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Ich befand mich auf einen Rasen.

Verwirrt blickte ich mich um. Das letzte woran ich mich erinnern konnte, war der Schuss. Aber zu dem Zeitpunkt, hatte ich mich im lur befunden, was machte ich nun auf diesen Rasen?

Zögerlich stütze ich mich auf und blickte mich um. Und plötzlich kam mir dieser Ort bekannt vor und noch bevor ich es sah, konnte ich es sehen.

Ein kleines Kind mit ihrer Mutter liefen mir entgegen. Die Mutter hatte ihr Gesicht verborgen um ihre Tränen vor ihrer Tochter zu verstecken, doch das Kind konnte den Schmerz trotzdem spüren.

Den Schmerz hatte ich immer noch nicht vergessen.

Erschrocken bemerkte ich, dass ich mich in einer Erinnerung von mir befand. Wahrscheinlich war ich Ohnmächtig, es soll ja vorkommen, dass man plötzlich Erinnerungen bekommt wenn man Ohnmächtig wird.

Aber ich wollte diese Erinnerung nicht sehen. Wieso musste es diese Erinnerung sein? Ich hatte gedacht, dass ich diesen Moment erfolgreich vergessen hatte.

,,JANETT! Bleib sofort stehen du Hure! Das ist meine Tochter!," schrie ein Mann, welcher nun am Ende des Feldes stand und blickte zorn entbrannt zu mir und meiner Tochter. In der linken zitternden Hand, konnte ich seine Wafe erkennen.

Meine Mutter hatte den Griff um mich verstärkt und nahm mich in den Arm. Kaum merklich, hatte sie bei seinen Worten zusammengezuckt, beschleunigte nun aber ihre Schritte.

Sofort lief der Mann ihr nach. ,,Janett, ich warne dich! Hörst du mir zu? Du weisst, wie sehrich es hasse, wenn du mir nicht zuhörst!," knurrte er.

In diesem Moment hatte mein Kleinkind ich auch angefangen die Situation zu begreifen. Panik begann sich in mir auszubreiten und auch jetzt schnappte ich nach Luft.

Ich wollte aufstehen, zu dem Mann rennen und ihm die Waffe entreißen, wollte mich und meine Mutter beschützen. Doch ich konnte nicht, ich blieb zitternd auf den Boden sitzen und beobachtete meine Mutter von nahem, als sie kurz vor mir haltmachte.

Meine Erinnerung an sie, war verblasst, weshalb ich ihr Gesicht nicht sehen konnte. Zumindest sah ich es verschwommen, wollte mich aber auch nicht näher damit befassen. Ich wusste was kommen würde.

Bis heute konnte ich mir nicht erklären, weshalb meine Mutter stehen geblieben war. Weshalb war sie nicht weitergelaufen? In ein paar 100 Metern, wären ihr schon die ersten mit Menschen überfüllten Straßen begegnet. Aber nein, sie musste damals auf diesem...Feld bleiben.

,,So ist es gut," zufrieden lächelnd kam er zu uns und entriss mich meiner Mutter. Verzweifelt schrie ich.

,,MAMAAAA bitte MAMA mach was!," ich hatte die Waffe in seiner Hand entdeckt und hatte Todesangst. Damals hatte ich gedacht, dass er mich umbringen würde.

Ich kannte ihn so nicht. Mein...Vater war anders gewesen. Ein netter Mann, er hatte mich oder meine Mutter niemals geschlagen...zumindest hatte ich gedachrt er hätte meine Mutter niemals verletzt.

Immernoch schreiend versuchte ich mich von seinem Griff abzuwenden, doch er verstärkte ihn nur. Wie Espenlaub zitternd, gab ich auf und blickte auf den Boden.

Sie hatten gesprochen, ich weiss nicht worüber aber...meine Mutter hatte die Nerven verloren bei dem Gespräch.

Aus Angst um mich, hatte sie meinen Vater angegriffen und wollte ihm die Waffe entreißen. Zwischen dem Kampf welche sie kurz hatten, war ich weggelaufen.

Ich hatte nicht mehr mitbekommen, wie der Schuss zuerst meinen Vater und danach meine Mutter umbrachte, als dies geschehen war, befand ich mich schon auf einer mir fremden Straße. Weinend.





Ich öffnete die Augen, wusste jedoch sofort, dass dies ein weiterer Traum war. Jedoch, war dies nicht ein mir bekannter Ort. Was hatte das zu bedeuten? Wieso zeigte mir mein Unterbewusstsein diese Bilder?

,,Weil du diesen verdammten Fall nicht lösen kannst, wenn du selbst nicht an dich glaubst," hörte ich es hinter mir.

Es war Tom. Aus irgendeinen Grund, hatte mein Unterbewusstsein anscheinend gedacht, es wäre eine gute Idee, sich als ihn zu tarnen.

,,Und wenn schon, die Menschen werden weiterhin sterben. Die Opfer davor, Jeremy...vllt auch Tom und ich. Wer kann das schon sagen?," träumerisch blickte ich auf meine Hände.

,,Du kannst das sagen! Schau was du überlebt hast!," mit wütend zusammengekniffenen Augen deutete er auf eine Seite des Raumes. Wie in einem Kino, sah ich dort die Szene von vorhin spielen.

,,Ich war ein Kleinkind. Ich bin einfach geflüchtet. Nichts besonderes, schließlich konnte ich meine Eltern nicht retten, dass wäre etwas besonderes gewesen," entkräftete ich seine Aussage.

Ich wusste, dass ich mich gerade in einem Konflikt mit mir selbst befand, hatte jedoch jede Hoffnung aufgegeben. Es machte keinen Unterschied ob ein Teil von mir glaubte, dass ich diesen Fall wirklich lösen können würde. Ich wusste es besser. Ich konnte es nicht.

,,Und was war hiermit?," die Erinnerung verschwamm und veränderte sich.

Ich erinnerte mich plötzlich an das eine mal, wo ich Marc bei einem Ausseneinsatz das Leben gerettet hatte. Wir hatten damals eigentlich routinemäßig die Stadt durchgesucht, als wir auf eine kleine Drogenbande gestoßen waren.

Sie hatten damals begonnen auf uns zu schießen. Marc hatten sie in der Magengegend und im Knie getroffen. Aus Notwehr hatte ich jeden einzelnen mit präzisen Schüssen ermordet, ehe ich mich zu Marc gewandt hatte, welcher schon bewusstlos in seiner Blutlache lag.

Glücklicherweise hatte er diesen Fall überlebt, doch die Verletzung am Knie zwang ihm zum Büro Job, weshalb ich ihm gefolgt war.

Das Bild verschwamm wieder und ich erinnerte mich an andere male. An meinen Abschluss, an mich und Marc, lachend. Ich im Interview Raum, ich wie die Menschen mir mit hoffnungsvollen Rufen applaudierten.

Immer schneller liefen die Errinerungen an mir vorbei, bis die Ereignisse aktueller wurden. Ich und Tom im Cafè, ich und Tom gemeinsam im Auto.

Doch aus den schönen Erinnerungen wurden plötzlich grausame. Die Leichen, die Videobänder und die von mir und Tom gemachten Bilder.

Bis mein Gehirn mir etwas zeigte.

Es war Tom. Er war auf dem Video zu sehen, krankhaft lachend wie die anderen Opfer.

,,Und das wird zu mir passieren, wenn du dich nicht zusammenreißt," sagte der Tom welcher neben mir stand kühl.

Weinend betrachtete ich den irren Tom aus meiner Imagination. Ich wurde sogar Zeuge, wie der Mörder ihn umbrachte.

,,Neein, mach dass das aufhört!," zitternd umschlang ich meinen Oberkörper und schaukelte schluchzend vor und zurück.

MasksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt