Heute war ein guter Tag. Und da hab ich mich gefragt, warum nicht jeder Tag ein guter ist. Und da ist mir wieder aufgefallen, dass ich warte. Ich warte auf etwas in der Zukunft... habe das Gefühl, dass ich irgendwann, irgendwo ankommen will.
Und an einem Tag wie heute, an einem schönen Tag, merke ich trotzdem, dass etwas fehlt. Dass ich warte.Es nichtmal so, dass ich es vor mir herschiebe, nicht darauf hinarbeite. Ich kann einfach nichts daran ändern im Moment.
Und es ist nichts Schlimmes daran. Ich habe ein Ziel, ein Ziel ist gut, denn das bedeutet, dass es einen Weg gibt, auf dem ich mich fortbewege. Zugegeben... im Moment weiß ich nicht, wo mein Ziel liegt, deshalb weiß ich auch nicht, welcher der schnellste Weg ist... wie gesagt... ich kann gerade nichts machen. Nur hoffen, dass mein Weg irgendwann zufällig das Ziel in greifbare Nähe rückt. Sobald das Ziel in Sichtweite ist, kann ich auch mein Bestes geben, um so schnell wie möglich dort zu sein.
Aber wenn der Weg, den ich an allen zukünftigen Tagen gehe, noch im Schatten liegt, so kann ich doch wenigstens den Weg, auf dem meine Füße in diesem Moment gehen, so schön wie möglich gestalten. Letztendlich wird mir mein großes Ziel Glücklichkeit bringen.
Warum also nicht auf meine Weg versuchen, andere Möglichkeit zu finden, mich glücklich zu machen? Das Leben ist gefüllt mit Tagen, an denen wir warten.... aber es sollte deshalb kein unglückliches Leben sein.Mir ist bewusst, dass es Ängste vor der Zukunft gibt und dass man glaubt, wenn man sich nur genügend sorgt, werden sie nicht wahr. Und das mag zu einem Teil auch stimmen. Aber um alles, was nicht in unserer Hand liegt, sollten wir uns nicht sorgen. Und schon gar nicht sollten wir ein unglückliches Leben führen, nur weil die Möglichkeit besteht, dass ansonsten irgendwann ein noch größeres Unglück entstehen könnte.
Man sollte jeden Tag aufs Neue nutzen, um ihn mit so viel Glück zu füllen wie möglich. Denn das ist das Ziel. Wir leben jeden Tag. Und das Leben sollte Spaß machen. Es ist nicht so, dass wir mit möglichst viel angesammelten Tagen voller Sorge und Arbeit das Glück erkaufen können und erst dann geht das Leben richtig los. Nein. Wir sollten jeden Tag glücklich sein. Und wenn dein Leben dir das nicht erlaubt, dann solltest du dich vielleicht fragen, ob du nicht etwas ändern kannst. Solltest dich fragen, für was du dich so abquälst und ob es das Ziel, das in deiner Zukunft liegt und für das du gerade wertvollen Tage deines Lebens verschwendest, wirklich wert ist. Und noch viel wichtiger: Ist da überhaupt ein Ziel? Und ist dein Leiden überhaupt notwendig, um es zu erreichen?
Wer sein großes Ziel erreicht hat, der hat einen großen Bonus, eine Grundzufriedenheit. Das heißt natürlich nicht, dass man immer glücklich ist. Es wird kleinere Ziele geben, auf die man hinarbeitet, Tage an denen man sich Sorgen macht um die Zukunft und darüber, dass das große Ziel und damit die Grundzufriedenheit plötzlich weg sein könnten und es wird Tage geben, an denen man nicht zu schätzen weiß, was man hat. Aber an den meisten Tagen wird die Grundzufriedenheit einem ein schönes Leben bereiten, davon gehe ich aus.
Also lass dir nicht von Eltern, Freunden, Gesellschaft oder Tradition vorschreiben, was dein großes Ziel zu sein hat. Die Ziele, die andere dir vorschreiben, führen dich auf Wege, auf denen du nie bei etwas ankommst... denn ankommen kannst du nur bei deinem eigenen Ziel. Fremde Ziele zu erreichen wird nur ein weiterer Ballast in deinem Leben sein, der dich daran hindert, glüchlich zu sein. Vertrau auf das, was dich glücklich macht und wenn du weißt, was es ist, dann arbeite darauf hin. Und wenn du wie ich im Moment nicht weißt, wie der schnellste Weg aussieht, dann wirf zumindest jeden Ballast ab, der nicht nötig ist, um dein tatsächliches Ziel und die damit verbundene Glücklichkeit zu sichern. Nutze jeden Tag. Denn falls es dir nicht aufgefallen ist: Du lebst schon. Verschwende es nicht.
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Nacht-Gedanken
PoetryEinfach Dinge, die mir durch den Kopf gehen und mich manchmal nachts nicht schlafen lassen... Man muss vielleicht ein bisschen nachdenken, um meinen wirren Gedanken folgen zu können