Drittes Kapitel (Leyla)

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Als ich aufwachte, fühlte sich mein Gesicht so nass an, und das Bett so hart. Ich öffnete die Augen, um zu sehen, wie spät es war, doch ich sah, dass ich nicht in meinem Zimmer war. Dann kamen die Erinnerungen an gestern zurück und ich saß mit einem mal Kerzengerade. Aber es war nicht laut. Im Gegenteil, es war mucks-mäuschen still. Stille, die nur vom Gezwitscher der Vögel unterbrochen wurde. Die Sonne kitzelte mich an der Nasenspitze und der Himmel war strahlen blau. Es sah alles so perfekt aus, so friedlich. Als wäre nichts, aber auch gar nichts geschehen. Langsam schritt ich zur Tür des verlassenen Hauses und drückte sie auf. Ein warmer Lufthauch kam mir entgegen und eine leichte Windböe umspielte meine Haare. Langsam machte ich mich auf den Weg, wohin wusste ich noch gar nicht so genau. Nur weiter. Ich war gestern wohl irgendwie in einem kleinen Dorf gelandet, oder so denn es war nicht sehr groß. Ich kam an einer Grundschule vorbei, wo ein paar Kinder auf dem Schulhof fangen spielten. Sie beachteten mich auch gar nicht, wieso auch. "Morgen sind Ferien, morgen sind Ferien!" rief ein kleines Mädchen aufgeregt." Was Morgen schon? War es nicht eigentlich noch ein bisschen hin bis zu den Ferien? Oder hatte ich nur mal wieder meine Termine nicht im Kopf? Verwirrt lief ich weiter und kam an einem Kiosk vorbei. Groß in der Schlagzeile stand: "Mädchen wird seit zwei Wochen vermisst!" Darunter waren zwei Bilder, das eine von mir, das andere von meinem Ranzen, der immer noch einsam auf der Straße, neben dem umgekippten Mülleimer lag. Momentmal, scheiße! Was ist wenn mich jemand erkennt? Wie soll ich denn erklären was passiert ist?! Wie soll ich Mama und Papa erklären das ich weg bin? Und wieso war ich seit zwei Wochen weg?! Aber als ich genauer hinsah, merkte ich, das die Haare des Mädchens auf dem Foto, im Gegensatz zu meinen einen leichten Orangenen stich  hatten, ihre Gesichtsformen waren auch ein wenig anders, die Wimpern kürzer und die Augen, hatten einen stich ins braune, während meine blau-grau waren. "Ähm, müsstest du nicht in der Schule sein, wie alle anderen Kinder auch?" fragte der Herr im Kiosk. "Öh no, wir haben heute 1/2 entfall." log ich schnell und lief weiter. Im nächst besten Geschäft kaufte ich mir neue Kleidung, da meine genauso aussah, wie die des Mädchens auf dem Bild in der Zeitung. Ich entschied mich für ein hübsches Sommerkleid, nicht zu letzt, da ich es mir mit den fünf Euro, die ich dabeihatte leisten konnte. Es war  dunkel-blau mit kleinen weißen Punkten. Danach machte ich erstmal kurz Pause auf einer Wiese. Ich lehnte much gegen einen schönen alten Baum und schloss die Augen. Als ich sie wieder öffnete, sah ich ein Mädchrn, das gerade am Hausaufgaben machen war. Aber dann fing sie an irgendwas in ihr Heft zu malen. Und radierte es wieder weg. Und schlief ein. Ich auch fast. Jann man das eigentlich? Im Traum einschlafen? Glaub nicht. Irgendwann zeigte ihr Wecker dann an, dass es kurz nach sieben war. "Ähm, ich glaube du solltest aufwachen." meinte ich freundlich. Wieso eigentlich? Ist eh nur ein Traum. Dich das Mädchen wachte nicht auf. "AUFWACHEN!" schrie ich jetzt, und das Mädchen schreckte tatsächlich hoch. Und ich auch, und saß wieder unter dem Baum. "Also ernsthaft, früher konnte ich nie schlafen und hetzt schlafe ich viel zu viel und träume durchgedrehte Träume?" fragte ich mich selbst genervt und rappelte mich auf. Für einen Moment war alles so grün. Ach was. Ich rieb mir über die Augen und siehe da, alles war ganz normal. Aber ich fühlte mich anders, als ob ich an etwas dran gebunden sei. Aber es war nicht beengend, sondern angenehm und beruhigend, es gab mir das Gefühl nicht mehr allein zu sein. Es war ein komisches Gefühl. Fast nicht zu beschreiben. "Du wirst es noch früh genug verstehen" ich fuhr herum. "Wer hat das gesagt?" fragte ich. Doch niemand antwortete. "Tja, dann nicht."

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