Kapitel 19 ~ Fatherhood

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Bella:

Pfeifend putze ich den Tisch ab und trug die Gläser zurück an die Theke. Seit einem Monat hatte ich endlich wieder einen Job, in einem kleinen Kaffee in der Innenstadt. Rika, die Besitzerin, war schon über 70 Jahre alt und freute sich immer sehr wenn ich zum Arbeiten kam. Auch Alejandro durfte ich hierher mitnehmen und die alte Frau kümmerte sich immer rührend um meinen kleinen Schatz. Lächelnd setzte ich mich zu Rika an den Tisch, die mich zu sich gewunken hatte. "Mach doch mal eine kleine Pause! Wie geht's dir denn?" Seufzend strich ich mir mein Haare aus dem Gesicht. "Gut!", antwortete ich knapp. Als wir die Türglocke hörten, richteten sich unsere Blicke auf den Gast. Erstaunt sah ich auf die Person, die lächelnd auf mich zukam. "Levi...", entfuhr es mir, bevor ich aufsprang und ihm gegenüberstand. Das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit, konnte ich wieder einen Blick in seine Augen werfen. Er sah unglaublich gut aus, in seinem schwarzen Anzug und dem schwarzen Mantel darüber. "Hay Bella!", seine Stimme war leise. Kurz blickte er nervös an mir vorbei. Sein Blick wurde unglaublich sanft. Mit einer leisen Vorahnung drehte ich mich um und folgte seinem Blick, der auf Alejandro, der in seinem Kinderwagen lag, fiel. Lächelnd nahm ich unseren Sohn auf den Arm und ging auf den Blonden zu. "Was machst du hier?", fragte ich ihn vorsichtig. Mit seinem Zeigefinger, fuhr er Alejandro sanft über die Wange, dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. "Können wir kurz unter vier Augen reden?" Überrascht sah ich ihn an. "Geh ruhig! Ich schaff das hier auch kurz alleine!", kam da schon von Rika. Dankbar lächelte ich sie an. Nach kurzem Überlegen drückte ich Levi seinen Sohn in den Arm und verschwand mit einem "Ich hol nur kurz meine Jacke" nach hinten. Bevor ich den Raum wieder betrat, warf ich vorsichtig einen kurzen Blick hinein. Levi stand immer noch in der Mitte des Raumes, wiegte den Kleinen sanft hin und her und unterhielt sich mit der alten Dame. "So wir können!", meinte ich und stellte mich vor meinen Anwalt. Dieser legte Alejandro in seinen Kinderwagen und schob ihn aus dem Café. "Ich bin spätestens in einer halben Stunde wieder da Rika!", versprach ich ihr, als Levi schon draußen stand. "Dein Anwalt ist ja ganz vernarrt in den Kleinen!", kicherte sie. Nachdenklich betrachtete ich den Blonden der mit unserem Sohn herumalberte. So entspannt hatte ich ihn schon lange nicht mehr gesehen. "Levi ist der Vater von Alejandro!"

Schweigend gingen wir nebeneinander her. Keine Sekunde hatte Levi den Kinderwagen losgelassen und so schob er ihn immer noch. "Wie du weißt war dein Vater vor zwei Tagen bei mir in der Kanzlei.", fing er dann plötzlich an. Kurz zuckte ich zusammen, als er so plötzlich anfing zu sprechen, dann nickte ich schnell. "Er meinte dass er in der Verhandlung gegen dich aussagen würde!" "Wie bitte?! Was erlaubt der sich eigentlich? Ich mein er hat Alejandro noch nie in seinem Leben gesehen! Oh wenn ich den in die Finger bekomme!", Wut und Enttäuschung machten sich in mir breit. Was war er für ein Vater. "Bella, bitte beruhige dich!  Du wirst überhaupt nichts machen! Überlas das mal schön mir!", mein Blick fiel auf den Blonden und der Blick, denn er aufgesetzt hatte, machte selbst mir ein wenig Angst. "Auf jeden fall hab ich mir etwas überlegt, aber dafür brauch ich deine Einverständnis." Neugierig sah ich ihn an, als er nach ein paar Sekunden immer noch nichts gesagt hatte, seufzte ich: "Was hast du dir überlegt?" Mit einem leichten Lächeln sah er mich an. "Ich möchte einen Vaterschaftstest machen!", lies er die Bombe dann platzen. Ruckartig blieb ich stehen. Ein unangenehmes Stechen machte sich in meiner Brust breit. "Du glaubst mir also nicht das er dein Sohn ist?", wisperte ich dann. "Was? Gott nein Bella! Hast du ihn schon mal angeschaut? Ich wäre blind, wenn ich dir das nicht glauben würde. Aber wenn die Weel es wirklich schaffen würde, was sie nicht tun wird, aber wenn sie es wirklich schaffen würde, dass Alejandro dir weggenommen wird, kann ich sofort das Sorgerecht für ihn beantragen und hab gleich einen Beweis dafür dass er mein Sohn ist. Nur für den Fall, dass alle Stricke reißen." Er hatte sich vor mich gestellt und mir die ganze Zeit in die Augen geschaut. "Heißt das, dass du mir verziehen hast?", fragte ich ihn hoffnungsvoll. Jetzt seufzte er und strich sich durch seine Haare. Mittlerweile hatte ich herausgefunden, dass er das immer machte, wenn er nervös war. "Wenn ich ehrlich bin, dann nein! Ich weiss auch nicht, ob ich das irgendwann mal kann, aber ich hatte vorgestern ein Gespräch mit meiner Schwester und die hat mir die Augen ein wenig geöffnet. Weißt du, mir ist klar, dass das alles für dich nicht einfach war und ich bewundere dich dafür, dass du es solange alleine geschafft hast. Aber ich kann nicht verstehen warum du mir in den letzten Monaten nie die Wahrheit gesagt hast?" Ich merkte wie mir Tränen in die Augen stiegen. "Ich hatte Angst. Angst, davor das du mir meinen Sohn wegnimmst!", wisperte ich. "Aber er ist genauso gut mein Sohn!", kam leise von ihm. "Ich werde dir Alejandro niemals wegnehmen, aber er ist unser Sohn!" Er machte wieder eine kurze Pause. "Ich möchte ihn aufwachsen sehen, mit ihm was unternehmen und ihm zeigen, dass sein Daddy in lieb hat." Gerührt sah ich ihn an. "Das wirst du!", brachte ich dann stockend hervor. "Und ich werde alles tun, damit du merkst dass du mir verzeihen kannst!" Mit einem Lächeln sah er mich an und nickte. "Ich mag dich Bella, deswegen hat mich die ganze Sache auch so sehr getroffen.", ich merkte wie schwer ihm diese Worte fielen.  "Ich mag dich auch!", flüsterte ich leise mit roten Wangen, dann lief ich schnell weiter. "Komm jetzt ich muss zurück in die Arbeit!", rief ich über meine Schulter. Lachend kam mir der Blonde hinterher. "Woher weißt du eigentlich wo ich arbeite?", fragte ich ihn als wir wieder am Café angekommen waren. "Das wurde mir mitgeteilt, als du angemeldet wurdest. Find ich übrigend's gut, dann hat die Weel noch weniger gegen dich in der Hand." "Ja Rika ist wirklich eine tolle Chefin, ich darf sogar Alejandro mitbringen und sie kümmert sich dann ein wenig um ihn, während ich arbeite!", erzählte ich ihm freudig. Mit einem Lächeln hob er mir den Kinderwagen die kleine Stufe hinauf und drehte sich dann zu mir. "Also was sagst du jetzt zu dem Vaterschaftstest?", fragte er mich dann. Seufzend dachte ich noch mal kurz nach. "Na gut, was brauchst du dafür?", fragte ich ihn. "Nur ein paar Haare!", er holte eine kleine Plastiktüte hervor und ich riss meinem Schatz ein Härchen aus. "Hier Mr. Coleman! Machen Sie was Sie für richtig halten.", ich lies das Haar in das Tütchen fallen. "Mach ich Miss Carter!", er lächelte mich nochmal an und strich Alejandro noch einmal über die Wange. "Wir sehen uns dann vor der Verhandlung bei mir in der Kanzlei!" "Ja bis dann!", kurz überlegte ich, doch ich traute mich nicht ihn zu umarmen. Mit einem Kribbeln im Bauch sah ich ihm nach, wie er zu seinem Aston ging, einstieg und davon fuhr. Seufzend betrat ich wieder das Café. "Bin wieder da!"

Hallooo,

hier ist wieder ein neues Kapitel, diesmal auch etwas länger ;) Endlich haben die beiden mal miteinander geredet ;) Wie findet ihr Levi's Worte an Bella ?

Ich hoffe es gefällt euch <3 Würde mich über einen Kommenatr und einen Vote freuen <3

Eure Biene <3

StaranwaltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt