Teil 15

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*Sicht Patrick*

Die Busfahrt über hatte ich fast nur geschlafen. Vom Vortag war ich so müde gewesen. Angekommen, wurde ich von Manu an der Schule in Empfang genommen. Freudig fiel er mir um den Hals. Ich legte meine Hände um seinen Bauch und zog ihn dichter an mich. „Freu ich mich dich wieder zu sehen.", sagte ich leise in sein Ohr hinein. Ich hörte ihn fröhlich schnauben. Dann lösten wir uns voneinander, damit ich meinen Koffer aus den Bus holen konnte. Vor dem Gepäckraum des Busses, tummelte sich meine Klasse. Mein Koffer stand schon draußen und ich musste ihn nur noch greifen. Ich ging zurück zu Manu, der jetzt neben Claus stand und sich unterhielt. „Hallo.", begrüßte ich ihn und gab ihm die Hand. Claus grinste mich frech an. Nein, es war eher fordernd. Ich hob eine Augenbraue. Komischer Kauz.

Wir folgten dem Lehrer hinein in die Schule. Manuels Schule war kleiner als meine und irgendwie auch unsauberer. Wir begaben uns in die große Pausenhalle und sammelten uns. Alle standen hilflos mit ihren Koffern rum. Der Lehrer begann zu reden. Eigentlich genau das, was auch bei uns in der Schule erzählt wurde. Gelangweilt lauschten wir der monotonen Stimme und ich war froh, als wir nach Hause gehen konnten. Endlich würde ich auch mal Manus zuhause sehen.

Wir verließen das Schulgebäude und gingen ein Stück zu einer Bushaltestelle. „Wir müssen etwas warten.", sagte Manu und setzte sich auf die Bank. Ich mich neben ihn. „Wie war die Fahrt? Du hast dich gar nicht gemeldet." Manu schaute mich an. Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich hatte ja keine Pflicht, mich bei ihm zu melden. Manus blick ging wieder nach vorne. Zerknirscht kaute ich auf meiner Unterlippe rum. Irgendwie war ich nervös, dass ich gleich Manus Eltern kennen lerne. Die Stille tötete meine eben noch so gute Laune. „Machen wir heute noch was?", fragte ich schließlich, um die Mauer zwischen uns zu brechen. „Ich weiß nicht. Können wir.", antwortete Manu. In dem Moment, bog ein roter Bus um die Ecke. „Das ist unserer."; sagte Manu und stand auf. Er griff nach meinem Koffer. „Das musst du nicht tragen. Ich kann das alleine.", sagte ich und nahm ihn ihm ab. Entgeistert ließ er mich ihn tragen. Dann stiegen wir ein. Ich fühlte mich so unwohl und Unbehagen. Wieso? Keine Ahnung. Es störte mich selbst. Die ganze Zeit über, wo Manu wieder zuhause war, habe ich mich auf diesen Tag gefreut. Es kaum noch ausgehalten, nicht bei ihm zu sein. Jetzt war ich es und ich konnte mich nicht kontrollieren. Seufzend setzte ich mich ans Fenster und schaute hinaus.

Nach einigen Stationen stiegen wir aus und gingen zu einem großen Hochhaus. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl in den 13.ten Stock. „Hier wohne ich.", sagte Manu und schloss die Tür auf. Eine kleine Wohnung. „Wir sind da!", rief er hinein. Sofort schoss ein kleiner Chihuahua um die Ecke und wedelte sich einen ab. Manu grinste und kniete sich hin, um den kleinen Hund zu streicheln. „Das ist Luna.", sagte er dann zu mir gewandt. „Na du.", lächelte ich und kraulte den kleinen Kopf. „Das ist aber ein süßer Fratz.", sagte ich dann und lächelte nun Manu an. „Hallo Patrick. Schön das du da bist.", sagte eine ältere Frau, die locker Manus Oma hätte sein können. „Hallo.", sagte ich schüchtern. Das war bestimmt nicht seine Oma. „Ich bin Monika. Ich habe noch essen vom Mittag über. Hast du Hunger?", fragte sie mich freundlich. Ich schüttelte den Kopf. „Na gut. Dann viel Spaß euch. Macht kein Dreck.", sagte sie augenzwinkernd und ging wieder weg. Wo auch immer hin. „Ehm, hier ist das Bad. Und da ist mein Zimmer. Wir müssen uns eins teilen. Ich hoffe, du hast damit kein Problem.", erklärte Manu mir. „Ne, habe ich nicht.", antwortete ich und folgte ihm in sein Zimmer. Es war nicht sonderlich groß. Ein Doppelbett, ein Kleiderschrank, ein Schreibtisch mit einem PC und eine Pflanze. In der Ecke stand ein braunes Klavier und auf dem Boden lag eine Matratze. Gerne hätte ich mit ihm in seinem Bett geschlafen. Ich stellte meinen Koffer in eine Ecke des Zimmers und schlüpfte aus meinen Schuhen hinaus. „Schön hast du es hier.", sagte ich und schmiss mich auf meine Matratze. Manu setzte sich auf sein Bett und zog ebenfalls seine Schuhe aus. „Danke." „Und, was machen wir jetzt?", fragte ich und rollte mich dabei auf den Rücken. „Lust einen Film zu sehen, oder so?" Seine Stimme klang wieder so eingeschüchtert. „Welchen?", wollte ich wissen. Er stand auf und ging zu seinem Schreibtisch, schaltete seinen PC an und tippte kurze Zeit später ein Passwort ein. Ich grinste bei seinem Hintergrund. Es war tatsächlich ein Bild von uns beiden, dass wir geschossen hatten, als wir im Bett lagen und quatsch gemacht hatten. Schnell öffnete Manu einen Ordner. Es war im sichtlich unangenehm, dass ich das gesehen hatte. „Schönes Hintergrundbild.", kicherte ich. Einen Kommentar konnte ich mir einfach nicht verkneifen. „Ich habe viele Filme auf der Festplatte. Komm her und such dir was aus.", sagte Manu an mich gerichtet. Auf meinem vorherigen Kommentar, war er gar nicht eingegangen. Ich stand auf und stellte mich hinter Manu. Mein Kinn stützte ich auf seinen Kopf ab. Ich las mir einige Titel durch, jedoch wusste ich nicht welchen. Seufzend richtete ich mich wieder auf. Da kam mir eine Idee. „Mänjuel?", fing ich also an. Er drehte sich zu mir und schaute mich mit seinen großen grünen Augen an. Er war so schön. „Kannst du mir vielleicht vorher was vorspielen?", fragte ich zögerlich und deutete auf das Klavier. Manu folgte kurz meinem Blick und sah mich dann geschockt an. „Ich, ehm. Ich bin nicht gut. Also, ehm.", stotterte er. Ich lächelte ihn verständnisvoll an. „Das ist nicht schlimm. Aber, ich würde es nun mal gerne hören." Meine Hand legte ich an seine Wange und strich kurz mit der Rückseite meiner Finger drüber. Manu holte tief Luft und nickte schließlich. „Also gut." Dann stand er auf und setzte sich auf den Hocker vor dem Klavier. Ich setzte mich auf sein Bett, damit ich ihn gut sehen konnte. Dann legte er seine Finger auf die Tasten und drückte drauf.

Der Austauschschüler /eine Kürbistumor fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt