Ich will an dieser Stelle einfach mal kurz sagen, wie glücklich ich bin.
Das hört sich jetzt sehr einfach an und ich habe das Gefühl, dem Satz fehlt die Poesie, fehlt die Schönheit.
Doch diejenigen, die im Moment auch glücklich sind oder die, die wenigstens wissen, wie es sich anfühlt, verstehen, dass dieser einfache Satz sehr wohl schön ist.Natürlich lassen sich Trauer, Schmerz und Angst auf die schillerndsten Weisen beschreiben und berühren so den Leser am einfachsten. Aber vielleicht liegt das nur daran, dass die Leidenden alle ganz individuell fühlen und nach Wegen suchen, ihr Leiden möglichst authentisch darzulegen, um es zu teilen, in der Hoffnung auf Besserung.
Der Glückliche dagegen ist einfach glücklich. Klar, das Glück ist nicht immer gleich intensiv, aber wahrscheinlich ist es doch irgendwie immer gleich. Schließlich bedeutet Glücklichsein, die Abwesenheit von Verlangen nach mehr, ganz simpel Zufriedenheit mit dem, was man hat. Auch der Glückliche will seine Gefühle teilen, sein Glück teilen, allerdings in diesem Fall in der Hoffnung auf noch mehr Glück. Denn es kann ansteckend sein, zumindest für die Leute, die in letzter Zeit so empfunden haben. Und deshalb sind die Beschreibungen für Glück vielleicht auch nicht so vielfältig, denn diese Leute wissen, wie es sich anfühlt. Und es sind auch eben diese Leute, die wissen, warum dieser plumpe Satz wunderschön ist.
Und wenn ich jetzt so darüber nachdenke, warum dieser Text entstanden ist, so bestätigt sich zumindest, dass der Glückliche sein Glück teilen möchte. Und ich hoffe sehr, dass Du die Schönheit des Satzes verstehst, auch ohne genauere Beschreibung, weil Du weißt, wie es sich anfühlt, wenn ich sage: Ich bin so glücklich.

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Nacht-Gedanken
PoetryEinfach Dinge, die mir durch den Kopf gehen und mich manchmal nachts nicht schlafen lassen... Man muss vielleicht ein bisschen nachdenken, um meinen wirren Gedanken folgen zu können