Kapitel 5

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Am nächten Morgen stand ich erst um 11 Uhr auf und verpasste somit das Frühstück. Wahrscheinlich wäre ich sowieso nicht gegangen.

Gestern war der erste Tag, an dem ich meine Mutter nicht besucht hatte. Ich fühlte mich deswegen schlecht. Also beschloss ich sie jetzt gleich zu besuchen.

Ich krabbelte aus dem Bett und hielt einen Moment inne, als ich das Blatt Papier mit dem Muster auf dem Boden liegen sah.

Ich konnnte den Anblick nicht ertragen. Wie es da lag. Allein. Auf dem Boden. Ohne einen Knick. Schnell nahm ich es, knüllte es und stopfte es in meine Tasche.

Gerade wollte ich ins Bad gehen, da blieb ich stehen. Wieso sollte ich mich eigentlich waschen? Für wen? Also lief ich aus der Tür raus, in den Gang.

Ich lief zu meiner Mutter. Sie lag immernoch da. Genau gleich, wie alle anderen Tage davor. Es hatte keinen Unterschied gemacht, ob ich einen Tag da war oder nicht. Der einzige Unterschied war mein Gewissen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich sie nicht besucht hatte.

Deswegen beschloss ich, heute den ganzen Tag bei ihr zu bleiben. Somit wollte ich meine Stunden ausgleichen, aber auch mein Gewissen. War es jetzt schon wie eine Pflicht für mich?

Abends kam ich wieder in mein Zimmer zurück. Es war dunkel und kalt. Die Krankenschwester kam nur noch selten. Sie hatte viel Stress und war froh, dass sie sich nicht auch noch um mich kümmern musste.

Ich schaltete das Licht an und legte mich auf mein Bett. Langam sah ich zur Seite. Ich bemerke einen einen Umriss auf meinem Tisch. Ich richtete mich auf und lief auf den Tisch zu. Da lag es. Mein Blatt. Es war auseinenander gewickelt. Aufeinmal sah ich große Buchstaben quer über die Muster geschrieben: 'Verzweiflung?'

Mir stockte der Atem. Woher kam das Blatt? Hatte ich es verloren? Woher wusste die Person, die mich gefunden hat, welches Gefühl durch die Muster lief? Und vorallem, woher wusste die Person, dass es mein Papier war?

Ich schaltete das Licht aus und legte mich wieder in mein Bett. Mein Herz raste. Wer könnte es gewesen sein? Die Einzigen mit denen ich geredet hatte, waren Mini Marc und die Krankenschwester. Die Krankenschwester hätte mich doch eher persönlich darauf angesprochen. Also Mini Marc. Aber, konnte er denn überhaupt schon schreiben?

Ich blieb die ganze Nacht lang wach und starrte an die Decke. Die Gedanken hörten nicht auf. Es waren so viele Fragen.

Ich stand schon um 8 Uhr dieses Mal auf. Entschlossen lief ich ins Bad und wusch mich. Warum wusste ich selbst nicht. Ich rannte zu dem Zimmer von Mini Marc und trat ohne zu klopfen ein. Ich konnte ihn erst nicht entdecken, da er unter dem Bett lag.

Schnell ging ich auf ihn zu und bückte mich. "Hast du mein Blatt gefunden?", fragte ich eifrig. Erschrocken konnte er nur "Hä? Was? Welches Blatt?" herausbringen. Die wenigsten Leute würden es zugeben. Also fragte ich anders: "Kannst du schreiben?" Da sah er mich an. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln: "Ja. Ich habe mir gestern einen Bustaben beigebracht. S. Es ist so schön geschlungen..."

Bei dem Rest hörte ich nicht mehr zu. Wer konnte es dann gewesen sein?

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Heyy,
Also es tut mir sehr leid, dass es momentan noch so 'unspannend' ist. Aber das kommt alles noch ^^.

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