Der Innenraum des Schiffes war ziemlich schlicht gehalten, hinter einer verstärkten Glastür befand sich die Abteilung des Piloten, die bereits von einem Sturmtruppler besetzt wurde, während sich zu meiner Rechten und Linken schwarze Lederbänke reihten, die zu meiner Verwunderung alle leer waren, sodass wir sozusagen freie Platzwahl hatten. „Fliegen etwa nur wir beide?", platze es etwas zu überrascht aus mir heraus, während ich noch immer eine Augenbraue nach oben gezogen hatte, weswegen ein dumpfes Lachen von General Hux kam. Es war kein wirklich aufrichtiges Lachen, mehr als würde er sich über mich lustig machen. „Meine Männer sind bereits vorgeflogen, um das Gebiet zu erkunden und um ihre Kameraden ausfindig zu machen, immerhin habe ich keinen Falls vor einen Tagesausflug nach Neogyna zu machen", danach setzte er sich auf eine Bank, die leicht nachgab unter ihm, ehe er seinem Piloten einen Handzeichen gab, sodass dieser starten konnte.
Sekunden darauf schloss sich die Lucke zu dem Raumschiff und leichte Motorengeräusche waren zu hören. „Setzen Sie sich doch oder wollen sie jetzt den ganzen Flug dumm herum stehen?", seine Frage war keines Wegs charmant, eher als würde er mir etwas antun, wenn ich mich nicht sofort setzte, weshalb ich mich gemächlich auf den Sessel fallen ließ, der gegenüber von ihm platziert war. „Warum haben Sie denn keine Truppen mitgenommen? Ich könnte Sie nun ziemlich leicht überwältigen, ohne das ihr Pilot etwas mitbekommt", dabei deutete ich mit meinem Kopf leicht in Richtung des Cockpits „Und danach würde ich das Schiff übernehmen und einfach abhauen" „Ach würden Sie das? Nun ja, ich denke Sie sind schlau genug, um das nicht zu versuchen und selbst wenn, dann möchte ich Ihnen gesagt haben, dass sich ein Sensor an meinen Körper befindet, der mit dem Sternenkreuzer verbunden ist und sollte auch nur ein Aussetzer in meinem Herzschlag sein, dann wird dieses Schiff augenblicklich abgeschossen", erklärte er mir, wobei sich wieder dieses Lächeln auf sein Gesicht schlich, das eine Hauch von Wahnsinn besaß. Eigentlich hatte ich auch nicht vor ihn zu überwältigen, zumindest nichts als primären Plan, ich wusste selbst nicht mal wieso, immerhin hätte ich so meine Leute retten können, aber vielleicht wusste mein Unterbewusstsein schon, dass General Hux ein Ass im Ärmel hatte.
„Außerdem hasse ich es Sturmtruppler an Bord meines persönlichen Schiffes zu haben", teilte er mir mit nach einigen Minuten des Schweigens, in denen ich aufmerksam das Innere des Raumschiffes sondiert hatte. „Ich dachte, das sind Ihre Truppen, sollten Sie nicht stolz darauf sein gemeinsam mit ihnen zu fliegen?", konterte ich leicht abwesend, während ich bereits am großen Fenster sah wie Neogyna immer näher kam. „Man muss eben nicht alles teilen, vor allem nicht, wenn sich die Begleiter unter dem persönlichen Rang befinden", erwiderte er mir, so als wäre es das natürlichste auf der Welt sich als General über seine Truppen zu stellen. „Also ich fliege immer zusammen mit meiner Crew", meinte ich abwertend und sah wie Hux mich leicht verwundert ansah. „Wir beide unterscheiden uns eben auf vielen Ebenen", gab er knapp von sich und wandte seinen Blick von mir ab, was mich ihn verständnislos anschauen ließ.
Er war einfach so arrogant und eingebildet, so als wäre er sowieso immer etwas besseres, selbst wenn er es nicht war. Bestimmt war es schrecklich gewesen mit ihm auf die Akademie zu gehen oder er war damals ein richtiger Versager und hatte sich an all seinen Peinigern gerächt, als er endlich die Macht dazu hatte. Dennoch wollte ich es nicht auf mir sitzen lassen, dass er so mit mir umging, weswegen ich patzig erwiderte: „Immerhin verstecke ich mich nicht hinter einer Ledermontur und der Ersten Ordnung", während ich sprach nahm ich eine aufrechte Sitzposition ein und setzte meinen üblichen kühlen Gesichtsausdruck auf, den ich immer dann hatte wenn ich in die Offensive ging. Und tatsächlich zeigten meine Worte ihre Wirkung, denn auch Hux baute sich vor mir auf und antwortete: „Das nennt man Uniform, aber davon haben Sie sicherlich noch nichts gehört und außerdem verstecken Sie sich genauso hinter dem Widerstand, bloß dass ich auf der Gewinnerseite stehe", wobei er natürlich wieder verachtenden auf meine Schuhe blickte, weshalb ich meine Augenbrauen zusammen zog und meinen Mund kraus zog. „Das ist meine persönliche Uniform, ich lasse mir nämlich nichts vorschreiben und ich verstecke mich nicht hinter dem Widerstand, sondern ich kämpfe mit ihm" „Aber Sie verneinen nicht, dass Sie zu den Verlieren zählen", konterte Hux, der sich lächelnd zurücklehnte, so als hätte er diese Grundsatz Diskussion bereits gewonnen, obwohl er einfach nur vom eigentlichen Thema ablenkte. „Ich weiß zwar nicht wovon sich Nachts träumen, aber der Widerstand wird nicht verlieren, denn wir helfen einander, wo es nur geht, wir würden alle unser Leben geben, damit die anderen überleben können, ganz egal welchen Rang man hat. Und wir trennen uns nicht von unserem Einsatzteam, bloß damit wir vor Gefangenen mit unserem tollen Raumschiff angeben können", meine Worte trafen ihn, dass wusste ich, auch wenn er es niemals zeigen würde. Jedoch war ich auch etwas überrascht als er mir, mit kalter Stimme, entgegnete: „Und wo bleibt dann General Organa und der Rest des Widerstandes um Sie zu retten?". Doch noch bevor ich eine Antwort parat hatte, ertönte die mechanische Stimme des Piloten, der uns mitteilte, dass wir gerade zum Landeanflug auf Neogyna angesetzt hatten, weswegen sich Hux augenblicklich erhob, was ich ihm gleich tat, bevor ich einen kurzen Blick auf den Dschungel des Urwald Planeten erhaschen konnte.
Danach stellten wir beide uns auf die Markierung, die uns andeutet, wo sich die Rampe öffnen wird. Bereits Sekunden später war es dann endlich soweit, wir konnten den Planeten betreten und dank meines Streits mit General Hux hatte ich mir keine Taktik zu Recht legen können, wie ich meine Crew warnen konnte. „Hoffentlich haben sie eine gute Position", dachte ich mir, während ich langsam hinter dem General aus dem Raumschiff trat und einen kleinen Bereich betrat, der zum Landen der Raumschiffe gedacht war. Möglicherweise hatten sich meine Leute so gut verschanzt, dass die Truppen der Ersten Ordnung sie nicht aufspüren könnten. Aber vermutlich hatten Sie bereits Oberflächen Scans durchgeführt und soweit ich wusste, gab es hier keine anderen Bewohner, sodass der Bereich sicherlich eingeschränkt wurde, in dem sich meine Mannschaft befinden konnte.
Mit einem mulmigen Gefühl in der Magenregion trat ich nach draußen auf die Ladenplattform, wobei ich erst einmal vom grellen Licht der Zwillingssonnen geblendet wurde, ehe ich mich etwas umsehen konnte. General Hux war in ein Gespräch mit seinem Truppenführer vertieft, weswegen er sicherlich nichts dagegen hatte, wenn ich mich ein wenig umsah. Die Landefläche, auf der wir uns momentan befanden, war auf einer kleinen Anhöhe, inmitten einer weitläufigen Wiesenfläche, die ein wenig an die Savanne erinnerte. Im unteren Bereich des Grases konnte ich ein paar kleinere Seen erkennen, an denen Tiere tranken. Allerdings waren sie zu weit weg, um genauere Auskunft über ihre Art geben zu können. Zudem fiel mir auf, dass wir umbringt waren von einem sehr dichten Urwald, über den man auch nicht hinweg sehen konnte. Hier und da stiegen ein paar Vögel in die Luft, deren Singlaute bis zu uns drangen, jedoch gab es sonst nur das dunkelgrüne Blätterdach der Bäume und die riesigen schneeweißen Wolken, die sich über den hellblauen Himmel erstreckten und teilweise die blutrote Sonne verdeckte, wohingegen die andere schon fast weiß leuchtete. „Scheint so, als wären wir im Auge des Sturms", ging es mir durch den Kopf und die Hoffnung, dass wir meine Crew nicht finden würden, stieg immer mehr. Schließlich war dieses Meer aus Bäumen, dichten Sträuchern, die den Boden bewuchsen, und gefährlichen Tieren, beinahe uneinnehmbar, weshalb selbst die besten Scouts Schwierigkeiten hatten sich hier zu Recht zu finden.
„Wo wollen Sie denn hin?", hörte ich eine nur zu gut bekannte Stimme hinter mir, weswegen ich mich rasch umdrehte und in das schwach grinsende Gesicht von General Hux sah, der mich so ansah als hätte er meinen Plan bereits durchschaut. „Er grinst ziemlich häufig für einen General der Ersten Ordnung", ging es mir durch den Kopf, während er auf mich zu kam. Ich hatte mich aufgrund meiner kurzen Erkundungstour bereits von der metallischen Plattform entfernt, auf der inzwischen noch ein weiteres Transportschiff gelandet war, neben dem von Hux und seinen Truppen. Unzählige Männer der Ersten Ordnung trugen schwarze Kisten und andere Gerätschaften, aus dem Lagerraum der Schiffe und stapelten sie auf dem grauen Untergrund. Ich hingegen stand in ungefähr Kniehohem Gras und beobachtete das ganze Treiben etwas skeptisch, während ich mich lieber wieder der Landschaft zuwandte, weswegen Hux neben mich in das Gras trat und seinen Blick schweifen ließ. „Ist ganz nett hier", stellte er schlicht fest ohne seine Augen von den Bergen zu nehmen, die man schwach am Horizont, hinter dem Dschungel erkennen konnte. Als Antwort gab ich nur ein leises Brummen von mir, denn ich war wirklich nicht daran interessiert mit ihm über Neogyna zu reden, immerhin wusste ich, dass wir nicht wegen einer Safari hier waren. „Das sind ganz schön viele Geräte für eine Suchaktion...Probleme beim finden meiner Leute?", erkundigte ich mich, wobei ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte, immerhin glaubte ich, dass sie meine Mannschaft in diesem Wirr Warr aus Pflanzen und Bäumen niemals finden würden. „Oh keine Sorge, wir haben Ihre Crew schon längst ausfindig gemacht, allerdings planen wir noch etwas anderes auf diesem Planeten", kam es von General Hux und augenblicklich erstarb das Lächeln auf meinen Lippen.
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Huhu ^^ So es geht weiter mit dem nächsten Kapitel ^^ Ich muss zugeben, dass ich es ganz amüsant finde die Unterhaltungen zwischen Hux und Nika zu schreiben ;) Hoffentlich gefällt euch das Kapitel. lg ladyciriloki
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Abduction - GENERAL HUX
Fanfiction"Sind Sie nicht etwas jung, um bereits ein General zu sein?" "Dann schauen Sie sich mal an" Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse. Aber manchmal gibt es nicht nur schwarz und weiß und die Linien verschwinden. Das tolle Cover ist von der zauberhaften...