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Es war noch nicht lange her, das unser erstes Abendteuer geendet hatte, aber Jack wurde schon wieder unruhig und versuchte aus jedem kleinem Überfall ein großes Abendteuer zu machen. Das wir anderen, also ich und die Crew, uns über ihn lustig machten, störte ihn recht wenig. Aber es ist ja auch zum lachen wie er wie ein kleines ungeduldiges Kind am Deck unserer Black Pearl auf und ab lief und die ganze Zeit komische und seltsame Dinge vor sich hin murmelte die keiner, außer ihm, zu verstehen schien. Es war einfach zum lachen, wenn er bei der kleinsten Kleinigkeit, mit seinen Armen rudernd als wolle er davon fliegen, zu seinem Fernglas rannte nur um dann mit hängendem Kopf wieder auf und ab zu gehen. Aber ich wusste was ihn vielleicht aufmunterte, also ich war mir nicht ganz sicher ob er mich nicht für total bescheuert halten würde, aber irgendetwas musste ich ja tun, also stellte ich ihm meine Idee am Abend vor.

"Hochzeit feiern?!" rief er entsetzt. Ich hatte mit so einer Reaktion gerechnet, weshalb es mich nicht all zu hart traf, aber dennoch versetzte es mir einen kleinen Stich in meinem Herzen. " Ja warum nicht? Wir haben doch sonst eh nichts zu tun und ich sehe doch wie sehr du dich langweilst. Es währe doch mal eine schöne Abwechslung." Ich wollte diese Feier unbedingt. Denn schon seit klein war wünschte ich mir eine Prinzessinenhochzeit, aber welches Mädchen wünschte die sich nicht. Aber ich wusste auch das es eine große Herausforderung war Jack dazu zu bekommen mir zu zustimmen. Ich wusste genau was sein Problem war. Er wollte nie Heiraten und doch hat er es getan, doch wenn wir dies feiern würden wäre es etwas "offizielles". Alle, wirklich alle die wir kannten würden es wissen, denn Momentan wussten es nur die Leute die bei unserer Verurteilung dabei gewesen waren. Die Crew, die mittlerweile seit Wochen mit uns auf diesem Schiff holte, ahnte nichts und in Jacks Augen war das auch gut so. "Schöne Abwechslung?!" rief er aus und gestikulierte dabei so stark mit seinen Amen und Händen das ich Angst hatte das er mich aus versehen schlagen würde. " Ja warum denn nicht?" Zum Glück standen wir weit, also so weit wie eben möglich auf einem Schiff, weg von den anderen so das sie uns nicht hören konnten. " Warum? Weil dann alle wissen würden das ich verheiratet bin! Ich ! Derjenige der immer damit geprallt hat an jedem Abend ne andere zu haben! Ich habe immer gesagt ich würde nicht Heiraten, da es mich in meiner Freiheit einschränkt!" regte er sich weiter auf. " Ja, ja ich weiß das doch, aber meinst du nicht wir sollten es ihnen nicht doch erzählen. Ich meine nur... Früher oder Später werden sie es eh erfahren meinst du nicht?" versuchte ich ihn zu besänftigen. " Aber was ist, wenn sie mich dann nicht mehr ernst nehmen. Ich meine, ich habe ja mit unserer Hochzeit quasi meinen "Schwur" gebrochen." " Ach quatsch! Sie nehmen dich Ernst weil du ein guter Captain bist und weil du weißt was du tust, nicht weil du immer alle deine Versprechen hältst." " Meinst du wirklich ?" fragte er immer noch stark zweifelnd. " Ja das meine ich!" sagte ich und schaute ihm dabei fest in die schokobraunen Augen.

Wir saßen noch lange an diesem Abend dort und diskutierten über die, von mir vorgeschlagene, Hochzeitsfeier. Ziemlich überraschend stimmte Jack nach einiger Zeit tatsächlich zu. „Echt?" fragte ich überrascht. Ich wusste in diesem Moment einfach nicht was ich sagen sollte, da ich mich innerlich schon auf eine Enttäuschung eingestellt hatte, doch umso mehr freute ich mich über Jacks Zustimmung. „Darf ich es Anna erzählen?" fragte ich auch schon. Anna, eigentlich AnnaMaria war hier auf dem Schiff mittlerweile zu meiner besten Freundin geworden. Sie war die einzige, aus genommen Jack, mit der ich über alles reden konnte und zudem auch die einzige weibliche Person auf der Black Pearl. Doch zurück zu Jack, welcher mich nun mit einem leicht skeptischen grinsen betrachtete und als Antwort auf meine Frage nickte. Ich fiel ihm, vor Freude über das ganze Gesucht strahlend, um den Hals und drückte ihn ganz fest an mich. „ Danke ! "flüsterte ich in seine Schulter. „Für dich doch immer, Jay." flüsterte er ,genauso leise wie ich zuvor, zurück. „Jay?" fragte ich belustigt. Ich hatte nie einen einen richtigen Spitznamen und habe früher andere Kinder für ihre Kosenamen beneidet, doch als ich älter wurde, wurde mir bewusst das es wichtigere Dinge im Leben gab, als einen schönen Kosenamen.

„Ja, ich finde Jane klingt so sperrig, da dachte ich Jay passt viel besser zu dir." ich musste Lächeln und schaute zu ihm auf. „ Finde ich gut." kommentierte ich seine Erkläuterung. Wir schauten uns einen Moment schweigend an, bis ich ihm einen Kuss auf den Mund gab und mich dann ohne ihn nocheinmal anzuschauen auf die Suche nach Anna zu machen. Den etwas verblüfften Jack ließ ich einfach stehen.

Es dauerte nicht lange da fand ich Anna in ihrer Hängematte liegend. Sie bewegte sich nicht, also ging ich davon aus das sie schlief, doch das war mir in diesem Moment herzlich egal, da ich ihr die erfreulichen Neuigkeiten mitteilen wollte. „ Anna! Anna! Aufstehen! " rief ich laut in ihr Ohr, so dass sie aufschreckte und glatt aus der Hängematte fiel. „ Sag mal spinnst du, eigentlich? Weißt du wie hart der Boden hier ist und wie scheiße weh es tut wenn man da drauf fällt? " schnauzte sie mich unfreundlich und verärgert an. „ Ja ja ich weiß und es tut mir ja auch leid, aber..." Sie ließ mich nicht ausreden,: „ Aber was? Hatten wir nicht ausgemacht, das du mich nur wecken sollst wenn etwas passiert oder Sparrow beschließt zu heiraten?" fragte sie mich immer noch ziemlich aufgebracht.

Jane NorringtonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt