Der Vorfall war nun schon einige Tage her und Alec tat so, als wäre nie etwas passiert. Darauf angesprochen hatte ich ihn nicht mehr. Wieso auch? Er hätte mir eh nur eine mürrische und genervte Antwort gegeben und auf das hatte ich nun wirklich keine große Lust. Keine Ahnung was mit ihm passiert war seit unserem ersten Zusammentreffen. Izzy hatte mir bereits erzählt, dass er eigentlich eher der Kühle und Mürrische ist und das sie selbst ziemlich überrascht darüber war, wie er sich am ersten Tag mir gegenüber verhalten hatte. Doch seit unserem ersten Trainingskampf und mein darauffolgendes Kommentar, ist er auch mir gegenüber ziemlich kühl und abweisend geworden.
...
„Wo sind die Anderen?" „Die sind selber auf einer Mission. Das heißt du musst mit mir alleine klar kommen." Alec's Blick war alles andere als begeistert von meiner Aussage. Mürrisch, wie eh und je, nahm er sich seinen Bogen und den Köcher mit den Runen versehenen Pfeilen. Sofort schnappte ich mir eine der Seraphklingen und eilte dem bereits hetzenden Alec hinterher. Mir war nicht entgangen, dass es ihm unangenehm zu scheinen schien, dass wir beide alleine auf eine Mission gingen.
„Hörst du das...?" „Was..?" Genervt sah ich Alec an, der sich immer wieder etwas umsah. Mit meinem Kopf nickte ich etwas in eine Richtung, um ihm zu zeigen, dass ich ein Geräusch aus dieser wahrnahm. Nachdem er endlich verstand, schlichen wir langsam in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Ich reckte meinen Kopf leicht um die Ecke und erblickte einen Kuri. Schon wieder? Was war denn mit diesen Viechern los? Neben mir hörte ich, wie Alec seinen Bogen zog. Ich hielt ihn zurück.
„Da ist ein Mundie...", flüsterte ich ihm zu. Etwas überrascht darüber, beobachtete ich den Kuri, wie er das Blut aus dem jungen Mann der vor ihm lag, aussaugte. Mein Körper spannte sich beim Anblick des Kuris automatisch an. Der Angriff hatte immer noch Spure hinterlassen. Nachts träumte ich öfters davon und auch tagsüber spannte ich mich bei jedem kleinen unbekannten Geräusch an. Alec schien zu bemerken, wie mein Körper sich anspannte und schob mich etwas hinter sich, um sich schützend vor mich zu stellen. Ein leichtes Lächeln schlich über meine Lippen und ich zeigte ihm somit meine Dankbarkeit, die er mit einem Nicken quittierte.
Langsam und zugleich Leise näherten wir uns dem Dämon. Dabei konnte ich nicht aufhören zu überlegen, wieso die ganzen Kuris plötzlich verrückt spielten. Ein normaler Kuri würde niemals grundlos einen Mundie angreifen. Sie hatten gar keine Grund dazu. Mundies waren keine Unterweltler, sie hatten keine Besonderheit und keinen Reiz für die Dämonen. Es schien mir unlogisch. Denn wenn ich mich nicht all zu sehr täusche, waren Jace, Clary und Izzy ebenfalls hinter einem Kuri hinterher.
Meine Gedanken schweiften zu Valentine. Irgendwas sagte mir, dass er dahinter stecken würde und ich würde heraus finden was es damit auf sich hatte.
Leider entdeckte uns der Dämon und wich sofort vom Mundie weg und stürzte sich auf uns. Alec reagiere zuerst und ließ seinen Pfeil los. Der Dämon wich aus. Etwas überrascht nahm er den nächsten Pfeil und wollte gerade ansetzen, als eine der Zangen des Dämons nach vorne schoss, um Alec zu packen. Alec konnte gar nicht reagiere, da stieß ich ihn auch schon zur Seite und rammte dem Dämon meine Seraphklinge in den Schädel. Der löste sich sofort in Staub aus. Alec landete nach meinem Stoß auf dem Boden und ich verlor nach dem Schwung den ich geholt hatte mein Gleichgewicht und landete direkt auf Alec. Ein schmerzvolles Stöhnen kroch über seine Lippen. "Man bist du schwer!", keuchte er und hob etwas den Kopf, zum selben Zeitpunkt wie ich. Fehler.
Unsere Augen trafen sich und meine smaragdgrünen Augen verschmolzen mit dem Tiefblau seiner. Ich hatte keine Chance. Ich konnte mich nicht von seinen Augen löse und ihm schien es genauso zu gehen. Stumm lagen wir auf dem Boden und sahen in unsere Augen. Langsam hob er seine Hand und strich mir eine der Strähnen hinters Ohr, die mir ins Gesicht fielen. Unter seinen Berührungen bekam ich eine Gänsehaut. Die Haut, die er berührte, begann etwas zu kribbeln. Aber ein wohliges Kribbeln. Unbemerkt lehnte ich meine Wange etwas in die Hand, die er wenige Sekunden zuvor an meine Wange legte. Dabei schloss ich kurz die Augen und genoss, das Gefühl seiner Nähe. „Danke..." Hörte ich ihn flüstern und öffnete meine Augen. „Dieses Mal hast wohl du mir das Leben gerettet, denn ohne dich hätte der Kuri mich glatt geschnappt." Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Leicht setzte er sich auf und kam mir näher.
Automatisch lies ich meine Augen zu fallen und lehnte mich ihm entgegen...
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Warrior - Grenzenlose Liebe
FanfictionCover von der lieben @misery6 ♥️ Ehrgeiz, Mut, Loyalität. Alec Lightwood besitzt alles was ein wahrer Shadowhunter und ein zukünftiger Leiter des New Yorker Instiutes braucht. Er hatte sich sein Leben bereits ausgemalt und kannte seine Ziele. Bis z...