„Miss. Pierce warum bin ich hier?"

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Sidney's Sicht

Ich kann gar nicht mehr aufhören an den gestrigen Abend zu denken. Es war echt wundervoll mit ihr zu reden und meine Zeichnungen anzuschauen. Wenn ich mich aber genauer daran erinnere muss ich zugeben das es da eine seltsame Situation gab. Mir kommt es so vor als wären ich und Miss. Pierce uns Gestern sehr nahegekommen. Etwas zu nahe meiner Meinung nach. Ich meine ja nur, dass es doch sehr komisch kommt, wenn sich eine Schülerin und Lehrerin so gut verstehen, oder? Ach was weiß ich...

„Guten Morgen." dröhnt die Stimme von Miss. Johnson durch den Raum. „Guten Morgen." entgegnen wir in einem schlaftrunkenen und monotonen Ton. „Bitte setzt euch." Miss. Johnson klingt mal wieder gut gelaunt wie immer. „Gott, nimmt die Drogen oder wie kann sie so gut drauf sein?" flüstert Kate genervt und verdreht dabei die Augen. „Ben, aufwachen..." ich rüttele meinen besten Freund wach der sich wütend von mir weg dreht. „Noch fünf Minuten ey..." „Der Unterricht hat schon angefangen." zische ich ebenfalls genervt zurück. „Sidney, gibt es da etwas was du der Klasse berichten möchtest?" erkundigt sich meine Lehrerin die das Geflüster gemerkt hat und sich deutlich dadurch gestört fühlt. „Nein tut mir leid, wir sind nun still." entgegne ich respektvoll. Somit wird der Unterricht weitergeführt und die Zeit vergeht quälend langsam. Zum glück hat aber auch alles ein Ende. Auch dieser in die länge gezogene Schultag. Die letzten zwei Stunden fallen nämlich Gott sei Dank aus. Der einzige Nachteil ist das wir in der letzten Stunde Miss. Pierce gehabt hätten. Schade das ich sie also heute nicht sehe...

Auf dem Weg zum Bus realisiere ich wie sehr mein Kopf weh tut vor lauter Druck. Erstmal das ich in der Schule unzählige Prüfungen habe und Referate halten muss und von den Hausaufgaben mal abgesehen. Dann auch noch das mich nächstes Wochenende meine Schwester besuchen kommen möchte. Nebenbei habe ich auch noch einen neuen Wochenendsjob. Zu allem übel dann auch noch mein Gefühlsdurcheinander. >Das ist mir alles etwas zu viel. < höre ich in meinen Gedanken als mich plötzlich jemand von hinten aufgreift und zu Boden drückt. „Hey was..." mir wird der Mund zugehalten und ich spüre Schläge in meinem Bauch. Ein bestialischer Schmerz durchzieht meinen Körper. Ich versuche zu schreien doch ich werde davon abgehalten und es wird immer weiter auf mich eingeschlagen. Es tut so verdammt weh. Ich kann nicht mehr lange dagegen ankämpfen. Es ist schwer zu sagen wie viele Personen es sind aber ich schätze ganz grob gesagt sind es wohl sieben. „Tja Kurt, renn doch zu deiner Lehrerin!" „Wenn du alleine bist kann dich wohl keiner beschützen." ich höre gelächert das mir schmerzvoll durch den Kopf schallt. Das Gelächter wird immer leiser und entfernt sich von mir während ich mich qualvoll auf dem Boden rum räkele. Mir wird immer kälter und alles um mich herum verschwimmt. Es wird dunkel... „Oh Gott, Kurt!"

„Ah... Au..." murmele ich als meine Augen sich öffnen. Grelles Licht blendet mir ins Gesicht und meine Augen halten sich nur schwer offen. „Verdammt... wo zur Hölle bin ich hier?" ich versuche mich zu erinnern doch alles scheint wie ausradiert. Alles weg. Ich weiß nicht einmal wo ich bin. Ich versuche den Schmerz den ich fühle während ich mich aufsetzte zu ignorieren und schaue mich um. Der Raum ist schlicht gestaltet. Es ist ein normales Schlafzimmer mit weißen Möbeln. Außerdem wird dieser Raum von der Sonne die durch das Fenster scheint stark erhellt. Mein Blick schweift weiter zu einem Schreibtisch auf dem meine Klamotten liegen. Nun bemerke ich das ich nur ein Oversize-Shirt anhabe aber keine Hose. >Ich muss mich erinnern was...< ich höre schritte die scheinbar von der anderen Seite der Tür kommen. Reflexartig lege ich mich wieder hin und stelle mich schlafend. Ich lausche wie sich die Tür öffnet und sich mir Schritte nähern. Für einige Sekunden fühle ich mich stark beobachtet. Auf einmal wird mir eine Strähne aus dem Gesicht gestrichen. Irgendwie fühle ich mich wohl, und das obwohl ich nicht weiß wer hier überhaupt in diesem Raum ist.

Nach einer Weile verschwindet diese Person wieder doch genauso schnell kehrt sie auch wieder zurück in den Raum. Die Person tupft einige stellen an auf meinem Kopf ab und klebt irgendwas drauf. Ich gehe davon aus das es Pflaster sind. Als mir der Fremde jedoch das Shirt etwas nach oben zieht packt mich die Angst und ich öffne schlagartig die Augen um sofort nach der Hand zu greifen die mich berührt. Erschrocken erblicke ich das Gesicht von Miss. Pierce die ebenfalls perplex schaut. „Ganz ruhig keine Angst." versucht sie mich zu beruhigen. „Wo- Wo bin ich?" ich schaue mich erneut in dem hellen raum um und mir fällt doch auf wie weiß hier alles ist. „Oh Gott... bin ich tot? Ist das der Himmel?" frage ich hysterisch. Miss. Pierce belächelt meine Fragen und streicht mir beruhigend über den Arm. „Kurt ganz ruhig. Du bist bei mir zu Hause..."

>WARUM BIN ICH BEI IHR ZU HAUSE?! <

Ich lasse mich von Schmerzen überfallen wieder zurück ins Kissen sinken und atme tief ein und aus. „Verdammt was ist passiert..." „Mach dir jetzt nicht Denkvorgänge darüber und beruhige dich." sie streicht mir weiter über den Arm. „Miss. Pierce warum bin ich hier?" „Ich... ich habe dich gefunden..." sagt sie etwas besorgt. „Wie meinen Sie das?" ich verstehe das alles nicht was meint sie mit gefunden? „Naja, ich war nach der Schule auf dem Weg zu meinem Auto und dann ganz plötzlich sah ich dich... Uhm... tja, einfach daliegen." erklärt sie. Jedoch macht mich das auch nicht schlauer. „Daliegen?" „Kurt... dir ist etwas zugestoßen. Du bist verletzt." sagt sie schwerem Herzens was mich dazu bringt zu realisieren weshalb mir alles wehtut. Ich entdecke Blaue flecken die über meinem Körper verteil sind. Ja sogar stellen an denen ich bestimmt geblutet hatte.

Ich fahre langsam über mein Gesicht. „Au..." „Nein lass das, fass es lieber nicht an." sie nimmt schnell meine Hand aus meinem Gesicht und hält sie dann in ihrer fest. Mir fällt was ein. Warum wollte sie mir das Shirt hochziehen? Ich löse meinen Blick schnell wieder als ich merke das wir uns schon eine Weile anstarren und sie zieht ihre Hand wieder zu sich. „Ich muss noch deine anderen Wunden behandeln." scheu durchbricht sie damit unser schweigen und deutet auf meinen Bauch. Achso, das ist wohl der Grund für ihre vorherige Handlung. Warum enttäuscht mich das etwas? „U- Uhm, ja klar." langsam ziehe ich den Stoff nach oben und lasse sie weitermachen.

Sie schmiert die verletzten stellen ein und ich mustere sie dabei. Ich nehme jede Bewegung die sie macht genauer unter die Lupe. Jede Berührung lässt meinen Körper angenehm warm werden. Ich merke das auch sie meinen Körper betrachtet während sie jede Stelle sorgfältig verarztet. Sie fängt sogar an sich auf der Lippe rum zukauen wie sie es immer tut, wenn sie streng über etwas nachdachte. Was wohl gerade in ihrem Kopf vorgeht? „Miss.Pierce?" „Ja?" ... 

-If I Kissed The TeacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt