Norahs Sichtweise

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Cameron beugte sich zu ihr. Sie versuchte, ihre verräterischen Gedanken zu unterdrücken. Sie hatte nur bedingt Erfolg damit. Er lächelte ahnungsvoll.

"Norah, Norah“ flüsterte er ihr ins Ohr, "wer hätte solche schmutzigen Gedanken bei dir erwartet." Seine Lippen streiften ihr Ohr. In Norah zog sich alles zusammen. Verflucht. Sie drückte Cameron von sich weg. Er sah sie belustigt an. Einen Augenblick lang standen sie sich so gegenüber.

"Was meintest du damit, dass ich aufpassen soll, mit wem ich abhänge?“ brachte Norah schließlich etwas tonlos hervor. Cams Ausdruck war misstrauisch, als er ihr antwortete.

"Ich meinte nur, dass hier nicht alle so lieb und nett sind, wie sie zu sein scheinen."

"Und damit meinst du wen genau?"

Er zögerte. "Niemanden bestimmtes.“ entgegnete er schließlich. Norah glaubte ihm kein Wort. Sie wollte gerade ansetzen, um noch einmal nachzuhaken, als es an der Tür klopfte. Cameron warf ihr einen enttäuschten Blick zu und öffnete leise das Fenster, um kurz darauf mit einem letzten Winken nach draußen auf das Dach zu verschwinden, gerade rechtzeitig, als die Tür zu Norahs Zimmer aufgeschoben wurde.

Die Wächter - BEGABT (Bd. 1) überarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt