*Sicht Patrick*
Manuel saß auf seinem Bett und daddelte an seinem Handy rum. Mich fraß es innerlich auf. Und es tat weh, dass es schon wieder so kühl zwischen uns war. Doch ich wusste nicht wie ich ihn ansprechen sollte. Normalerweise war er immer sofort offen und hatte mir verziehen. Aber jetzt hatte ich irgendwie Angst. Nervös zupfte ich an der Decke rum. Dann legte ich mich seufzend auf meine Matratze zurück. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Manu mich kurz ansah. Sofort drehte ich meinen Kopf zu ihm und erwischte ihn dabei, wie er hektisch weg sah. „Das habe ich gesehen.", sagte ich. Seine Wangen färbten sich rot, doch er sagte nichts. Ich schloss meine Augen. Ich muss mich ihm wieder nähern. Er ist doch viel zu schüchtern für sowas. Ich sammelte mich kurz, bevor ich aufstand und mich neben ihn aufs Bett setze. Sein forschender Blick, der auf mir lag, brachte mich zum Grinsen. „Was machst du denn da?", fragte ich und deutete auf sein Handy. Es war schon fast so, wie bei mir. Als ich in sein Zimmer gekommen bin und fragte, was er denn da so liest. „Ist sowas ähnliches wie Tetris. Nur irgendwie komplett anders. Heißt 1010."; erklärte er mir und drehte sein Bildschirm leicht, damit ich zusehen konnte. Als er verlor, reichte er mir das Handy. „Willst du auch mal?" Ich nahm das Handy und war sogar besser als er. „Du hast mein Rekord gebrochen.", staunte er nicht schlecht. „Ich bin halt besser als du.", gab ich nur zurück, worauf er herzhaft lachte. „Das ist niemand." „Ich schon.", grinste ich. Dann verlor ich aber. „Loser.", stänkerte Manu. „Dein Loser hat Hunger.", schmollte ich jetzt. Als die Worte meine Lippen verließen, erschreckte ich mich schon fast vor mir selbst. Ich hatte gerade "dein" gesagt. Auch Manu schien das nicht verpasst zu haben und hob eine Augenbraue. Doch wie immer ging er nicht darauf ein. „Pizza? Mama hat heute lange. Und Sebastian kommt eh erst abends." Ich nickte eifrig. Pizza passte bei mir immer.
Also begaben wir uns in die Küche und schoben zwei Pizzen in den Ofen. Wartend setzten wir uns an den Esstisch. „Es ist schon bald Bergfest.", sagte ich und verschränkte meine Hände hinter meinen Kopf. „Freust du dich?", wollte Manu wissen. Gerade wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Ich wollte am liebsten bei ihm bleiben. „Weißt du. Ich freue mich schon auf zuhause, da es halt meine gewohnte Umgebung ist. Aber irgendwie will ich auch hier bleiben. Bei dir." Als ich das sagte, lehnte ich mich vor und lächelte ihn an. Er tat mir es gleich. „Ich freue mich total auf die Klassenfahrt mit dir.", antwortete er und nahm meine Hand. „Ich mich erst. Das wird sau cool. Aber ich hoffe wir machen viel Action. Und nicht sowas langweiliges wie ins Museum gehen oder so.", entgegnete ich. Er grinste. „Bisschen Bildung würde dir aber gut tun." „Du Arsch.", antwortete ich nur lachend.
Nach der Pizza begaben wir uns wieder in Manus Zimmer. Er platzierte sich direkt auf sein Bett. Ich aber ging zu seinem Klavier und setzte mich ran. Manus blick haftete an mir. „Wie geht das?", fragte ich und schaute ihn auffordernd an. Er verstand direkt und stand auf, um sich neben mich auf den Hocker zu zwängen. Er legte eine Hand auf die Tasten und drückte. Mit einer Hand konnte er schon so eine schöne Melodie spielen. „Merk dir das.", murmelte er. Gebannt beobachtete ich seine Finger. „Jetzt du.", forderte er mich auf. Ich legte meine Hand so hin, wie er es getan hatte und drückte die Tastenfolge. „Also, getroffen hast du schon richtig. Aber du brauchst mehr Gefühl. Press die Tasten nicht so runter und nicht so ruckartig loslassen." Ich versuchte es erneut und es gelang mir sofort besser. „Na siehst du. Mach das nochmal." Ich tat was er sagte. Er ergänzte mein, noch immer ziemlich schlechtes spiel und drückte weitere Tasten. Dies ergab eine wunderschöne Melodie. Ich lächelte. „Das ist sau cool." „Oder?" Manu sah mich mit so einem engelsgleichen Blick an. Ich spürte funken in meinem Inneren. Und wieder wollte ich ihn küssen. Soll ich mich trauen? Ich beugte mich leicht vor, schaute immer wieder auf seine Lippen. Doch Manu drehte seinen Kopf zur Seite. Ich verharrte in meiner Position. Das tat weh.
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Der Austauschschüler /eine Kürbistumor fanfiction
FanfictionDie Schule von Manuel nahm an einem Austauschprogramm innerhalb Deutschlands teil. Die zwei Klassen Besuchen gegenseitig die andere Schule und verbringen die Zeit bei einem zugeteilten Schüler der anderen Schule. Manuel wird aus seinem Austauschsch...