Sextherapie [Namjin]

6.

Jin POV

Als ich frisch geduscht und angezogen in Namjoons Zimmer kam, war dieser auch schon angezogen. Wir hatten nacheinander geduscht.

Er schaute zu mir auf und schenkte mir ein dankendes Lächeln. Ich setzte mich zu ihm aufs Bett.
„Möchtest du mir sagen, was passiert ist, dass du wieder rückfällig geworden bist?"

Er zuckte lediglich die Schultern. „Ich weiß nicht so genau. Ich hab mich einfach so einsam gefühlt. Eomma und Appa sind wieder auf Geschäftsreise und irgendwie hatte ich plötzlich den Drang dazu. Ich war sauer weil ich alleine war und als ich dann draußen Spazieren war, kam ich letztendlich am Bahnhof an und traf dort altbekannte Gesichter. Du weißt schon. Die Leute... bei denen ich das Zeug bekommen kann."

„Hab ich nicht gesagt, dass du mich jederzeit in solchen Momenten anrufen kannst?" sagte ich tadelnd.
„Ich weiß Jin, aber ich konnte dich einfach nicht damit belasten. Ich dachte ich krieg das hin. Aber dem war nicht so. Ich bin nach Hause gekommen. Hab das Zeug dahin auf den Tisch gelegt. Ich wollte dich nicht schon wieder enttäuschen. Aber ich wollte auch nicht schon wieder Schmerzen fühlen. Das fickt mich alles so Jin. Ich hatte dir aus Not noch in letzter Sekunde schreiben können. Hätte ich es nicht gemacht, wäre ich wieder rückfällig geworden. Tch... obwohl, das bin ich doch schon oder?"

Namjoon sah mich traurig an.
Ich wünschte so sehr, dass ich die Zeit zurückdrehen könnte. Doch das konnte ich nicht. Damals ließ sich Namjoon auch nicht wirklich helfen. Er blockte jede Hilfe ab. Auch meine.

Als er dann einmal durch diese verdammten Drogen mehrere Tage im Koma lag, hatte er endlich begriffen, dass mit sowas nicht zu Spaßen war.
Es schmerzte einfach zu sehen, wie der beste Freund sein Leben ruinierte. 

Vor allem nur, weil er durch falsche Freunde auf die schiefe Bahn geraten ist.

Und wenn ich diesen Kris jemals in die Finger kriegen sollte, konnte er was erleben.

03.02.2018