Ich saß sehr deprimiert in meiner kleinen Zelle, denn nachdem James Jack und mich mit auf das Schiff genommen hatte wurden wir wie Sklaven in kleine, sehr kalte und ungemütliche Zellen gesperrt. Jack jedoch hat es irgendwie geschafft James davon zu überzeugen das er sich wenigstens bis wir in Port Royal waren frei auf dem Schiff bewegen durfte da er ja eh nirgendwohin konnte. Aber als ich es dann auch versucht habe, hat James sofort abgeblockt und mich ignoriert. Aber so ist das halt. Für ihn bin ich keine normale Gefangene, für ihn bin ich seine kleine ungezogene Schwester die er versucht durch harte Strafen und Drohungen mit dem Tod wieder zur " Vernunft" zu bringen. Was für ein Unsinn! Auch wenn er denkt ich sei Verrückt geworden. Ich bin definitiv bei klarem Verstand. Und das alles nur, weil ich Piraten nicht so abstoßend und scheußlich finde wir er und ganz ehrlich, mittlerweile bin ja so gut wie selber ein Pirat. Das macht die Sache wohl auch nicht mehr besser. Und glaubt mir wenn ich sage das er mich Umbringt, denn er hat ein Herz aus Stein und zur Not würde er sogar seine eigene Schwester umbringen, nur um der Welt zu zeigen das er es wirklich ernst meint mit seinem Hass auf Piraten. Wie verblendet muss man denn sein um so kaltherzig zu werden? Ich meine ich hasse ihn auch, aber tief in mir drin weiß ich das ich ihm niemals etwas antun könnte, egal was er auch macht, er ist immerhin mein Bruder und auch mittlerweile der einzige aus meiner Familie der noch Lebt. Auch wenn wir keine typische Bruder-Schwester Beziehung führen und wir uns gegenseitig sehr abstoßend finden würde für mich eine Welt zusammen brechen wenn er nicht mehr da währe. Ich habe ihm zwar oft den Tod gewünscht, doch nie, kein einziges mal habe ich es ernst gemeint. Ich meine klar ich hätte nichts dagegen wenn er mal wieder eine Niederlage erleben würde, aber das würde nur seinen Stolz verletzen und nach ein paar Monaten und spätestens nach ein paar Jahren wieder vergessen sein.
Ich schreckte aus meinen zugegeben ziemlich düsteren Gedanken auf, als Jack plötzlich zu mir herunter kam. " Hey" flüsterte ich leise. " Hey" kam es von ihm zurück. " Was machst du hier?" "Eigentlich wollte ich dir nur mitteilen das dein Herzallerliebster Bruder sich gerade eben mit Elisabeth verlobt hat. " Was warum?" fragte ich geschockt. Wie konnte er nur so gelassen bleiben, bei solchen schrecklichen Neuigkeiten. " Was weiß ich warum! Seh ich wirklich so aus als hätte ich denen die ganze Zeit zugehört?!" fragte er etwas genervt. Ich verdrehte nur die Augen. War ja mal wieder klar. Wann hörte er denn überhaupt mal zu. " Hast du denn wenigstens gefragt ob ich an lässig diesem Wunderbaren Ereignisses hier heraus darf um weiß Gott nicht was zu machen?" fragte ich Hoffnungsvoll. Vielleicht hat unser lieber Jack ja wenigstens einmal in seinem Leben nicht nur an sich und seine Bedürfnisse gedacht. Und tatsächlich, ich wollte es erst gar nicht glauben, er hat tatsächlich gefragt. Grinsend hielt er mir den Schlüssel unter die Nase. " Stell dir vor da hat unser lieber James mir doch frei gestellt zu entscheiden ob und wann ich dich rauslasse." Ich sah ihn etwas ängstlich an. Er würde mich doch jetzt nicht noch ein paar Stunden hier drin lassen oder? Zur Sicherheit fragte ich nochmal nach: " Aber du wirst mich doch hier heraus lassen, oder ?" Sein grinsen wurde breiter. Aber er nickte:" Natürlich werde ich dich hier heraus lassen. Die frage ist nur wann ...!" Mit diesen Worten kehrte er mir den Rücken zu und wollte gehen doch ich rief ihn zurück. " Jack! Das ist doch jetzt nicht dein ernst. Du lässt mich doch jetzt nicht wirklich in diesem Loch verrotten!? Bitte nicht Jack. Bitte..." Das letzte Wort flüsterte ich nur noch, doch Jack schien es nicht zu kümmern wie es mir ging und ohne noch ein letztes Wort ging er wieder an Deck. Ich glaube es nicht. Er lässt mich wirklich hier drin, dabei weiß er ganz genau wie sehr ich es hasse eingesperrt zu sein. Und sonst will er doch auch immer die Freiheit für alle, außer für die die es nicht verdient haben. Oh nein! Denkt er vielleicht ich habe die Freiheit nicht verdient ? Nein warum sollte er das tun, er hat gar keinen Grund dafür. Und um so länger ich dort saß um so mehr schmerzte mein Herz, denn ich hatte wirklich geglaubt das er mich wenigstens ein bisschen mag. Oder hatte ich mir die Freundschaft zwischen uns nur eingebildet? Aber wenn es so wäre konnte ich mir seine Reaktion auf meinen " Tod" nicht erklären. Ihm musste was an mir liegen, da war ich mir sicher. Aber warum ließ er mich dann nicht hier heraus. Ich bekam Panik. Mein Atem ging schneller, ich wurde immer hektischer bis ich fast keine Luft mehr bekam. ich musste mich beruhigen. Ein atmen und aus atmen. Das wiederholte ich solange bis sich meine Atmung wieder etwas beruhigt hatte. Vielleicht wollte er mich auch nur ein bisschen zappeln lassen, als Rache für den Schock den mein angeblicher Tod bei ihm ausgelöst hatte. Ja so musste es sein. Ich durfte nicht immer nur das böse in allem sehen.
Und ich sollte recht behalten, denn nach nicht all zu langer Zeit kam Jack wieder zu mir herunter gestiegen und schloss fröhlich pfeifend die Käfig Tür auf. Langsam stand ich auf. Ich musste aufpassen das mir nicht schwarz vor Augen wird, denn ich hatte lange nichts mehr gegessen, geschweige denn getrunken, außerdem saß ich bestimmt einen Tag und eine Nacht nur auf dem Boden, so das ich leicht schwankte als aufstand. Etwas überfordert mit der Situation hielt ich an der Wand fest und balancierte ich so irgendwie aus der Zelle zu Jack. Bei ihm angekommen konnte ich nicht anders als in Tränen auszubrechen und ihm in die Arme zu fallen. Ich wusste auch nicht was los war, aber ich war in diesem Moment so froh nicht mehr alleine zu sein und das ich Jack wirklich zurück gekommen war um mich zu befreien und dann hatte ich gleichzeitig so viel Angst vor dem Henker und im allgemeinen mir war das alles zu viel und ich brauchte jemanden der mich einfach nur in seinen Armen hält und mir sagt das alles wieder gut werden wird. Jack war erst etwas unschlüssig was er nun tun soll, denn ich glaube nicht das er damit gerechnet hat. Aber dann entschied er sich für das, meiner Meinung, nach Richtige, und umarmte mich ebenfalls. Und als er dann auch noch anfing mir leise ins Ohr zu flüstern das alles gut wir, musste ich nur noch mehr schluchzen.
Wir standen noch eine ganze Weile so da ohne irgendetwas zu sagen bis ich ihn etwas fragte was mir schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf der Seele brannte. " Jack?" " Mmhh?" Er hielt mich dabei weiterhin fest umklammert. " Kann ich dich mal was fragen?" " Ja kannst du." Ich atmete einmal tief durch und nahm all meinen Mut zusammen:" Was bin ich für dich?" Für manch einen mag das eine ganz normale Frage sein, doch mir ist in den letzten Tage etwas klar geworden und zwar das ich mich verliebt hatte. In Jack. Ich wusste wenn er jetzt sagen würde ich wäre für ihn nur wie eine kleine Schwester oder ein nerviges Anhängsel würde mein Herz in tausende Stücke zerspringen und niemals ganz geheilt werden. Okay das ist vielleicht etwas übertrieben, doch ich wusste das ich das in diesem Moment genauso fühlen würde. " Ich...Also..." Es schien so als wüsste er nicht so recht was er sagen sollte, also half ich ihm auf die Sprünge:" Bin ich für dich nur wie eine Schwester oder ein nerviges Anhängsel?" " Nein!" kam ziemlich bestimmt von dem Mann der mich in seinen Armen hielt, denn auch jetzt noch strich er mir beruhigend über den Rücken. Er merkte das seine Antwort zu schnell und zu heftig kam und redete schnell weiter: " Nein, du bist kein lästiges Anhängsel, wie kommst du darauf? Ich würde niemals ein lästiges Anhängsel trösten. Du bist für mich aber auch nicht die kleine nervige Schwester die überall dabei sein will. Du bist eher ... Ja ich weiß nicht. Wie eine gute Freundin du gleichzeitig, jemand für den ich ohne zu überlegen meinen Rumvorrat aufgeben würde. Ich glaube ohne dich währe mein Leben nur halb so wertvoll..." Das letzte sagte er mehr zu sich selbst, aber dennoch hüpfte mein Herz bei seinen Worten freudig auf. Ich bin ihm etwas Wert, um genau zu sein, bin ich ihm mehr Wert als sein geliebter Rum und das muss schon was heißen. Also nahm ich noch einmal meinen ganzen Mut zusammen und flüsterte: " Jack ich liebe dich..." Erstaunt über mein Geständnis schob er mich ein Stück zurück damit er mich besser ansehen kann. " Meinst du das Ernst?" Ich glaube ich habe noch nie so große Zweifel in seinen Augen gesehen und doch nickte ich leicht. Plötzlich zog er mich an sich und küsste mich mitten auf meine Lippen. Ich keuchte kurz erschrocken auf, doch dann entspannte ich mich, schloss die Augen und genoss einfach den Kuss.
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Jane Norrington
FanfictionDie junge Frau, Jane Norrington, trifft durch Zufall auf den berühmten Captain Jack Sparrow. Durch mehrere unglückliche Zufälle, sollen die beiden für Vergangene Verbrechen büßen und durch die Henkers Hand sterben, jedoch schafften die beiden es zu...