Kapitel 16

24 2 0
                                    

In Gedanken verloren ging ich aus meinem Zimmer raus. Nur schwarz. Warum? Was wenn wieder etwas Merkwürdiges passiert? Was wenn es sich wiederholt? Wenn wieder jemand mein Blatt nimmt? Ich sollte es lieber holen und bei mir tragen.

Langsam öffnete ich die Tür und wollte zu meinem Bett laufen, als ich erschrocken zurückwich. Es war weg. Mein Papier, auf dem ich noch vor einigen Minuten etwas "gemalt" hatte, war weg. Wo? Warum? Verängstigt bückte ich mich und schaute unter mein Bett. Nichts. Ich hob verzweifelt meine Decke und mein Kissen hoch, in der Hoffnung es dort zu finden, doch erfolglos.

Gehämmt trat ich ein paar Schritte zurück und starrte auf mein Bett. Wo war es? Hatte es wieder jemand genommen? Ist er noch in der Nähe?

Ich rannte aus meinem Zimmer hinaus, den Gang entlang zu der Treppe. Dort war niemand. Er hätte doch an mir vorbei gehen müssen... . Ich lief die Stufen hinunter, in den Gemeinschaftsraum und sah mich um.

Alles war wie immer. Viele Kinder, die spielten, lachten und tobten. Doch auch einige, die einfach ruhig  da saßen oder lasen.

Mini Marc malte. Er lag mit dem Bauch auf dem Boden, mit den Ellenbogen abgestützt und hantierte mir vielen bunten Farben auf einem Papier.

Ich beschloss das Alles zu versuchen zu vergessen und setzte mich zu ihm. "Was maltst du?", fragte ich ihn. "Ach, ich weiß nicht so recht. Es sollte eigentlich ein Portrait von einem Mann sein, aber es wird irgendwie nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe.", erklärte er mir. "Hmm.. ich finde es sieht doch gar nicht so schlecht aus. Eine vielleicht etwas große Nase oder nicht?", versuchte ich ihm etwas Mut zuzusprechen, doch auch Kritik auszuüben, damit es nicht s offensichtlich war. Er gringste: "He, sag nichts gegen Leute mit großen Nasen." Ich lachte: "Was sollen das eigentlich für grüne Haare sein und der blaue Mund?" "Hmm.. weiß nicht. Die Haare sind vielleicht vom Joker und der Mund.. ach keine Ahnung."

Da ich nicht mehr wusste, was ich sagen sollte, fragte ich ihn, ob wir nach draußen gehen wollen. Er nickte und wir zogen unsere Jacken an. "Und was machen wir hier?", fragte er mich. "Keine Ahnung. Reden?", sagte ich. "Ah. Ich wollte dich sowieso noch was fragen." "Ähh.. ok?", ich wurde etwas nervös. "Hast du eigentlich keine Verwandten oder so zu denen du gehen könntest?"

Ich war erstaunt. Es kam nicht oft vor, dass wir über unsere Familien oder Vergangenheit redeten. Genauer gesagt haben wir das erst einmal ausführlicher. Damals habe ich das Thema angefangen. Jetzt war er dran.

"Also meine Tante und mein Onkel leben in Australien. Außerdem wollten sie sich von uns, eher unserer gesamten Blutlinie abschotten. Das haben sie mit ihrem Umzug getan. Warum, wollten meine Eltern nicht sagen. Es ist kompliziert, sagten sie immer. Meine Omas und Opas sind schon gestorben und dann bleibt eben nicht mehr viel übrig. Bei dir?", gab ich mit all meinen Informationen heraus. Meine Eltern haben versucht möglichst wenig Kontakt mit anderen Leuten, egal Familie oder Freunde, zu haben. Das war normal für mich, weshalb ich nie genauer nachgefragt habe. Nun konnte ich es nicht mehr.

"Bei dir?", fragte ich Marc. "Früher war ich oft bei meiner Tante, doch diese ist leider an Krebs gestorben. Sie war auch schon realtiv alt. Seit her durfte ich nichts mehr mit irgendjemanden aus meiner Verwandtschaft machen. Der Grund ist mir unbekannt."

Aufeinmal wurde mir bewusst, dass Mini Marc und ich uns nicht so sehr in unserer Geschichte unterscheiden, wie ich immer angenommen hatte.

-----

Heyy,
Ich wollte sagen, dass ich mir den Flur ungefähr so vorgestellt habe. Wenn ihr andere Fantasien habt, könnt ihr sie mir gerne mitteilen.

(Oa war die Suche nach dem Flur creepy 😟).

(Oa war die Suche nach dem Flur creepy 😟)

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Your Life.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt