzt könnte ich die Hoffnung wiederbeleben. Entweder bin ich vorsichtig und lerne, mir die Droge einzuteilen. Oder ich gebe mich wieder vollständig der Hoffnung hin, vertraue in meiner naiven Weise darauf, dass ich bestimmt bald wieder mehr von meiner Droge erhalten werde.
So oder so...
erhalte ich wieder mehr, so wird sich der Kreislauf wiederholen: Hoch, Tief.
Bleibt es bei der kleinen Ration, so werde ich nicht auf immer genug haben... es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich der Schmerz des Entzugs wieder bemerkbar machen wird.
Oder Worst Case: Noch weniger oder gar keine Droge mehr. Zu dem Schmerz mischt sich Panik, das Gefühl, nicht mehr genügend Luft zu bekommen, dass der Brustkorb eingequetscht wird, sich nicht mehr bewegen zu können STOPP!

So weit kann ich es nicht kommen lassen. Es tut jetzt schon so unendlich weh. Besser keine Hoffnung. Einfach Warten - Und der Schmerz flaut ab. Eine Art Schockstarre - Taubheit macht sich breit.

Warum ein Hoch zulassen, wenn danach ein Tief kommt?

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