Mensch

51 2 4
                                    

Stell dir vor, dass du fast unfehlbar bist.
Dass du durch nahezu endloses Wissen oder durch zufällige Eingebungen ein perfektes System erschaffen kannst.

Alles was du hervorbringst passt zusammen und funktioniert.

Du bist gütig, aber auch sehr mächtig. Die Existenz deiner Erschaffungen liegt in deinen Händen. Du planst also alles so, dass jede Existenz einschränkt und eingeschränkt wird, damit alles im Gleichgewicht bleibt.

Stell dir jetzt vor, dass du doch einmal einen kleinen Fehler machst.
Dass eine kleine Unstimmigkeit, ein Körnchen im Getriebe, zu einer Katastrophe führt. Dass eine Existenz das Bestehen der anderen gefährdet.

Du hast für alles einen Plan. Du könntest also sicherlich dafür sorgen, dass die Bedrohung vernichtet wird.

Würdest du es tun? Um das gesamte System zu schützen? Die schädliche Existenz zum Wohle aller anderen opfern?

Sicherlich.

Wenn du dich jetzt in eine andere Rolle hineindenkst, so solltest du als Mensch vielleicht Angst haben. Wird uns diese fast unfehlbare Macht, ob sie nun die Natur, Gott oder etwas ganz anderes ist, irgendwann vernichten, da uns niemand mehr einschränken kann?

Nacht-GedankenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt