Es war dunkel in meiner Zelle, denn nur durch ein paar kleine, verdreckte Fenster oben an der Wand fiel etwas Licht in den winzigen Raum. Zudem war es außerordentlich kalt, weswegen ich meinen Umhang eng um meinen zitternden Körper schlang, während ich mich auf einer unbequemen Pritsche, die an einer Wand stand, setzte. Normalerweise wurden die Gefangenen der Ersten Ordnung zunächst in einen Verhörraum gebracht, einen düsteren Ort, mit nicht mehr als einen metallischen Stuhl als Ausstattung, jedoch konnten die Tage ganz schön lang werden, wenn man an allen Vieren angekettet war. Ich hatte bereits von diesen Zellen gehört, von Überlebenden, die sich aus den Fängen der Ersten Ordnung befreien konnten und ihre traumatischen Erlebnisse geschildert hatten. Jedoch wusste ich auch, dass nur hochrangige Mitglieder durch diese Prozedur mussten, da man nicht jedem X-beliebigen Mitglied des Widerstandes wichtige Informationen entlocken konnte, man musste sich sein Vertrauen überall verdienen, da waren wir nicht anders. „Sie wissen also nicht wer ich bin", ging es mir durch den Kopf, während ich eine kleine Pfütze am Boden betrachtete, in der sich meine Silhouette schwach spiegelte. Immer wieder vielen kleine Tropfen auf die Wasseroberfläche und lösten dadurch Schwingungen aus, die sich in kleinen Wellen an den Rand bewegten. „Aus einer kleinen Welle kann sehr leicht ein Tsunami werden", wisperte ich und zog die Ärmel meines Umhangs über meine kalten Finger.
Natürlich hatte ich noch immer die Hoffnung, dass General Organa mich bald befreien würde, immerhin war ich erst seit ein paar Stunden in Gefangenschaft und solange sie nicht wussten was für einen Rang ich beim Widerstand innehatte, spielte mir die ganze Situation in die Karten. Andererseits war dieser Ort hier wirklich grauenhaft, zwar nicht das Schlimmste, aber dennoch wollte ich hier nicht versauern oder gar als Druckmittel eingesetzt werden.
Zu meiner großen Enttäuschung hörte ich aber bereits, wie sich Schritte von draußen näherten und in mir wusste ich, dass der Spaß erst jetzt richtig losgehen würde. Meine Taktik würde zunächst simple aber effektiv sein – Schweigen, denn wenn man nichts sagt, kann auch nichts gegen einen verwendet werden.
Vor meiner Zelle ertönte leichtes Stimmengewirr, allerdings war es zu unruhig, als das ich hätte verstehen können was gesprochen wurde, jedoch konnte ich eindeutig eine wohlklingende männliche Stimme erkennen, die definitiv nicht zu einem der Sturmtruppler gehören konnte, denn diese hatten aufgrund ihrer Masken alle eine ähnliche Stimmlage. Kurz darauf verstummten die Gespräche und ich hörte, wie ein Zahlencode an meiner Tür eingegeben wurde. Leider wurden mir, wie ich bereits vermutet hatte, meine Waffen abgenommen, weswegen ich kein gewagtes Angriffsmanöver wagte.
Noch einmal vernahm ich die Stimme, die anscheinend irgendeinen Befehl gab, denn ich hörte das leichten Piepen, das entstand wenn man einen Blaster entsicherte, ehe sich meine Zellentür mit einem leise Zischen öffnete, weshalb ich eine aufrechte Position einnahm, um nicht wie die hilflose Gefangene zu wirken. Nur Sekunden später trat ein großer Mann mit rötlichen Haaren, die im schwachen Licht leicht schimmerten, ein. An seinen Umrissen konnte ich erkennen, dass er sportlich gebaut war, zwar nicht so muskelbepackt wie manch andere, aber an seinen Armen konnte man erkennen, dass er dennoch gut im Training war. Natürlich trug er eine Offiziersuniform der Ersten Ordnung, etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet, was mir jedoch am meisten Sorgen bereitete, war sein Gesichtsausdruck. Denn er sah mich mit einer Mischung aus Hass, Ekel und Verachtung an, die mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ, jedoch versuchte ich mir äußerlich nichts anmerken zu lassen, denn Schwäche half einem in solchen Momenten auch nichts. Draußen konnte ich erkennen wie zwei Sturmtruppler mit ihren Waffen auf mich zielten, selbst wenn sie eigentlich wissen sollten, dass ich unbewaffnet war, aber nach einem kurzen Handzeichen, das von dem Mann ausging der soeben den Raum betreten hatte, ließen sie ihre Phaser sinken und traten ein paar Schritte zurück, sodass sich die Tür automatisch schloss.
„Mein Name ist General Hux und ich habe Information erhalten, dass sie wichtige Daten über den Widerstand besitzen, jedoch konnte wir diese nicht an Bord ihres Schiffes ausfindig machen", begann der Mann vor mir zu reden, wobei er ein paar Zentimeter auf mich zukam, weswegen ich abschätzend zu ihm aufblickte. Ich hatte zwar schon vermutete, dass es sich bei meinem Besucher um Hux handelte, allerdings hätte ich niemals gedacht, dass er so jung war, denn wenn es hoch kam war er vielleicht drei Jahre älter als ich und ich wusste genau, wie sparsam die Erste Ordnung mit ihren Offiziersrängen umging. Allein meine Beförderung durch Leia Organa war ein halber Skandal gewesen, aber die Erste Ordnung war eine ganz andere Liga was Protokolle und Dienstvorschriften anging. „Haben Sie mich verstanden?", hakte General Hux noch einmal nach und der vorwurfsvolle Unterton in seiner Stimme war dabei nicht zu überhören. Allerdings lehnte ich mich nur locker nach hinten, was ihn anscheinend zur Weißglut brachte, denn er presste seine Kiefer fest aufeinander und ballte seine Hände zu Fäusten. Offenbar hatte er nicht den größten Geduldsfanden. „Nun gut, sagen Sie mir wenigstens Ihren Namen", seine Stimme ließ eigentlich keinen Platz für Widerstand, aber ich setzte einfach darauf, dass er mich nicht auf der Stelle exekutieren ließ, wenn ich weiterhin schwieg, weswegen ich ihn nur ausdrucklos ansah.
Erneut trat der General einen Schritt auf mich zu und so aus der Nähe wirkte er noch bedrohlicher, als er es aus der Entfernung getan hatte. Zudem stieg mir nun sein Aftershave in die Nase, das nach teurem Zedernholz und Alkohol roch. „Hören Sie mal ganz genau zu, Sie können hier ruhig weiter Ihre Show abziehen, allerdings wissen wir von den Rettungskapseln, die kurz vor Ihrer Gefangenschaft abgefeuert wurden und wenn ich mich nicht ganz irre wird sich darin vermutlich Ihre Crew befinden. Wenn Sie also nicht verantwortlich sein wollen dafür, dass ich einen Suchtrupp nach Neogyna schicke, um sie abzuschlachten, dann würde ich an Ihrer Stelle jetzt ganz schnell meinen Namen sagen", seine Stimme war fast nur ein Knurren, aber es verfehlte seine Wirkung nicht, denn ich durfte nicht riskieren, dass meine Mannschaft wegen mir unnötig in Gefahr gebracht wurde, nicht wenn ich es verhindern konnte.
Noch immer starrte mich General Hux bedrohlich an, wobei sich seine Augen förmlich in meinen Schädel bohrten, zunächst versuchte ich seinem glühenden Blick stand zu halten, allerdings musste ich meinen Kopf nach einigen Augenblicke doch senken, weswegen ich nur zwischen zusammengepressten Zähnen hervor brachte: „Ich heiße Nika Madden."
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So weiter geht es mit der Geschichte :) Ich hoffe euch gefäll das Kapitel ^^ lg ladyciriloki
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Abduction - GENERAL HUX
Fanfiction"Sind Sie nicht etwas jung, um bereits ein General zu sein?" "Dann schauen Sie sich mal an" Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse. Aber manchmal gibt es nicht nur schwarz und weiß und die Linien verschwinden. Das tolle Cover ist von der zauberhaften...