Mühsam habe ich meine Fassade aufgebaut. Stück für Stück, Stein für Stein. Und tatsächlich habe ich mich nicht nur hinter ihr versteckt. Also...zu Beginn schon, aber ich wollte, dass sie echt ist, wollte so stark sein wie sie, habe sie als Stütze benutzt. Und mit der Zeit wurde sie wirklich ein Teil von mir. Alles war gut.
Doch dann habe ich einen klitzekleinen Blick darüber hinaus gewagt. Einen Blick auf das alte Ich. Ich hatte gar nicht mit einer Reaktion gerechnet, zumindest mit keiner, die ich bemerken würde. Doch dann klopfst du an, ganz sachte nur. Ich komme ganz kurz ins Stocken, doch dann lasse ich dich zwar wissen, dass ich noch da bin, aber nunmal auf der anderen Seite meines Schutzwalls. Du gehst vorbei, verschwindest. Alles ist gut.
Dachte ich. Aber wie ein Echo beginnt dein Klopfen widerzuhallen. Meine Fassade bekommt Risse, droht zu zerfallen. Ich kann mich nicht mehr auf meine Stütze verlassen und bekomme Panik. Denn ich weiß ja auch, dass du nicht hinter der Mauer stehen wirst, sollte sie zerfallen.
Und so versuche ich mühsam, alle Risse zuzuspachteln, alle Löcher zu flicken, meine Fassade zu erhalten...
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Nacht-Gedanken
PuisiEinfach Dinge, die mir durch den Kopf gehen und mich manchmal nachts nicht schlafen lassen... Man muss vielleicht ein bisschen nachdenken, um meinen wirren Gedanken folgen zu können