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„Ich dachte dieser Planet wäre unbewohnt", schrie Hux, der einen Phaser aus seinem Waffengurt gezogen hatte und nun das Feuer erwiderte, jedoch bemerkte ich schnell, dass er nicht gerade der beste Schütze war und nach wenigen Augenblicke wurde ihm seine Waffe durch einen präzisen Pfeil aus der Hand geschossen, weswegen er zunächst wie erstarrt auf seine rechte Hand blickte, in der bis eben noch sein Phaser gelegen hatte und dann zu mir. Ich hingegen sah ihn mit hochgezogenen Augen brauen an und meinte nur abwertend: „Deswegen wollte ich meine eigene Waffe."

Allerdings war unsere Situation allgemein betrachtet nicht gerade rosig. Denn die Sturmtruppler hatten keine Chance gegen unsere Angreifer aus dem Hinterhalt, zumindest nicht in einem fairen Bodenkampf. Denn die Schützen der Phaserkanonen, hatten mittlerweile beschlossen, dass sie eine solche Niederlage nicht hinnehmen wollten, weshalb sie die Kanonen auf den Wald richteten. Die grünen Schüsse explodierten am Rande des Dschungels und steckten diesen teilweise in Brand, wodurch ich brennende Angreifer zwischen den Ästen erkennen konnte, die versuchten sich in Sicherheit zu bringen oder unter Geschrei zu Boden gingen. Anscheinend war es ein indigener Volksstamm, denn die bunten Malereien in ihrem Gesicht und die ledernen Monturen, die sie trugen wirkten alles andere als hochentwickelt. Einzig und allein ihre Waffen wirkten wie eine technische Neuerung, denn trotz der Tatsache, dass sie mit Pfeil und Bogen schossen, waren ihre Geschosse hochentwickelt und sehr präzise.

„Wir müssen das Feuer einstellen, vielleicht können wir mit ihnen verhandeln", redete ich auf General Hux ein, der inzwischen seine Fassung wieder gefunden hatte und mit einem zornigen Blick in den Urwald blickte, von wo aus noch immer Pfeile durch die Luft zischten. „Niemals", erwiderte er mir wütend und ich bemerkte, dass sich die Adern bereits an seinem rötlichen Hals abzeichneten, was sicherlich kein gutes Zeichen war. „Außerdem haben diese Primaten zuerst geschossen", was mich ihn mit offenen Mund anstarren ließ. Wie konnte man nur so blind sein für das Leben, das die Galaxis einem bot. Doch noch bevor ich etwas sagen konnte, flog eine dunkelgrüne Kugel aus dem Gebüsch des Waldes und verbreitete eine hellgrüne Giftwolke, die augenblicklich einen starken Hustreiz bei allen auslöste, die in ihrem Umfeld standen.

„Giftgas", keuchte Hux, der meine Hand packte und mich wegzog von der Kugel und damit in die Nähe der Pyramide. Immer mehr von den Kugeln wurden geworfen und zudem verstärkten unsere Angreifer den Beschuss immer mehr, trotz unserer Phaserkanonen die uns ein wenig Schutz zum Rückzug lieferten. Allerdings bot der Platz auf dem wir uns befanden kaum Deckung, weswegen mein Blick auf den offenen Eingang des Tempels fiel. „Wir müsse da rein, das ist unsere einzige Chance", wandte ich mich an Hux, der mich entgeistert ansah. „Das ist glatter Wahnsinn, das Ding könnte einstürzen", konterte er mir und wollte hinter einer Kanone erneut seine Stellung beziehen. „Ja und wer ist dafür verantwortlich!", schrie ich ihm hinterher. Gerade als sich Hux von mir abwenden wollte, hatten die Feinde aber anscheinend schon eine neue Art von Bombe gebaut, denn nur wenige Meter von uns entfernt flog eine der Kanonen in die Luft, anscheinend wegen einer Feuerkugel, die einer der Ureinwohner geworfen hatte. Leicht panisch schreckte Hux zurück und sah mich erschrocken an, weswegen ich versuchte so locker wie es nur ging seinen Blick zu erwidern, allerdings machte sich auch in mir ein Unwohl sein breit. Schließlich wirkte ich wie eine Verbündete der Ersten Ordnung und ich war mir nicht sicher, ob dieses indigene Volk meine Situation nachvollziehen konnte, wenn ich mich ergab. Immerhin hatte ich dabei zugesehen, wie ihre Pyramide zersprengt wurde, weswegen ich annahm, dass sie mir keinen Glauben schenken würden.

Plötzlich ertönte ein lauter Aufschrei neben mir, weshalb ich meinen Kopf blitzschnell herum drehte und sah wie General Hux vor mir in die Knie ging und seine Hände um einen Pfeil klammerte, der in seiner unteren Magenregion steckte. „Oh gott!", schrie ich, während ich auf ihn zu lief und eine Hand an den Pfeil legte „Nicht herausziehen", drohte ich ihm und sah mich nach einer Schutzmöglichkeit um. Jedoch stand der halbe Platz in Flammen und die wenigen Sturmtruppler waren zu sehr mit kämpfen beschäftigt, als das sie uns helfen konnten. „Okay, wir müssen in diese Pyramide, es ist Ihre einzige Chance und ja ich weiß, dass Sie diese Idee hassen", noch während ich sprach zog ich den General am Oberarm auf die Beine und versuchte ihn zu der Tempelanlage zu schleifen, was ziemlich schwer war, denn er war um einiges größer als ich und ich war nicht gerade die stärkste Frau des Widerstands.

Immer wieder stöhnte Hux schmerz erfüllt auf, aber er lief tapfer weiter, bis er sich auf der Hälfte der Strecke aus meinem Griff löste und zwischen seinen Zähnen hervor presste: „Gehen Sie ohne mich!", weshalb ich meine Augen aufriss. Kurzzeitig dachte ich wirklich darüber nach ihn hier einfach stehen zu lassen und in den Wald zu rennen, was sein sicheres Ende gewesen wäre. Aber was scherte mich schon das Schicksals eines Generals der Ersten Ordnung, er hatte auch keine Gnade mit meiner Crew gehabt, wieso sollte ich ihm nun also hetzen. Andererseits wäre ich dann nicht viel besser gewesen als er und Leia hatte immer gesagt, dass der Widerstand jedem hilft der in Not ist, egal welche Gesinnung man hatte.

In meinem Kopf rauschte es, während ich auf dem verwüsteten Platz umher sah. Dicke Rauchschwaden stiegen von den Kanonen auf und ein Teil des Waldes brannte lichterloh. Überall lagen tote Sturmtruppler, deren Blut des hellen Sandsteins des Vorplatzes tränkte und dann viel ein Blick auf einen Leichnam fast neben uns. Ein funktionsfähiger Phaser steckte in den leblosen Armen des Trupplers, weswegen ich Hux kurz los ließ, wodurch er keuchend zu Boden sank. Wahrscheinlich dachte er, dass ich ihn nun wirklich hängen lassen würde, jedoch schnappte ich nur die Waffe und rannte dann wieder zurück zu ihm, ehe ich ihn erneut in Richtung des Tempels zog. „Der Widerstand lässt niemand allein", meinte ich, während wir dem Eingang immer näher kamen. Allerdings standen wir kurz bevor wir das Tor erreichten wieder unter Beschuss, weshalb ich den General los ließ und mit kräftiger Stimme sagte: „Gehen Sie vor, ich verschaffe Ihnen etwas Deckung", wobei ich meinen Phaser zückte und das Feuer erwiderte. Kurzzeitig dachte ich schon, dass Hux mir widersprechen wollte, denn sein Blick sprach Bände, aber dann musste er sich wohl besonnen haben, denn er humpelte alleine weiter Richtung Tempel.

Mehrere Pfeile verfehlten meinen Kopf nur knapp, sodass ich hinter einem herabgestürzten Felsen in Deckung ging. Allerdings wandte ich meinen Blick immer wieder zu dem Rotschopf, der das Tor fast erreicht hatte, denn meine Situation hier draußen wurde langsam echt brenzlig. Und mittlerweile bestand auch kein Zweifel mehr für diese Ureinwohner zählte ich nun definitiv zu den Bösen, vor allem da ich nun auch noch auf sie schoss, wobei ich versuchte niemanden zu treffen, immerhin konnten sie nichts dafür, dass die Erste Ordnung ihre heilige Anlage zerstören wollte. Mit einem letzten Blick nach hinten sah ich, wie Hux in der Pyramide verschwand, weswegen ich mich wieder aufsetzte und ein paar wahllose Schüsse in den Wald abfeuerte. Inzwischen hatte ich schon ein paar unserer Angreifer ausmachen können, weshalb ich mein Feuer auf diese Stellen konzentrierte, wodurch der Beschuss kurzzeitig aufhörte.

Eilig erhob ich mich vom staubigen Boden und in einem einmaligen Sprint hetzte ich die steinernen Stufen zum Tempel nach oben, wobei ich im Zick Zack laufen musste, da ich ansonsten mit ziemlicher Sicherheit getroffen worden wäre. Doch genau in dem Moment, als ich den Eingang passierte hörte auch der Beschuss auf und als ich mich, ein wenig außer Atmen, umdrehte sah ich, wie die Angreifer sich wieder zurück in den Wald verzogen. „Scheint so als wäre dieses Denkmal wirklich heilig", prustete ich, ehe mein Blick auf Hux fiel, der mit schneeweißem Gesicht gegen eine Wand gelehnt war.


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So heute gibt es ausnahmsweise noch ein Kapitel, weil ich gerade so im Schreibmodus war :) Scheint so, als hätten Hux und Nika ein paar Schwierigkeiten bekommen :D lg ladyciriloki

Abduction - GENERAL HUX Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt