Pov. Vik
Ich hohle so weit, wie es die Situation zulässt, aus und schlage mit voller Wucht meine Faust an die blaue Schläfe des Traumfresserchens.
Für einen Moment weiten sich seine dunklen Augen, dann schließen sich die riesigen, durchscheinenden Lieder langsam und sein Kopf fällt ins Gras.
Erleichtert seufze ich auf und klettere etwas umständlich von Ju runter.
Erst jetzt wird mir klar, wie nah ich ihm eben wieder war... Aber es gibt gerade wohl wirklich wichtigere Dinge, als dass ich irgendwie vielleicht auf ihn stehe.
„Wir müssen hier weg, sofort!", sage ich nervös und helfe Ju auf die Beine. Kaum steht er wieder, greife ich auch schon sein Handgelenk und ziehe ihn hinter mir durch den, sich immer mehr lichtenden Wald, bis wir schließlich aus dem Halbschatten in den warmen Sonnenschein treten und beide wie erstarrt stehen bleiben, als wir erkennen, was vor uns liegt.
„Scheiße...", murmelt Ju, was es relativ gut zusammenfasst, denn wir befinden uns direkt am Rande eines metertiefen Abgrundes.
„Was sollen wir denn jetzt machen...?", fragt er verzweifelt, während ich näher an die Kante gehe und in die Tiefe blicke.
Unten ist nichts, außer einer endlos erscheinenden Masse aus rosa Farbenden Wolken zu erkennen. Das Meer aus wabernder Watte breitet sich bis zum Horizont hin aus, wiegt sich wie sanfte Wellen hin und her und bildet hier und da kleine Strudel, oder Wolkenberge. Über allem scheint eine Art goldener Staub zu schweben, welcher im Sonnenlicht magisch glitzert, es sieht wunderschön aus...
„Ich weiß es nicht... aber irgendetwas muss da unten sein, ich meine, dass sind ja nur Wolken. Und hier können wir nicht bleiben, ich weiß nicht, wann dieses Traumfresserchen, oder was auch immer dieses Viech ist, aufwacht, aber wenn es das tut, wird es uns folgen", sage ich ernst und erinnere mich mit einem kalten Schauer an die Szene im Tunnel zurück.
Ju, der wie von Sinnen dagestanden hat, nichts mehr zu merken schien und dann dieses heimtückische Wesen, das ihn gepackt und aus dem Gang geprügelt hat.
Wir hätten ihm nie vertrauen sollen und eben hätte es wer weiß schon was mit Ju getan, wenn ich nicht eingegriffen hätte! Ich muss ihn beschützen, egal was noch passiert...
„Na gut, dann klettern wir runter.", meint Ju und tritt neben mich.
Prüfend sehe ich noch einmal nach unten... Die Felswand ist stark zerklüftet und steil, aber es scheint tatsächlich so, als könnte man, irgendwie herunterkommen, auch wenn es extrem gefährlich wird. Aber alles ist besser, als hier im Wald und bei dem ausgeknockten Traumfresserchen zu bleiben.
Also nicke ich leicht.
„Das sind auch nur höchstens so... 50 Meter bis zu der Wolkendecke und darunter kann es auch nicht mehr so weit sein, siehst du, wie die Wand flacher wird, bestimmt ist es dann nur noch ein kleines Stück...", meine ich zu Ju, aber eigentlich bin ich mir selbst nicht sicher, wem von uns beiden ich hier eher Mut zusprechen muss...
„Wir schaffen das", sagt er mit fester Stimme und sieht mir dabei in die Augen.
Ich nicke. Wir müssen es schaffen, einen anderen Weg gibt es nicht. Aber zugegeben, ich habe panische Angst, dass ihm etwas passieren könnte. Sanft nehme ich seine warmen Hände in meine und drücke sie leicht.
„Wehe du kommst da nicht heil runter, ich brauch dich nämlich noch", meine ich etwas zittrig und er lächelt mich schüchtern an.
„Ich brauch dich auch noch, also sehen wir uns auch unten wieder...", antwortet er und dann tritt er plötzlich auf mich zu und haucht mir einen Kuss auf die Wange. Einfach so.
Es ist nicht mehr, als ein winziger Augenblick, indem seine Lippen über meine Haut streifen, aber das reicht schon aus, um ein elektrisierendes Kribbeln zu hinterlassen und meinen Herzschlag um das Doppelte zu beschleunigen. Ich will ihm etwas entgegnen, ihn am liebsten zu mir zurück ziehen und richtig küssen, aber er tritt hastig zurück und sieht verlegen zu Boden.
„Ich... es tut mir leid...", murmelt er bloß leise, wirft schnell noch einen letzten Blick zum Wald zurück, dann kniet er sich vorsichtig an den Rand und schon ist er unter der Kante verschwunden.
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Danke an die Schule, dass ich 24/7 mit Hausaufgaben und Lernen beschäftigt bin...
Ich habe die Story jetzt so umgestellt, dass in den nächsten Kapiteln gaaanz viel Jublali kommt- nur noch etwas Geduld xD
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Irrlichter -JUBLALI
FanfictionFolge nicht den Lichtern, denn am Ende bleibt nur Finsternis... Oder? Bei einem gemeinsamen Dreh verirren Ju und Vik sich immer tiefer in den Wald und geraten dabei auf ein Abendteuer mit ungeahntem Ausmaß... Es wird sehr viel Fantasy, weirdes Zeug...